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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis
Autoren: Julie Garwood
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bis ich das Nathan sage«, murmelte sie, und Caine tätschelte ihre Schulter.
    »Du kannst ihm alles verraten, wenn es vorbei ist.«
    »Gut. Hast du noch mehr auf Lager, Caine?«
    »Nun, nachdem ich überzeugt war. Lady Briars müßte Ice sein, befaßte ich mich mit ihrer Vergangenheit. An der Oberfläche schien alles seine Richtigkeit zu haben, aber als ich mich etwas genauer informierte, fielen mir merkwürdige Dinge auf.«
    »Zum Beispiel?«
    »Für eine Frau unternahm sie viele Reisen. Allein in Frankreich war sie mindestens siebenmal.«
    »Und das erscheint dir seltsam? Vielleicht hat sie dort Verwandte.«
    »Nein. Außerdem ging sie meistens während der Kriegszeit auf Reisen. Und es gibt noch andere verräterische Anhaltspunkte.«
    »Ich glaube, ich habe den klügsten Mann der Welt geheiratet. Was sagen Sir Richards und Lyon zu deiner Entdeckung?«
    »Ich habe ihnen noch nichts mitgeteilt, denn ich wollte zuerst völlig sicher sein. Nachdem ich heute Lady Briars Fragen gehört habe, habe ich keine Zweifel mehr. Wenn ich Richards und Lyon abends in White’s treffe, werde ich sie einweihen.«
    »Mit welchen Fragen hat Lady Briars deinen Argwohn erregt?«
    »Unter anderem erkundigte sie sich, ob du lesen und schreiben kannst. Da die meisten wohlerzogenen englischen jungen Damen diese Künste beherrschen, fand ich die Frage sonderbar.«
    »Aber sie wußte, daß ich auf einer Insel aufwuchs.
    Deshalb stellte sie diese Frage. Sie wollte herausfinden, ob ich gut ausgebildet bin und …«
    Caine unterbrach Jade. »Und sie interessierte sich ein bißchen zu sehr für die Dinge, die dein Vater dir möglicherweise hinterlassen hat.«
    Ihre Schultern sanken nach vom. »Und ich hielt sie für aufrichtig.«
    »Wir müssen ein engmaschiges Netz um Nathans Stadthaus ziehen. Im Augenblick lasse ich es nur von zwei Mann bewachen.« Fröhlich lächelte er sie an. »Vermutlich wird die Residenz deines armen Bruders niederbrennen.«
    »Das scheint dich nicht sonderlich zu stören … Oh, da fällt mir etwas ein. Lady Briars muß wissen, daß es eine Lüge war, als ich behauptete, ich könne nicht lesen. Offenbar erkundigte sie sich nur danach, um festzustellen, ob wir ihr auf der Spur sind.«
    Caines Grinsen erlosch. »Wovon redest du?«
    »Hudson sah mich fast jeden Abend in einem Buch lesen. Nach dem Dinner saß ich oft in Nathans Bibliothek. Da gab es viele wunderbare Bücher, die ich noch nicht auswendig kannte. Der Butler machte mehrmals Feuer im Kamin. Davon hat er Lady Briars sicher erzählt.« Um Caines Enttäuschung zu lindern, streichelte sie seine Hand. »Was wirst du jetzt tun?« Sie bezweifelte nicht, daß er bald einen Alternativplan schmieden würde, denn er war ganz einfach zu logisch und methodisch, um nicht alle Möglichkeiten zu berücksichtigen.
    »Sobald wir die Briefe von der Emerald bekommen, werden wir die Handschrift mit den Einladungen vergleichen, die Lady Briars dir hierhergeschickt hat.«
    »Die Schrift darin erscheint mir unbekannt.«
    »Offenbar hat jemand anders diese Einladungen geschrieben. Sie ist alt, aber nicht unvorsichtig.«
    »Soll ich mich in ihr Haus stehlen?«
    »Du bleibst hier«, entgegnete Caine gebieterisch. »Die Sache wird immer gefährlicher, und ich habe noch einiges zu erledigen, ehe es vorbei ist. Versprich mir, dieses Haus nicht zu verlassen, Jade.«
    »Also gut. Und was hast du vor?«
    »Lyon kann es kaum erwarten, ein bißchen Druck auf Willburn auszuüben. Und ich denke, es ist an der Zeit, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Bis jetzt war Willburn ziemlich ungefällig. Wir hofften, er würde uns zu Ice führen, aber er verkriecht sich in seinem Haus. Ja, wir müssen endlich mit ihm reden.«
    »Es mißfällt mir, daß du jeden Abend weggehst, Caine. Ich finde, du solltest daheimbleiben, bis das Schiff verbrannt und das Gerücht über Pagan Tod im Umlauf ist. Übrigens, es wird mich tief betrüben, wenn die Bewohner von London mein Ableben feiern.«
    »Oh, sie würden gewiß trauern«, erwiderte er lächelnd. »Doch das werden wir nie erfahren. Es ist überflüssig, das Schiff in Brand zu stecken.«
    »Warum?«
    »Weil ich weiß, wer Ice ist. Und Lady Briars wird versuchen, mich aus dem Weg zu räumen – nachdem sie nun über meinen Verdacht informiert ist.«
    »Hättest du mich nicht zu der Lüge über mein Analphabetentum gezwungen, hätte sie keine Ahnung.«
    »Schau nicht so selbstgefällig drein, Liebste.«
    Jade ignorierte diese Aufforderung. »Sicher wird sich Harry
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