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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht
Autoren: Vince Flynn
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miteinander umgingen. »Sagt Ihnen der Name Peter Cameron vielleicht etwas?«
    Freidman war es von Berufs wegen gewohnt zu lügen. »Nein«, sagte er im Brustton der Überzeugung und schüttelte den Kopf. »Der Name sagt mir nichts.«
    Der Präsident hatte nichts anderes erwartet. »Und wie steht es mit Donatella Rahn?«, fragte er weiter.
    Freidman hatte sich schon gefragt, wo sie wohl war, und jetzt kannte er die Antwort. »Ja, Mr. President. Leider.«
    »Oh, warum leider? «, fragte Hayes mit gespielter Anteilnahme.
    »Ich habe sie selbst für die Arbeit beim Mossad gewonnen und ausgebildet. Sie war einmal sehr gut, aber sie will schon seit einigen Jahren nichts mehr mit uns zu tun haben.«
    »Sie will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben?«, fragte Hayes.
    »So etwas passiert von Zeit zu Zeit in diesem Geschäft, Sir.« Freidman blickte zu Irene Kennedy hinüber. »Na ja, vielleicht war sie auch mit der Bezahlung nicht mehr zufrieden. Es gibt sicher Leute, die viel Geld für jemanden mit Donatellas Fähigkeiten zahlen.«
    Hayes blickte auf seine Uhr und dann zu Irene Kennedy hinüber. »Ich habe nicht genug Zeit für diesen Unsinn«, sagte er gereizt.
    »Wollen Sie abstreiten, dass Donatella in den vergangenen beiden Jahren weiterhin für Sie gearbeitet hat?«, warf Irene Kennedy ein.
    »Das hat sie nicht getan.«
    »Sie sind ein Lügner, und nicht einmal ein guter«, sagte der Präsident, griff zum Telefon und drückte auf eine Taste. »Schicken Sie sie herein.« Er legte den Hörer auf und sah zu, wie Freidman nervös auf seinem Platz hin und her rutschte.
    Im nächsten Augenblick ging die Tür auf. Donatella Rahn und Mitch Rapp traten ein. Donatella ging um den Tisch herum und setzte sich neben Irene Kennedy. Rapp stellte sich neben den Präsidenten und musterte Freidman mit finsterer Miene.
    Der Präsident wandte sich erneut dem israelischen Geheimdienstchef zu. »Möchten Sie Ihre Geschichte jetzt vielleicht ein wenig revidieren?«
    »Ich weiß nicht, was Ihnen diese Frau erzählt hat, aber man kann ihr auf keinen Fall trauen«, erwiderte Freidman mit Schweiß auf der Stirn.
    Der Präsident lachte. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Sie es sind, dem man nicht trauen kann, Mr. Freidman.«
    »Mr. President, ich bitte Sie. Sie dürfen nicht auf diese Frau hören. Sie hat mein Land verraten. Wir sind schon seit fast einem Jahr hinter ihr her.«
    »Also, damit wir hier ein wenig weiterkommen, möchte ich Ihnen eine Frage stellen: Wie passt es zusammen, dass Sie Miss Rahn einerseits große Geldbeträge überwiesen haben und sie andererseits gejagt haben?«
    Freidman tat, als verstünde er die Frage nicht. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Mr. President.«
    »Irene.«
    Dr. Kennedy legte eine Akte auf den Tisch, schlug sie auf und legte sie Freidman vor. Darin waren jene Schweizer Bankkonten aufgelistet, die Freidman benutzt hatte, um hohe Beträge vor seiner eigenen Regierung verborgen zu halten. Mit Donatellas Hilfe hatte Marcus Dumond, der Tophacker der CIA, diese und andere Informationen beschafft. Der Präsident wandte sich erneut an Freidman: »Sagen Ihnen diese Konten etwas?«
    »Nein«, log Freidman.
    »Gut, dann wird es Sie ja nicht weiter stören, dass sie heute Morgen gesperrt wurden und wir das Geld sichergestellt haben.«
    Freidman hatte sichtlich Mühe, nicht die Fassung zu verlieren, doch er schwieg beharrlich.
    Der Präsident sah Rapp an und nickte. Dann wandte er sich an Donatella. »Miss Rahn, für uns ist es Zeit zu gehen.«
    Rapp zog seine Beretta aus dem Schulterholster und schraubte langsam einen schwarzen Schalldämpfer ans Ende des Laufs. Donatella stand auf und trat an die Seite des Präsidenten. Freidman lachte nervös auf.
    »Mr. President, für wie dumm halten Sie mich? Glauben Sie, Sie können mich auf diese Art einschüchtern? Sie könnten mich nie im Leben ungestraft töten lassen. Schon gar nicht hier im Weißen Haus.«
    »Oh, Mr. Freidman, ich glaube, Sie unterschätzen meine Abneigung gegen Sie. Außerdem sind Sie für Ihre Regierung bei weitem nicht so wichtig, wie Sie vielleicht denken. Ich brauche nur Ministerpräsident Goldberg zu zeigen, was Sie alles angerichtet haben, dann wird er mir dankbar sein, dass ich Sie getötet habe.«
    »Warten Sie«, sagte Freidman zunehmend beunruhigt.
    Der Präsident bat Donatella, schon vorauszugehen, und schloss die Tür hinter ihr. »Verschwenden Sie nicht meine Zeit, Mr. Freidman.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    Es war Rapp, der ihm die
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