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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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halbwegs vernünftige Sendeleistung zu erreichen, Commander! – Das war’s dann wohl mit uns und unseren Hilferufen! Sie verhallen ungehört im Weltall“, erklärte der Hauptfunker ziemlich deprimiert.
    Die betreten dreinschauenden Gesichter der umstehenden Astronauten erhellten sich aber blitzschnell wieder, als es in dem alten „Kasten“ zu rauschen und zu knacken begann und einige seltsame Töne zu hören waren, die in ihrer Frequenz stark auf- und abschwangen, als ob in der Ferne jemand den Versuch machen würde, sich auf den Sender und die Frequenz einzupegeln. Plötzlich aber, nach einigen undefinierbaren Kratz- und Rauschgeräuschen erklang die Stimme eines cromatinischen Mannes! Es war erstaunlicherweise die Stimme des Funkoffiziers der noch viele Millionen von Kilometern entfernten Raumleitzentrale, welche aus den Lautsprechern des von Picbus bereits für funktionsuntüchtig gehaltenen Bastelstunden-Funkgerätes drang!
    „Hier ist die Raumleitzentrale des Planeten Croma! Es spricht Funkoffizier Eriac Marsun! – Könnt ihr uns hören, ‚Rezuerk Owz‘?!“
    Grenzenloser Jubel brach daraufhin im Treppenhaus des Raumschiffes aus und die Astronauten fielen sich gegenseitig, aber recht schwerfällig in den Raumanzügen wirkend, in die Arme! Durch kräftiges Schulterklopfen und Händeschütteln, manchmal auch durch Aneinanderschlagen der kugelförmigen Helme, bedankten sich nach und nach alle bei ihrem „alten Funker“ und dieser freute sich natürlich ganz besonders, dass sein uraltes Museumsstück doch noch funktionierte. Sofort hockte er sich wieder davor, nahm das Stabmikrofon in die Hand, hielt es direkt an seinen schadlos gebliebenen Helm und antwortete auf den Ruf der Raumleitzentrale.
    „Hallo, ihr dort unten!“, gab Picbus seine und die aller anderen Astronauten Freude mit seinen Worten kund. „Hier spricht der Funkhauptoffizier der ‚Rezuerk Owz‘! Ihr glaubt ja gar nicht, wie froh wir sind, endlich jemanden von dort draußen zu hören!“
    „Na, und wir hier erst, ‚Rezuerk Owz‘!!“, antwortete der Funkoffizier der Raumleitzentrale und man hörte die im Hintergrund jubelnden Kollegen. „Wir waren schon fest davon überzeugt, dass ihr alle tot wäret! Wir haben keinerlei Energiemuster mehr von eurem Schiff bekommen und die vielen Einschläge gesehen, die der Meteoritenstrom bei euch angerichtet hat! – Da mussten wir natürlich annehmen, dass dies keiner überlebt hat! – Na, ihr hättet mal den unglaublichen Jubel und die Freudentänze sehen sollen, die hier bei uns ausbrachen, als euer Ruf über diese alte HKW-Frequenz erklang!“
    „Na ja, bei uns ist doch nun mal alles ausgefallen“, erklärte Picbus Tanjac weiter, „und da habe ich ein altes Bastlergerät aus meinem Quartier geholt, mit dem ich demnächst auf eine Ausstellung gehen wollte, und es an der Notbeleuchtung, der einzigen noch verbliebenen Energiequelle hier auf dem Schiff, angeschlossen. Als Sendeantenne fungiert übrigens das Geländer unseres zentralen Treppenhauses! – Durch die enorme Energieaufnahme des Geräts sitzen wir hier jetzt allerdings allesamt im Dunkeln!“
    „Mann, du pfiffiger Bursche, ihr seid ja richtig genial! – Ist denn kein Bildkontakt mit diesem alten Kasten möglich?“, wollte Eriac schließlich wissen.
    Picbus Tanjac überlegte einen Augenblick. „Da müssten wir uns am besten erst mal ein paar Handleuchten besorgen, weil ihr uns sonst überhaupt nicht sehen würdet! Außerdem, wenn ihr dort unten eure Sendeleistung mal um mehrere Terawatt erhöhen würdet, dann könnten wir hier die Energieaufnahme meines Gerätes etwas drosseln und so vielleicht wieder die Notbeleuchtung zum Leuchten bringen?!“
    „In Ordnung, Kollege Hauptfunker!“, erklärte sich Eriac, nach kurzer Rücksprache mit seinem Chef, mit diesem Vorschlag einverstanden. „Ich erhöhe unsere Sendeleistung jetzt einfach mal um dreihundert Prozent! – So! – Könnt ihr uns nun sehen?“
    Picbus Tanjac drehte noch einmal an ein paar Knöpfen und Reglern und siehe da, jetzt erschien allmählich das Bild der Raumleitzentrale auf dem relativ kleinen Monitor des altertümlichen Funkgerätes! Nach und nach begannen auch die Leuchtplatten der Notbeleuchtung wieder ein dunkles, diffuses Licht von sich zu geben und die Leute in der Raumleitzentrale erkannten verschwommen das Antlitz des Hauptfunkers der „Rezuerk Owz“.
    „Na bitte, es geht doch!“, rief Picbus, erfreut über die volle Funktionstüchtigkeit seines
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