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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ob er Gavin diese Veränderung zu verdanken hatte. Was hatte Gavin ihr über die Unterhaltung am Morgen erzählt?
Zumindest diese Frage wurde schnell beantwortet. Als sie mit ihrem Gewürzwein im Nebenraum Platz nahmen, ging Floria das Thema direkt an, indem sie sagte: »Alastair, wie ich hörte, möchtest du mich nicht heiraten?«
Alastair schluckte und bückte verlegen drein. Bei all ihrer eleganten Tiefland-Etikette können sie einem nicht einmal in Thendara beibringen, wie man seiner Verlobten auf höfliche und würdige Weise den Laufpaß gibt, dachte Conn mit einiger Belustigung.
»Ich habe die größte Achtung vor dir, liebe Cousine, und werde sie immer haben«, begann Alastair, »aber…«
»Ist ja gut, Alastair«, sagte Floria freundlich. »Ich bin bereit, dich aus der Verlobung zu entlassen, die schließlich nie offiziell stattgefunden hat. Es sollte nur jedem klar werden, daß es das ist, was wir beide wollen.«
»Beide?« fragte Alastair freudig. »Soll ich dich dann zur Schwester bekommen?« Alle sahen Conn an.
»Ja!« sagte Conn voller Begeisterung. »Wenn die Dame es wünscht, würde nichts mich glücklicher machen.«
Floria ergriff mit strahlendem Lächeln seine Hand. »Auch mich würde nichts glücklicher machen.«
»Und vermutlich erwartet ihr jetzt meine Zustimmung, daß meine Großnichte Herzogin von Hammerfell wird«, brummte Storn, der offenbar ein bißchen Mühe mit der Aussprache hatte.
»Ich würde es gewiß vorziehen, sie mit Eurer Zustimmung zu heiraten, Sir«, erklärte Alastair höflich.
»Und sonst ohne sie? Willst du damit sagen, daß du sie heiraten wirst, ob ich zustimme oder nicht?« Storn drehte sich zu Erminie um und funkelte sie an. »Einen feinen Sohn habt Ihr erzogen, meine Lady! Was haltet Ihr von alldem?«
Erminie blickte kurz auf ihre Hände, die gefaltet in ihrem Schoß lagen. Dann hob sie den Kopf und sah Storn gerade in die Augen. »Mein Lord«, sagte sie liebenswürdig, »ich denke, diese Blutrache währt schon über zu viele Generationen, und alle die, die damit begonnen haben, sind tot. Ich habe sowohl den Freund meiner Kinderzeit als auch meinen Gatten an sie verloren, und viele Jahre lang glaubte ich, auch einer meiner kleinen Söhne sei ihr Opfer. Ihr habt mit Ausnahme von Lenisa Eure ganze Familie verloren. Hat es nicht schon genug Tote gegeben - auf Eurer Seite und auf meiner? Welche Beleidigung auch der Ursprung gewesen sein mag, zwischen uns ist mittlerweile so viel Blut vergossen worden, daß es sämtliche Hundert Königreiche reinwaschen könnte! Wenn mein Sohn Eure Großnichte heiraten möchte, freue ich mich über die Chance, diese alte Fehde für immer zu begraben. Ich schwöre, Lenisa soll mir wie eine Tochter sein. Ich gebe ihnen meinen Segen. Und ich flehe Euch an, ebenso zu handeln, mein Lord.«
»Andernfalls«, erklärte Lord Storn mit vorgetäuschter Bitterkeit, »bleibt für mich nur die Rolle des Menschenfressers in dem Stück. Ich werde mich weigern und euch gehen lassen, ihr werdet einen Aufstand gegen mich anzetteln, dann wird der Hastur-König mit seinen Soldaten kommen, und in unseren Ländern wird es Feuer und Zerstörung geben – und schließlich, wenn ich sterbe, wirst du das Mädchen doch nehmen, immer vorausgesetzt, daß ihr beide die Kämpfe überlebt.«
»So ausgedrückt, Sir«, meldete sich Gavin zu Wort, »scheint es keine annehmbare Alternative zu sein. Aber müßt Ihr es so ausdrücken? Könnt Ihr darin nicht eine Gelegenheit sehen, der Held zu sein, der all diese Kämpfe beendet?«
Lord Storn machte ein finsteres Gesicht. »Eine annehmbare Alternative ist auch das nicht. Mein Vater würde sich im Grab umdrehen. Allerdings hat er sein Leben nicht mir zur Freude geführt, und deshalb sehe ich keinen Grund, warum ich mein Leben ihm zur Freude führen sollte. Ich persönlich halte nichts von einer Liebesheirat, aber Ihr sprecht für Euren Sohn, Lady, und irgendwem muß ich meine Großnichte ja geben. – Na gut, Mädchen«, wandte er sich an Lenisa, »wenn du ihn heiraten willst, will ich mich dir nicht in den Weg stellen. Es ist besser, aus Storn und Hammerfell ein einziges Königreich zu machen, als beide an Aldaran zu verlieren. Also, willst du ihn?« Er sah sie mit grimmigem Blick an. »Und nicht nur, weil du es für romantisch oder ähnlichen Unsinn hältst? Gut, dann heirate ihn.«
»Oh, ich danke dir, Großvater!« rief sie und umarmte ihn.
Alastair erhob sich und streckte die Hand aus. »Ich danke Euch, Sir.« Er schluckte
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