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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
Autoren: Kelley Armstrong
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I
    ch hätte da noch eine CSI -Frage für dich«, sagte Gl o ria, als Simon mit einem Arm voller Papiere die Einsat z zentr a le betrat. »Wenn du Zeit hast.«
    »Prima Timing«, antwortete Simon. »Mir war eh g e rade nach einer Kaffeepause.« Er wollte sich schon einen Stuhl neben Glorias Computertisch ziehen; dann hielt er inne. »Soll ich dir irgendwas besorgen?«
    Gloria lächelte und schüttelte den Kopf. Simon zog den Stuhl neben ihren, wobei er darauf achtete, ihr den Blick auf den digitalen Stadtplan an der Wand nicht zu verste l len. Das war es, was Gloria an den Schamanen mochte – sie waren immer so unglaublich rücksichtsvoll. Wollte man einen netten Kerl, brauchte man sich nur nach einem Schamanen umzus e hen. Wollte man ein egomanisches Arschloch, suchte man sich am besten einen Halbdäm o nen.
    Ihre Schichtkollegin Erin konnte es nicht ausstehen, wenn Gloria derlei sagte. Das fiel in ihren Augen unter Rassendi s kriminierung. Natürlich glaubte Gloria nicht wirklich, dass jeder Halbdämon ein Arschloch war – i m merhin war sie selbst Halbdämonin –, aber das hielt sie nicht davon ab, es zu b e haupten. Die Nachtschicht in der Einsatzzentrale konnte sterbenslangweilig sein, und es gab nichts Besseres als eine ordentliche Diskussion über Fr a gen der Political Correctness, um etwas Schwung in die Sache zu bringen. Gloria schob ihren Stuhl zurück, wobei sie nach wie vor ein Auge auf den Bildschirm hatte. »Okay, ich hab mir letzte Woche also CSI angesehen, und sie haben diesen Typ mit einem Trick dazu gekriegt, dass er sie einen Gentest machen lässt. Ungefähr fünf Minuten später erzählen sie ihm dann, dass die Proben überei n stimmen. Kann man DNA wirklich so schnell analysi e ren?«
    »Können die oder können wir ?«, fragte Simon zurück. »Für ein gewöhnliches kriminaltechnisches Labor ist das praktisch unmöglich. Bei uns dagegen gibt’s kein Hec k meck wegen Überstunden und Etats und vorrangigen Fällen. Wir können eine Genprobe vielleicht auch nicht gerade in fünf Minuten analysieren, aber –«
    Glorias Kopfhörer piepste zweimal: ein Anruf unter der Notrufnummer. Sie hob einen Finger in Simons Richtung und fuhr herum. Noch bevor die Verbindung hergestellt war, begannen bereits Daten über den Bildschirm zu fl a ckern: der Anruf wurde zurückverfolgt. Mit einem Blick über die Schu l ter sah sie, dass der Plan von Miami einer anderen Stadt Platz gemacht hatte: Atlanta.
    Gloria streckte die Hand nach dem Knopf aus, mit dem sie Erin aus der Kaffeepause zurückrufen konnte, aber Simon hatte das bereits erledigt. Gleichzeitig griff er nach Erins Kopfhörer und setzte ihn auf.
    In der Leitung klickte es.
    »Cortez, Notrufzentrale«, sagte Gloria.
    Eine weibliche Stimme kam über die Leitung, schrill und wirr vor Panik.
    »Hilfe … Park … Mann –«
    Gloria versuchte, die Anruferin zu beruhigen, und ve r sprach ihr, dass Hilfe unterwegs sei. Sie verstand kaum ein Wort von dem, was gesagt wurde, aber darauf kam es auch nicht an. Die Computer hatten den Aufenthaltsort bereits ermittelt – ein öffentliches Telefon in einem Park in Atla n ta. Die Kabale besaß ein Büro und damit auch ein Notfal l team in Atlanta, und der Computer hatte es in dem A u genblick losgeschickt, in dem die Anruferin ermittelt wo r den war. Gloria musste jetzt nur noch die Frau ber u higen, bis das Team eintraf.
    »Kannst du mir deinen Namen sagen, Liebes?«
    »D-na M-ur.«
    Schluchzer verzerrten die Worte bis zur Unkenntlic h keit. Gloria warf einen Blick auf den Bildschirm. Der Computer war dabei, die Stimme zu analysieren und das Ergebnis mit den gespeicherten Daten der Kabalenang e stellten und ihrer Angehörigen zu vergleichen. Eine Liste mit mehreren Du t zend Namen erschien. Dann filterte der Computer nach Geschlecht, geschätztem Alter und dem Ort, von dem der Anruf ausging, und präsentierte eine Liste von fünf Namen. Gloria konzentrierte sich auf den obersten davon, bei dem die Aussichten dem Computer zufolge am besten waren.
    »Dana?«, sagte sie. »Bist du Dana McArthur, Liebes?«
    Ein ersticktes »Ja« war die Antwort.
    »Okay, dann möchte ich jetzt, dass du dir einen Ort suchst –«
    Plötzlich war die Leitung tot.
    »Scheiße!«, sagte Gloria.
    »Das Team aus Atlanta hat sich gerade gemeldet«, sagte Simon. »In zehn Minuten sind sie dort. Wer ist es?«
    Gloria wedelte mit der Hand zum Bildschirm hinüber. S i mon beugte sich vor, um einen Blick auf das Foto zu werfen. Ein Mädchen im
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