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Die letzte Expedition

Die letzte Expedition

Titel: Die letzte Expedition
Autoren: Torsten Nierenberg
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wir es nicht vorher zerstören!! Ich habe deshalb auch sofort die beiden einzigen Schiffe in Sensorreichweite beauftragt, dem Wrack entgegenzufliegen! Hierbei handelt es sich um das Transportraumschiff ‚Boräica‘ von Commander Patsay, sowie um das alte Forschungsraumschiff ‚Proxima‘ von Commander Liwac!“ Bei dieser Gelegenheit wies er mit dem Leuchtzeiger auf die betreffenden Stellen auf dem Bildschirm. „Beide sind jedenfalls noch so weit vom Unglücksort entfernt, dass sie frühestens in einer halben Stunde bei dem havarierten oder vielleicht auch völlig zertrümmerten Schiff eintreffen können!“
    Meruc Attalic holte erst einmal tief Luft und Sonory Mirluc musste sich, zutiefst erschüttert von dieser Katastrophe, unbedingt auf den nächstbesten Stuhl setzen.
    „Und sonst gibt es keinen Funkkontakt mehr mit der ‚Rezuerk Owz‘ oder einem ihrer Lancets?“, wollte der Captain wissen.
    „Bis jetzt ist es uns leider noch nicht gelungen, Captain!“, verneinte Meruc kopfschüttelnd. „Und bei der Menge von Lichtblitzen, die wir registriert haben, es waren mindestens dreißig an der Zahl, habe ich auch kaum noch Hoffnung, dass uns das je gelingen wird!“
    Nun schüttelte auch Sonory fassungslos seinen Kopf. Dabei bemerkte er den ihm fremden GSD-Hauptoffizier vor dem Imbiss-Automaten, wie dieser kreidebleich auf dem nackten Fußboden sitzend und zusammengesackt nur so vor sich hin starrte. Der GSD-Mann kam ihm zwar irgendwie bekannt vor, doch direkt kennen tat er ihn nicht.
    „Wer ist denn dieses arme Häufchen Elend dort hinten?“, fragte Sonory den Commander mit nach hinten weisendem Daumen.
    „Das dort ist Panury Nernic, Captain!”, klärte dieser ihn auf. „Er war der GSD-Hauptoffizier auf der ‚Rezuerk Snie‘, dem berühmtesten Raumschiff der gesamten Flotte, mit dem die dort draußen soeben Verunglückten unter Commander Ricu Bornic den Planeten Erde entdeckt hatten!“ Sonory Mirluc machte dabei erstaunt große Augen. „Wenn das zutrifft, was wir inzwischen alle hier glauben, dann hat er wahrscheinlich soeben eine große Menge an Freunden verloren! – Ein unerhört harter Schlag für ihn! Er ist schon den ganzen Tag hier bei uns und führte sich auf wie das reinste Nervenbündel, Captain, weil er wohl so eine Ahnung gehabt hatte, es könnte etwas Schlimmes mit seinen Freunden passieren! – Und nun ist das denkbar Schlimmste wohl auch noch eingetroffen! – Er tut mir irgendwie leid, der Ärmste!“
    „Ja, mir auch, Meruc. Wenn ich den Ärmsten da so sitzen sehe? – Der ist ja vollkommen am Boden zerstört!“ Sonory Mirluc war vom Schicksal dieses Mannes zutiefst bewegt! „Ich werde da wohl einen Arzt anfordern müssen, um dieses arme Häufchen Elend sicher umsorgt zu wissen, was, Meruc?“, schlug er seinem Unterstellten vor.
    „Ja, das ist eine gute Idee, Captain!“, bestätigte Meruc und in diesem Augenblick öffnete sich erneut die Tür zum Leitstand. Pitcu Kalic, der Leiter des Bordobservatoriums der „Rezuerk Snie“, trat herein. Sofort fiel sein Blick auf den am Boden hockenden GSD-Hauptoffizier.
    „Guten Tag, Captain! Guten Tag, Commander!“ beeilte er sich noch zu sagen, dann beugte er sich zu seinem ehemaligen Mannschaftskollegen hinunter. „Ist alles in Ordnung mit dir, Panury? Du siehst so blass aus?“
    „Nichts ist in Ordnung, Pitcu!“, stammelte der sonst so unerschütterliche GSD-Hauptoffizier. „Alle sind tot! – Alle, die wir gekannt haben, die uns je etwas bedeutet haben auf der ‚Rezuerk Snie‘, alle sind sie tot! – Verstehst du das, Pitcu? – Alle tot!“
    „Commander – ähm – Entschuldigung – ich meine natürlich Captain!“, stotterte der Funkoffizier etwas verwirrt, weil er sich der Anwesenheit des obersten Chefs der Raumleitzentrale noch gar nicht so recht bewusst war. „Ich – ähm – ich habe da – ähm – ich habe da irgend solch ein merkwürdiges Signal aus früheren Zeiten auf meinem Funkautomaten!“ Ratlos zuckte Eriac Marsun mehrmals mit seinen Schultern.
    Meruc und Sonory stutzten und schauten sich gegenseitig an, wer denn wohl nun als Erster darauf antworten sollte. Schließlich nickte der ranghöhere Captain dem Commander freundlich zu und übergab damit die Befehlsgewalt an ihn. Schließlich war Meruc im Augenblick für diesen Leitstand hier der verantwortliche Leiter.
    „Was denn für ein ‚merkwürdiges Signal‘, Eriac?“, fragte daraufhin Meruc den jungen Mann am Funkautomaten. „Was sollen wir denn darunter
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