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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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Überlastungen ausgelöst, aus und wo es möglich war, eilten Astronauten herbei und versuchten eilig, diese zu löschen. Nur dort, wo Löcher zum luftleeren Weltall im Rumpf des Raumschiffes entstanden, konnten sich auf Grund des im All fehlenden Sauerstoffs keine Feuer bilden.
    Erst etliche cromatinische Sekunden später schaltete sich die Notbeleuchtung ein, aber nur dort, wo es keine direkten Durchschläge von Meteoriten gab. Überall im Schiff entwickelte sich beißender Qualm durch geborstene elektrische oder elektronische Geräte, Anlagen oder Leitungen, der sich wie ein graues Leichentuch über alle Stationen und Ebenen ausbreitete!
    In der Kommandozentrale funktionierte nichts, aber auch rein gar nichts mehr! Alle Bildschirme und Computer blieben tot! – Und überall dieser beißende Qualm!
    Die Sauerstoffversorgung, das künstliche Schwerkraftfeld, die Trägheitsabsorber, sämtliche Computer, die hermetisch schließenden Abschottungen zwischen den einzelnen Ebenen, die Schiebetüren und die vier Lifte waren ebenfalls ausgefallen! Noch war ein jeder angeschnallt, doch das ungewohnte Fehlen einer Gravitation wirkte sich bei einigen Astronauten bereits auf den Magen aus!
    Jupic unterdessen kam mit dem Überbringen schlechter Nachrichten gar nicht so schnell nach, wie sie an seinem Handcommunicator eintrafen! Als er jedoch vom Ausfall der Sauerstoffversorgung berichtete, gab Ricu Bornic sofort an alle den Befehl aus, dass ein jeder unverzüglich seinen Raumanzug anzuziehen hatte. Für die Offiziere der Bereitschaftsdienste und den Commander selbst war dies kein Problem, denn ihre Anzüge lagerten in den Wandschränken der Kommandozentrale. Satury Itjac aber, der ja bekanntlich Wissenschaftler war und mit der Kommandozentrale daher nicht so viel zu tun hatte, musste irgendwie zu seiner Unterkunft schweben, wo sein persönlicher Raumanzug in einem der Schränke lagerte.
    Nun gab es allerdings noch das Problem mit der ausgefallenen Türöffnungsautomatik und so musste erst einmal Jupic Mercay nach einem Brecheisen suchen, damit sich Satury seinen Weg freikämpfen konnte.
    Die Raumanzüge der Cromatiner waren unter anderem mit elektromagnetischen Schuhsohlen ausgestattet und die Fußböden der einzelnen Schiffsebenen mit ferromagnetischem Material ausgekleidet, was dann wenigstens ein halbwegs vernünftiges Gehen im schwerelosen Zustand ermöglichte.
    Ricu Bornic unterdessen inspizierte erst einmal alle fünf Stationen der Bereitschaftsdienste in der Kommandozentrale, die für den Betrieb des Raumschiffes unbedingt nötig waren. Doch nicht eine einzige funktionierte mehr!
    „Was denn nun?!“, rief er ziemlich ratlos über die Kommunikationseinrichtung seines Anzughelms. „Wir treiben völlig blind und orientierungslos durchs All und rasen, wenn du, Lurac, den Kurs vorhin noch eingegeben hast, genau auf unsere geliebte Croma zu! – Gibt es denn nicht irgendeine Möglichkeit, diese verflixte Steuerung wieder in den Griff zu bekommen?! Leute, wir müssen das Raumschiff unbedingt wieder steuern können, sonst gibt es noch eine viel größere Katastrophe auf der Oberfläche des Planeten!! – Stellt euch doch nur mal vor, wir rasen mit mindestens hundert Millipho, das sind fünfzehntausend Kilometer pro Katune, der Croma entgegen!!“
    Lurac Petjuc aber schüttelte ratlos seinen Kopf. „Was sollen wir denn machen, Commander?! Hier ist alles tot! Nichts, aber auch gar nichts reagiert mehr! Wir brauchen unbedingt Energie für unsere Computer, doch der Strom für die Notbeleuchtung reicht dafür bei weitem nicht aus, wie du ja sicherlich weißt!“
    „Was ist eigentlich mit Uronja?“, fragte Janduc Nicay besorgt. „Lebt sie noch oder wurde sie in der Antriebssektion von solch einem Meteoriten getroffen? – Wir müssten als erstes unbedingt Verbindung zu ihr oder zu einem ihrer Mitarbeiter herstellen!“
    „Commander!“, meldete sich der wohlbeleibte Funkhauptoffizier mit erhobener Hand zu Wort. „Ich habe da so eine Idee!“
    „Ja, Picbus?! Immer heraus damit! Für Ideen habe ich zurzeit ein besonders offenes Ohr!“, frohlockte Ricu Bornic. „Hoffentlich können wir sie verwerten?!“
    „Ja, ich denke schon“, nickte ihm der füllige Mann zu. „Also, es ist folgendes: Ich habe da in meiner Unterkunft so ein ganz altmodisches Gerät, ein Hyperkurzwellen-Videofunkgerät!“, gab der Hauptfunker seine Idee zum Besten. „Vor kurzem habe ich erst noch daran herumgebastelt und es wieder funktionstüchtig
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