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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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Einlage bei der Ansprache zu rechtfertigen.
    „Na ja, Ricu, das könnten aber auch erste Anzeichen von auftretendem Raumkoller sein?“, vermutete die Chefingenieurin mit einem solchen Anflug von Ironie, dass sich darauf fast jeder der Anwesenden in der Kommandozentrale für schuldig befand.
    „Uronja“, machte daraufhin Ricu Bornic langgezogen, „sei doch bitte nicht immer so zynisch! Auch du könntest ruhig einmal dein stets so ernstes Wesen ablegen, wo doch unser aller Urlaub bevorsteht, und ein kleines bisschen lustiger sein!“
    „Aber, Ricu, mein Guter, das bin ich doch immer! Zu jeder Zeit! – Uronja Nepjac – Ende!“
    Der Commander schüttelte den Kopf und lachte dabei etwas. „Aus dieser Frau soll man nun noch schlau werden! – Die hat eine seltsame Form von Humor entwickelt, dass einem dabei die Haare zu Berge stehen können!“
    „Tja, Ricu, wenn Uronja von sich behauptet, sie wäre lustig, dann müssten die anderen Techniker um sie herum die reinsten Spaßvögel sein!“, resümierte Satury mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen. „Aber lassen wir dieses streitbare Thema lieber erst einmal beiseite und wenden uns dem Bremsmanöver zu. Ansonsten könnte es nämlich noch passieren, dass wir womöglich noch an der Croma vorbeifliegen und dann müssten wir unseren Urlaub tatsächlich in den Tiefen des Weltalls verbringen!“
    „Ja, natürlich!“, bestätigte Ricu Bornic, nun wieder etwas ernster. „Du hast ja Recht, Satury!“ Dann wandte er sich an den Steuerungshauptoffizier. „Lurac?! – Eine volle Schubumkehr einleiten und das Schiff bis auf zehn Millipho abbremsen!“
    „Wird sofort gemacht, Commander! Bremsmanöver eingeleitet!“, antwortete der Angesprochene, drückte ein paar Sensortasten an seinem Pult und nickte dabei.
    Allmählich verfärbten sich die vielen tausend Sternchen auf dem großen Hauptbildschirm von einem normalen weiß über ein helles blau, blau-violett, bis hin zu einem tief-dunklen lila, wurden dabei immer blasser, bis sie gänzlich aus dem Bereich des sichtbaren Lichts verschwunden waren. Der Bildschirm aber wurde pechschwarz!
    Einige Sekunden später erhellte ein gewaltiger Lichtblitz die Kommandozentrale und die Sterne wurden wieder sichtbar! Doch diesmal durchliefen die Lichtpunkte auf dem Bildschirm die Spektralfarben genau rückwärts herum von lila bis hin zu weiß. Im Mittelpunkt des Bildes aber prangte in voller Schönheit das weiß-blaue Scheibchen der cromatinischen Sonne!
    „Endlich wieder zu Hause, Leute! – Ach, das ist doch ein gutes Gefühl, nicht wahr, Commander?“, stöhnte Jupic Mercay rechts im Sessel neben Ricu Bornic.
    Dieser nahm den Ausruf seines Stellvertreters wohlwollend zur Kenntnis, gab dann aber weitere notwendige Befehle an die Mannschaft.
    „Lurac, Schutzschilde abschalten und auf einen Kurs zur Croma einschwenken! – Picbus, Kontakt mit der Raumleitzentrale herstellen und um Landeerlaubnis bitten! – Janduc, überprüfe alle deine Sensoren, ob ...“
    „Commander!“, unterbrach der Funkhauptoffizier mit gerunzelter Stirn die Befehlskette.
    „Ja, was gibt es denn noch, Picbus?“, antwortete Ricu mit hochgezogenen Augenbrauen, weil dieser sonst bei solchen Routinebefehlen eigentlich keine Fragen stellte.
    „Es kommt soeben eine Warnmeldung von der Raumleitzentrale herein!“
    „... und, ähm, Commander“, mischte sich nun auch noch der Radarhauptoffizier mit ein und wurde dabei sichtlich immer blasser, „das sieht hier auf dem Bildschirm um uns herum überhaupt nicht gut aus!! Überall Meteoritenschwärme in unserem Sonnensystem!!!“
    Ricu Bornic war auf einmal wie vor den Kopf gestoßen! Eben noch freuten sich alle über ihren bevorstehenden großen Landurlaub und nun war da so urplötzlich wie aus dem Nichts diese tödliche Bedrohung!
    „Lurac!! Schilde wieder hoch!!!“, schrie Satury geistesgegenwärtig, als er sah, dass sein Commander regelrecht verwirrt zu sein schien.
    Doch dazu war es schon zu spät!! Noch ehe der Steuerungshauptoffizier die Sensortasten für die Inbetriebnahme der drei verschiedenen Komponenten der Schutzschilde betätigen konnte, wurde das Raumschiff von unzähligen Explosionen und Einschlägen unglaublich stark erschüttert und äußerst kräftig durchgerüttelt! Die gesamte Energieversorgung brach zusammen, in der Kommandozentrale und auch im gesamten übrigen Schiff wurde es schlagartig dunkel! Feuer brach an einigen Stellen, hauptsächlich durch elektrische Kurzschlüsse und
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