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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis
Autoren: Julie Garwood
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freuen, wenn er kein Schiff verbrennen muß. Du läßt ihn doch benachrichtigen?«
    »Ich werde jemanden zur Shallow’s Wharf schicken. Du mußt mir genau erklären, wo es ist. Es ist doch ein Deckname für einen ganz bestimmten Ort?«
    Sie schmiegte sich an ihren Mann. »Wie klug du bist!
    Du wirst doch vorsichtig sein? Vergiß nicht – Lady Briars hat es auf dich abgesehen. Kehr niemandem den Rücken. Ich brauche dich so sehr.«
    »Und ich dich. Obwohl es mir gar nicht gefällt, daß ich so abhängig von dir bin.«
    »Du kannst ja so tun, als wäre es anders, wenn du dich dann besser fühlst …«
    »Unsinn …« Caine küßte ihren Hals. »Möchtest du noch eine Tanzstunde bei mir nehmen?«
    »Muß ich dann wieder auf den Knien umherrutschen?«
    »Es hat dir doch Spaß gemacht, oder? Dein Mund war so süß …«
    »Ja, es hat Spaß gemacht«, gab sie leise zu.
    »Wollen wir?«
    »Ja«, antwortete sie atemlos.
    »Oben oder hier?«
    »Oben. Aber diesmal übernehme ich die Regie …« Während des restlichen Tages lagen sie sich in den Armen. Viel zu schnell ging die schöne Zeit zu Ende. Bald erinnerte Jade ihren Mann wieder an McKindry, und er nahm ihr das Versprechen ab, bis zu seiner Rückkehr im Haus zu bleiben.
    Erschöpft schlief sie bis zum Morgengrauen, dann erwachte sie und drehte sich zur Seite, um Caine zu umarmen.
    Er war nicht da. Besorgt eilte sie in die Bibliothek hinab. Auch dort fand sie ihn nicht. So lange war er noch nie weggewesen. Eine Stunde verstrich, und er kam nicht heim. Irgend etwas mußte schiefgelaufen sein. In Jades Magen breitete sich ein vertrautes Unbehagen aus, so wie früher, wenn ein Plan vereitelt worden war.
    Nun mußte sie auf alles gefaßt sein. Rasch zog sie sich an, steckte den Dolch in ihre Tasche und befestigte eine Spezialspange in ihrem Haar, dann ging sie rastlos auf und ab.
    Caine ließ das Haus von zwei Männern bewachen. Einer stand in den Schatten am Vordereingang, einer vor der Hintertür. Sie beschloß mit Cyril zu sprechen, der an der vorderen Tür postiert war. Vielleicht würde er wissen, was man tun konnte.
    Als sie die Haustür öffnete, sah sie, wie ein Mann ein Kuvert in Cyrils Hand drückte und dann davonrannte.
    Cyril sprang die Eingangstreppe herauf. »Ein Brief für Sie. Um diese späte Stunde! Das hat wohl nichts Gutes zu bedeuten, Mylady.«
    »Hoffentlich eine Nachricht von Caine. Kommen Sie herein, Cyril, und verriegeln Sie die Tür. Irgendwas stimmt da nicht«, fügte sie hinzu und erbrach das Siegel. »So lange war Caine noch nie weg.«
    »Aye, ich spüre auch, daß da was nicht in Ordnung ist.«
    Sobald sie das Blatt entfaltet hatte, wurde sie blaß. Sie erkannte die Handschrift sofort. Der Brief stammte von Ice.
    »Was steht denn drin, Mylady?« flüsterte Cyril mit einer Stimme, die nicht zu diesem großen, kräftigen Mann paßte.
    »Caine steckt in Schwierigkeiten. In einer Stunde soll ich in ein Gebäude an der Lathrop Street gehen. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Das muß dieses Lagerhaus sein. Die Sache gefällt mir nicht. Ich wittere eine Falle. Was passiert, wenn wir nicht hingehen?«
    »Dann wird mein Mann getötet.«
    »Ich hole Alden.« Er wollte zur Hintertür laufen, aber Jades Ruf hielt ihn zurück.
    »Ich gehe nicht hin.«
    »Aber …«
    »Ich muß hierbleiben. Es könnte eine Finte sein, und ich habe Caine versprochen, das Haus nicht zu verlassen. Wissen Sie, wie lange der White’s Club geöffnet ist?«
    »Inzwischen hat er sicher geschlossen.«
    »Vielleicht hat Caine mit einem gewissen Willburn gesprochen. Haben Sie eine Ahnung, wo dieser Mann wohnt?«
    »Ja, sechs oder sieben Häuserblocks entfernt.«
    »Schicken Sie Alden hin. Möglicherweise reden Lyon und Caine gerade mit diesem Verräter.«
    »Und wenn nicht?«
    »Während Alden zu Willburn geht, laufen Sie zu Lyons Haus. Wenn Lyon nicht daheim ist, suchen Sie Sir Richards auf. Sie kennen doch die Adressen der beiden Gentlemen?«
    Cyril nickte. »Und wer beschützt Sie, während wir nach Caine fahnden? Sie sind hier ganz allein.«
    »Ich versperre alle Türen. Bitte, beeilen Sie sich, Cyril. Vor Ablauf einer Stunde müssen Sie Caine finden. Wenn Ihnen das mißlingt, steht es fest, daß dieser Brief ein Trick ist.«
    »Wir tun unser Bestes«, versicherte Cyril auf dem Weg zum Hintergrund der Halle.
    Jade kehrte ins Schlafzimmer zurück und verriegelte die Tür. Wenige Minuten später wurde gegen die vordere Haustür gehämmert. Das konnte nicht Caine sein, denn der besaß
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