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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen
Autoren: Margaret Dilloway
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zerbrechlich, sondern kräftig, wie sie sein sollten. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und wünschte, ich könnte sie damit beschützen, wie Glinda, die gute Hexe aus dem Norden, Dorothy beschützt hat. »Du wirst es schon richtig machen, kleines Fräulein.« Wir stehen auf und gehen ins Haus, wo Becky allein ist.

W inslow B lythe
    Das Große Rosenbuch
    November
    Die letzten Blüten des Jahres sind da. Schneiden Sie sie ab, verschenken Sie sie, binden Sie einen großen Strauß – freuen Sie sich daran, solange es geht. Wenn Sie die Rosen am Strauch lassen, die Blütenblätter entfernen, ohne die Pflanze zu beschneiden, wird sie Hagebutten bilden, die viele Vitamine enthalten und aus denen man einen wunderbaren Tee zubereiten kann. (Natürlich sind die Früchte nur genießbar, wenn Sie kein Gift gesprüht haben.)
    Ãœberprüfen Sie in diesem Monat Ihre Topfrosen. Wenn sie Wurzeln schlagen, müssen sie in größere Töpfe umgepflanzt werden, da sie sonst eingehen. Sollten die Rosen noch keine Wurzeln gebildet haben, können Sie mit dem Umtopfen auch bis zum nächsten Jahr warten.

44
    An Thanksgiving wache ich frühmorgens auf und rieche Kürbis- und Apfelkuchen und Kaffee. Meine Eltern sind da, ihr Wohnmobil parkt draußen vor dem Haus, und Dad muss alle achtundvierzig Stunden einmal um den Block fahren, damit die alte Mrs Allen ihn nicht wegen Dauerparkens anzeigt.
    Ich gähne. Es gibt immer noch keine Niere für mich, aber ich hoffe, dass ich schon bald mehr Glück habe. Bis zum Frühling, sage ich mir, werde ich eine neue Niere haben. Dr. Blankenship meint, dass es schwierig ist, für mich eine passende zu finden, weil mein Körper von früheren Infektionen und diversen Nieren dermaßen angegriffen ist. Dara arbeitet mit der Ärztin noch immer an ihrer Tauschidee. Mr Walters’ Pinguin zwinkert mir von meiner Kommode aus zu und erinnert mich daran. Alles ist möglich. Oder man träumt, bis man nicht mehr träumen kann. Ich habe mich noch nicht entschieden, was von beidem ich tun will. Vielleicht beides.
    Ich strecke mich und lausche. Ich habe vergessen, meine Jalousien zu schließen, sodass mein Zimmer heute heller ist, als ich es gewohnt bin. Aus der Küche dringen die Stimmen von Mom und Dad und das Klirren von Teetassen. Aus dem Wohnzimmer höre ich Rileys und Beckys höhere Stimmen schnattern.
    Ich ziehe meinen Morgenmantel an, schiebe meine Füße in meine Puschelpuschen und gehe ins Wohnzimmer.
    Becky mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen. »Geh und zieh dir was an!«, flüstert sie. »George ist da.«
    Â»George ist da?« Ich sehe mich um. Seine Stimme habe ich nicht gehört. Becky deutet nach draußen. Da ist er, kommt von draußen herein, hat offenbar den Meeresgarten bewundert und ein paar Steine umarrangiert.
    Er bleibt an der Haustür stehen. »Ich dachte, du bist bestimmt schon wach und siehst dir die Macy’s Parade an.«
    Â»Ã„hem.« Ich deute auf seine schmutzigen Stiefel. Er bückt sich und bindet sie eilig auf, stellt sie draußen ab. »Möchtest du vielleicht auf einen Kaffee reinkommen?«
    Er kann nicht aufhören zu grinsen. »Ich krieg sie. Ich krieg sie zu Weihnachten. Und danach jedes Wochenende.«
    Er muss mir nicht erzählen, von wem er spricht. Ich stoße einen Freudenschrei aus und halte meine Hand hoch, damit er abklatscht. Er spielt nicht mit. »Lass mich hier bloß nicht hängen, Morton!«
    Stattdessen hebt er mich hoch und schwingt mich herum, als würde ich überhaupt nichts wiegen, bis mir schwindlig wird wie auf einem Karussell.
    Am frühen Nachmittag haben sich alle vorn auf der Veranda versammelt, verteilen sich über den zusätzlichen Wohnraum. Dara ist inzwischen auch eingetroffen, in einem schimmernd braunen Kleid mit weißen Punkten und Sattelschuhen, im Schlepptau ihren jovialen Buchhalterfreund Chad. Ich muss ihn mal kennenlernen. Er scheint uns wohl erhalten zu bleiben. Mom und Dad sitzen auf dem Verandageländer, trinken Wein und streiten darüber, wie lange man den Truthahn ruhen lassen soll. »Zwanzig Minuten!«, sagt Mom. »Eine Stunde!«, entgegnet Dad. Becky erhebt ihren sprudelnden Cider in meine Richtung. Und George Morton prostet mir vom weißen Gartenstuhl her zu, schon wieder mit einem Kaffeebecher in der Hand. Immer noch auf Strümpfen.
    Â»Zu viel Koffein ist
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