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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis
Autoren: Julie Garwood
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mehr ’verdammt’ sagen, Caine. Ich habe ein Gelübde abgelegt und dem lieben Gott versprochen, daß ich nie mehr fluchen werde.«
    »Ich verstehe«, erwiderte er lächelnd.
    »Um dich zu retten, hätte ich alles versprochen, Caine. Ich brauche dich so sehr.«
    »Und ich dich, Liebste.«
    »Wir dürfen auch nie mehr stehlen und lügen. Das habe ich ebenfalls gelobt.«
    Er verdrehte die Augen. »Und deine Versprechungen sind genauso gut wie meine?« Nun unterdrückte er ein Grinsen, weil sie ihn so ernsthaft ansah. Und er erwähnte auch nicht, daß er noch nie gestohlen hatte.
    »Natürlich. Wir teilen doch alles, nicht wahr? In dieser Ehe sind wir gleichberechtigte Partner.«
    »Ja, das sind wir. Und sonst hast du nichts gelobt?«
    »Du meinst – daß ich mit dem Tanzen aufhöre?« fragte sie lächelnd.
    »Und mit der Liebe?«
    »Nein, Caine, wir werden weder das Tanzen noch die Liebe aufgeben. So etwas würde ich niemals versprechen.«
    Er hätte ihr gern die Kleider vom Leib gerissen, aber zuvor mußte im Salon noch einiges erledigt werden. In den nächsten Tagen fand er kaum Zeit für seine junge Frau. Gemeinsam mit Lyon informierte er das Kriegsministerium über die Ergebnisse ihrer Ermittlungen. Lady Briars wurde ins Newgate-Gefängnis gebracht. Man beabsichtigte, sie später in eine Irrenanstalt einzuliefern – eine Maßnahme, mit der Jade durchaus einverstanden war.
    Danach begann ein glückliches Eheleben auf Harwythe. Aber Jade spürte Caines Unsicherheit immer noch. Am Morgen des ersten Hochzeitstages verlangte er von ihr das Versprechen, ein weiteres Jahr bei ihm zu bleiben. Sie fand, daß der Augenblick denkbar ungünstig für eine solche Diskussion war, weil sie gerade in den Wehen lag und vor Schmerzen die Zähne zusammenbeißen mußte. »Caine, jetzt kriegen wir erst mal unser Baby …«
    »Ich weiß, Liebes.« Sanft strich er über ihren gewölbten Bauch. »Das habe ich schon vor einiger Zeit bemerkt. Versprich es mir, dann lasse ich dich in Ruhe. Du bist völlig erschöpft. Gestern abend hast du dich viel zu lange mit Lyon und Christina unterhalten. Natürlich bin ich froh, daß Christina dir bei der Niederkunft beistehen will, aber ich rufe trotzdem den Arzt.«
    Sie war zu müde um zu widersprechen. In der Nacht hatten die Wehen begonnen und ihr keinen Schlaf gegönnt. Um den Rat ihrer Freundin zu befolgen, hatte sie Caine nicht geweckt. Christina meinte, über solche Dinge sollte man Ehemänner erst informieren, wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ, weil sie zu leicht die Fassung verlören.
    Seit jenem Abend, an dem Jade der jungen Frau Lyons Akte übergeben und sie beschworen hatte, diese Papiere zu verstecken, war die Freundschaft noch inniger geworden. Oft saßen sie stundenlang beisammen und erzählten sich Geschichten aus der Vergangenheit.
    Caine zupfte seine Gemahlin an den Haaren. »Gib mir jetzt dein Wort.«
    Erst nachdem sie die nächste Wehe überstanden hatte, erwiderte sie: »Ja, ich versprech’s. Und jetzt kriegen wir unser Baby. Hol Christina.«
    Das Kind, mit dessen Ankunft sie jeden Moment rechnete, präsentierte sich erst drei Stunden später. Während der Wehen zeigte sich Caine ruhig und gelassen, und Jade entschied, Christina müsse sich geirrt haben. Nicht alle Ehemänner verloren in solchen Situationen die Fassung.
    Als er es nicht mehr ertrug, seine Frau leiden zu sehen, schickte Christina ihn in die Bibliothek hinab. Aber nach fünf Minuten kehrte er zurück, umklammerte Jades Hand und bat sie um Verzeihung, weil sie durch seine Schuld so gräßliche Schmerzen erdulden mußte. Natürlich war er eher ein Hindernis als eine Hilfe. Doch bei der Geburt geriet er wenigstens nicht in Panik, und dann hielt er endlich seine hübsche Tochter in den Armen.
    Sterns konnte sich nicht bezähmen. Sobald er das Babygeschrei hörte, stürzte er ins Zimmer, entriß seinem Herrn den Säugling, bewunderte wortreich dessen Schönheit und badete ihn. Mit Caines Hilfe wechselte Christina die Bettwäsche der jungen Mutter und lobte seine tapfere Haltung. Dabei tat sie so, als würde sie die Blässe und den Schweiß auf seiner Stirn ebensowenig bemerkten wie die Tatsache, daß er kaum zwei zusammenhängende Worte hervorbrachte.
    Seine Disziplin ließ ihn erst im Stich, als Christina nach unten eilte, um ihrem Mann die wunderbare Neuigkeit mitzuteilen. Sterns wiegte seinen kleinen Schützling hin und her, und Jade fehlte die Kraft, ihren Gatten aufzufangen. »Ist er in Ordnung?« Sie war
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