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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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Bordfunk an seinem Pult betätigt hatte. „Unser Luxusdampfer ‚Rezuerk Owz‘ fährt jeden Augenblick in den heimatlichen Hafen der Lie..., ähm, ich meine natürlich: der Croma ein!“ Selbst dieser Versprecher konnte seine augenblickliche Lust am Blödeln nicht dämpfen. „Noch nicht aufgebrauchte Speisen und Getränke“, setzte er schließlich seine völlig den Vorschriften entbehrende Ansprache mit lustiger Mimik fort, „bitte ich an Bord zu lassen und nicht mit nach Hause zu nehmen, da das örtliche Versorgungsunternehmen alle Reste einer gründlichen Zählung unterzieht und einsammeln will, um sie zwecks Wiederverwertung der heimischen Tierwelt zu übergeben! – Diese meine Anordnungen bitte ich strengstens zu befolgen, aber trotzdem nicht allzu ernst zu nehmen, verehrte Astronauten! – Ende der Surchdage – ähm, Durchsage!“
    „Und du bist dir wirklich sicher, Ricu, dass jetzt keiner den Psychiater für dich ruft?“, erkundigte sich der links neben ihm sitzende wissenschaftliche Leiter mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen nach des Commanders geistigem Wohlbefinden.
    „Na, welch ein Glück, mein lieber Satury, dass wir keinen solchen Seelenklempner hier an Bord haben!“, frohlockte Ricu. „Der hätte mich glatt vom Dienst suspendiert und in einer Jacke ohne Ärmelöffnungen in ein Zimmer mit luftgepolsterten Gummiwänden gesperrt! Dann könnte ich mir meinen Urlaub glatt abschminken!“
    Alle in der Kommandozentrale ihren Dienst versehenden Astronauten mussten erst einmal darüber lachen, wie es der Commander doch blendend verstand, sich selbst auf den Arm zu nehmen. So etwas waren sie von Ricu Bornic noch gar nicht gewohnt!
    „Man entdeckt doch immer wieder ein paar neue Seiten an dir, mein lieber Ricu“, seufzte Satury kopfschüttelnd. „Wie lange kennen wir uns schon?“
    In diesem Moment piepste des Commanders Handcommunicator.
    „Uronja an Ricu!“, rief eine bekannte weibliche Stimme.
    „Ja, meine Gute! Was gibt’s denn? Du klingst so verdammt streng?“, antwortete der Gerufene recht fröhlich, nachdem er das kleine, armbanduhrgroße Gerät mit reichlichem Abstand vor seinen Mund hielt.
    „Ricu?“, ging die technische Leiterin fragend auf die komödiantische Einlage ihres Chefs ein. „Haben wir ein Strahlungsleck, von dem ich noch nichts weiß, oder hat unsere Alpha Aurigae eine enorm hohe Sonnenfleckenaktivität, die bis weit in den interstellaren Raum hinausreicht und unsere Schilde mit harter Strahlung durchdringt?“
    Der Commander und auch seine beiden Platznachbarn, der wissenschaftliche Leiter und der stellvertretende Commander und gleichzeitig erste Offizier, schauten sich daraufhin erst einmal gegenseitig fragend an.
    „Also, ähm, nicht dass ich wüsste, Uronja. – Wie kommst du denn bloß darauf, meine Gute?“, wollte Ricu nun seinerseits wissen. „Gibt es irgendwelche Schäden technischer Art, die Du uns noch melden willst?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Aber ich mache mir Sorgen, weil es sich eben im Bordfunk so anhörte, als wäret ihr dort oben allesamt strahlenkrank geworden! – Oder hat vielleicht einer von euch das hochgradig ansteckende Sumpffieber von der Erde mit eingeschleppt?“, mutmaßte die technische Leiterin auf ihre stets sehr ironische Art.
    „Ach, das ist es also, meine Gute!“, rief Ricu Bornic erleichtert und zugleich belustigt über ihren ziemlich merkwürdigen Humor aus. „Du dachtest also demnach, ich hätte hier schon einen kleinen Trallala oder so etwas Ähnliches?! – Na, da kann ich dich aber beruhigen, meine liebe Chefingenieurin! Wir hier oben befinden uns allesamt bei bester Gesundheit! – Ach, ähm, und übrigens! – Wo sollten wir uns denn das Sumpffieber auf der Erde zugezogen haben? In der Wüste etwa, wo wir mit dem Raumschiff gelandet sind? Oder vielleicht dort oben im hohen Norden, nahe am Polarkreis, wo Satury und Manjuc die beiden Kinder abgeliefert haben? – Na, du bist ja heute wieder drollig, Uronja!“
    „Also, Commander, mein lieber Ricu, wenn du hier über den Bordfunk, so dass es alle hören können, solch einen Quatsch vom Stapel lässt, dann muss einem ja Angst und Bange um das gesamte Schiff und seine Führungsmannschaft werden!“, empörte sich die technische Leiterin auf ihre herb-komische Art und Weise.
    „Aber man wird doch wohl mal noch ein bisschen Spaß haben können nach so vielen anstrengenden Jahren im All?! Oder etwa nicht, Uronja?“, versuchte der Commander seine komödiantische
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