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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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ist jedenfalls in Ordnung, Kollege Nernic“, meinte Meruc mit ironischem Blick auf seine Computeranzeigen. „Das scheint mir doch wohl eher von deinem Ausdauerlauf zu kommen, welchen du hier bei uns hinlegst. Der bringt dich nur dazu, all deine Feuchtigkeit, die du besitzt, auszuschwitzen.“
    „Ach was, so ein Quatsch!“, brummte Panury in seinen Schnauzbart hinein. „Das sind alles nur ein paar Gedanken unterstützende Schritte von mir, kein Ausdauerlauf.“ Dabei marschierte der GSD-Hauptoffizier der „Rezuerk Snie“ zum Imbissautomaten in der hinteren rechten Ecke des Leitstandes, um sich eine große Flasche Mineralwasser zu holen. Bei der Gelegenheit nahm er auch gleich noch ein üppig belegtes Brötchen mit, denn er hatte bei all der Aufregung völlig vergessen, dass ihm seit Stunden der Magen knurrte.
    „Commander, Ankunft eines Raumschiffs in Sektor G3-H12-T8 in etwa einem zwanzigstel Lichtjahr Entfernung!“, meldete der junge Radaroffizier Samary Prijun zwischendurch.
    „Und?! – Ist es die ‚Rezuerk Owz‘?!“, rief Panury aufgeregt dazwischen und ließ dabei, ziemlich nervös wirkend, sein soeben angebissenes, mit Käse und Salat belegtes Brötchen aus den zitternden Händen fallen.
    „Nein, nein, nicht im Geringsten, du Nervenbündel!“, wehrte Samary, von der Nervosität dieses Zeitgenossen selber genervt, ab. „Es ist ein Schiff der alten RF-Baureihe, also einer der ersten Raumfrachter, welcher gerade mal so die Lichtgeschwindigkeit erreicht.“
    Panury jedoch schien sichtlich erleichtert und wischte sich erst einmal mit der linken Hand den Schweiß von der Stirn, welcher sich dort in den letzten Stunden und Minuten angesammelt hatte, obwohl damit die Aufregung für ihn noch immer nicht beendet war. Schließlich hob er sein Brötchen wieder auf, biss nochmals ab und begab sich dann sofort an den großen Bildschirm, um diese Meldung des diensthabenden Radaroffiziers mit eigenen Augen zu überprüfen. Sicher war sicher, dachte er sich.
    „Es ist die ‚Dimetrion‘ von Commander Scarlac Tonsay!“, meldete Eriac Marsun, der ebenfalls noch recht junge Funkoffizier, an Meruc Attalic. „Die übliche Warnung habe ich bereits übermittelt! Warte nur noch auf die Bestätigung, Commander!“
    „In Ordnung, Eriac!“, bedankte sich Meruc mit stoischer Ruhe und an Samary gewandt, fragte er nach den neuesten Erkenntnissen über Meteoritenströme, Kometenbahnen, verirrte Asteroiden und ehemalige Monde.
    „Die Lage ist dieselbe wie vor einer Stunde, Commander“, befolgte Samary den Wunsch seines Vorgesetzten, „nur dass in Sektor B19-Q6-Y20 lediglich ein neuer Meteoritenstrom erschienen ist, der sich auf einer parabolischen Bahn mit sechzig Kilometern pro Sekunde unserer Sonne nähert! Planeten wird er aber aller Voraussicht nach nicht treffen, wie mir mein linker Nachbar hier soeben bestätigt!“
    Mit dem „linken Nachbarn“ meinte er natürlich seinen Kollegen, den etwas fülligen Navigationsoffizier Korgus Tellic, der dies auch sofort bestätigte.
    In diesem Augenblick piepste erneut das Radargerät von Samary Prijun und die Sensoren vermeldeten eine weitere Schiffsankunft in diesem Sonnensystem auf seinem Bildschirm. Panury Nernic zuckte wiederum so stark innerlich zusammen, dass er ungewollt, doch wie im Affekt seine Mineralwasserflasche auf das Radarpult knallte.
    „Wer ist es diesmal?!“, wollte er ungeduldig wissen. „Ist es denn nun endlich meine Mannschaft von der ‚Rezuerk Owz‘?!“ Diese ewige Warterei und das lähmende „Nichts-tun-können“ nagten immer stärker an seiner seelischen Verfassung. So sehr innerlich aufgewühlt hatte noch nie ein Cromatiner diesen GSD-Mann gesehen!
    „Nein, deine Freunde sind es auch diesmal nicht, Panury!“, wehrte Samary Prijun beruhigend ab. „Es ist ein Forschungsraumschiff der FRS-Baureihe, vermutlich die ‚Proxima‘ mit Commander Rossary Liwac an Bord. Ihre Ankunft haben wir für genau den jetzigen Zeitpunkt erwartet!“
    „Ja, stimmt, Samary!“, bestätigte Eriac Marsun seinem Kollegen vom Radar. „Es ist die ‚Proxima‘! Der dortige Funkoffizier hat sich soeben bei mir gemeldet!“
    „Sofort die Warnung mit den erforderlichen Daten übermitteln, Eriac!“, befahl Meruc Attalic, langsam von der nervösen Hektik Panury Nernics angesteckt, von seinem Platz aus. „Nicht ewig diskutieren und dabei Erklärungen abhalten!“
    „Wird sofort erledigt, Commander! – Die Meldung ist raus!“, entschuldigte sich der Funkoffizier
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