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Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Titel: Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
Autoren: Shannon Stacey
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1. KAPITEL
    Oktober
    J edes Mal, wenn die New England Patriots einen Platz in der Tabelle aufrückten, gönnte Kevin Kowalski sich einen One-Night-Stand.
    Ein Sieg für sein Team bedeutete einen Sieg für ihn. Es war zwar nicht so, dass er sonntags unbedingt Gesellschaft brauchte, aber es gab immer eine Menge Angebote. Kevin schob ein Glas Bier über den Holztresen der besten Sportsbar der Hauptstadt von New Hampshire – seiner Bar. Dann hob er den Kopf und bemerkte, dass eine Blondine ihn beobachtete. Die Patriots gingen gerade in Stellung, aber statt gebannt auf den Bildschirm zu schauen, sah sie ihn an. Ein sicheres Zeichen, dass heute nicht nur der Quarterback seiner Mannschaft zum Schuss kommen würde.
    Seltsamerweise ließ die Blondine mit den aufgespritzten Lippen, Silikonbrüsten und anzüglichen Blicken ihn aber völlig kalt.
    Das lag an der Dunkelhaarigen am Ende der Bar. Nicht unbedingt, weil sie hübsch war und eine tolle Figur hatte. Gut, zugegeben, beides schadete auch nicht gerade.
    Trotzdem gab es einen anderen Grund, weswegen Kevin sie im Auge behielt. Der Typ, mit dem sie da war, hatte mehr als genug, trank aber lustig weiter. Er mochte spießig aussehen in seinem gebügelten Hemd und den Stoffhosen, benahm sich im Moment aber wie jeder betrunkene Mistkerl. Entweder hatte er schon ein paar Cocktails gekippt, bevor er in die Bar gekommen war, oder er konnte nichts ab. Die paar Scotchs, die er hier getrunken hatte, durften einen Mann eigentlich nicht umhauen.
    Jedenfalls wurde er aufdringlich, und der Dunkelhaarigenwar deutlich anzumerken, dass sie am liebsten abgehauen wäre. Das war ihrem Begleiter aber offensichtlich egal, denn er versuchte schon wieder, sie zu betatschen. Sie wehrte ihn ab, und sofort ging das Spiel wieder von vorn los.
    In Jasper’s Bar & Grille gab es nur drei Regeln: keine Kippen, keine Handgreiflichkeiten, keine sexuelle Belästigung. Wenn eine Frau Nein sagte, dann meinte sie auch Nein. Und damit basta.
    Die Patriots machten den nächsten Punkt, und alles johlte vor Begeisterung, sodass die Gläser hinter der Bar klirrten. Die Blondine hüpfte auf ihrem Barhocker auf und ab, und ihre Brüste hüpften mit. Der betrunkene Spießer hob das Glas und schwenkte es in Kevins Richtung, weil er mehr wollte.
    Kevin ging zu ihm rüber, allerdings ohne Nachschub zu liefern. „Hör mal, Alkohol gibt es für dich nicht mehr, aber ich mache dir gern einen Kaffee oder bringe dir eine Cola.“
    Der Spießer wurde knallrot, und Kevin seufzte. Es war also einer von der Sorte. Als der Typ den Hintern vom Barhocker schwang, nickte Kevin Paulie zu. Die verdrehte die Augen und griff zum Telefon.
    „Ich bin nicht blau, gib mir noch einen Scotch!“, rief der Spießer.
    Die Dunkelhaarige legte ihm eine Hand auf den Arm, damit er sich wieder hinsetzte. „Komm, Derek, lass uns einfach …“
    „Für wen hältst du dich eigentlich, dass du mir Vorschriften machen willst?“, pöbelte er Kevin an.
    „Mir gehört der Laden, und deshalb bestimme ich hier die Regeln.“
    „Beth, sag diesem Arsch, dass ich jetzt sofort einen Whisky will!“
    Kevin schüttelte den Kopf. „Kein Stück.“
    Und dann ging alles sehr schnell. Der Spießer wollte ihm wohl eine verpassen, schwankte aber und stieß seine Begleitung mit dem Ellbogen fast vom Barhocker. Sie landete in den Armen des Gastes neben ihr, der offensichtlich erfreut über seinen Fang war. Kevin war dadurch kurz abgelenkt, der Spießer holte aus und traf ihn leicht am Kinn.
    Dann starrte er Kevin erschrocken an. Offenbar fiel ihm erst jetzt auf, was er da gerade getan hatte. Bevor er Reißaus nehmen konnte, hatte Kevin ihn am Kragen gepackt. Als ehemaliger Polizist hatte er Erfahrung mit solchen Situationen.
    Derek zappelte wie ein Fisch am Haken. Tatsächlich hätte er es fast geschafft, sich zu befreien. Kevin reichte es nun langsam, und er riss einmal kräftig den Arm nach unten, woraufhin Dereks Nase unsanft Bekanntschaft mit dem Tresen machte.
    Er heulte auf wie ein Kleinkind … und die anderen Gäste flippten aus. Das Stammpublikum war zwar eher harmlos, aber die Männer hatten natürlich absolut nichts gegen eine gepflegte Prügelei.
    Okay, okay, Prügelei war in diesem Fall stark übertrieben. Derek hielt sich die Hand unter die Nase, versuchte, die Blutung zu stoppen, und schrie wie am Spieß. Die Gäste zuckten zusammen, als wäre eine Sirene losgegangen.
    „Ruhe jetzt, Mann, oder ich geb dir eins auf die Zwölf“, schrie Kevin ihn an,
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