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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ich.«
Er sah zu Gavin hinüber, der immer noch auf seinem Schlafsack neben dem Feuer saß. »Ich glaube nicht, daß ich Euch schon kennengelernt habe.« Gavin sprang hastig auf, und Alastair übernahm die Vorstellung. »Ihr seid also der Vetter des Hastur-Königs?«
»Nur durch Heirat, Sir«, antwortete Gavin respektvoll.
»Und Ihr erbietet Euch, ihn dazu zu bringen, hierherzukommen, um mit uns allen zu reden?«
»Wenn Ihr einverstanden seid, Sir«, sagte Gavin. »Ich möchte König Aidan aber nicht einer Gefahr aussetzen.«
»Gefahren gibt es hier in den Bergen immer«, schnaubte Storn. »Wenn keine Fehde tobt und keine Räuber unterwegs sind, versuchen die Aldarans, ihr Gebiet zu erweitern. Aber ich gebe Euch mein Wort, daß der König durch mich nicht in Gefahr sein wird. Ich will mich gern mit ihm besprechen, wenn er es wünscht.« Er blickte finster zum Schlafsack. »Kann mein Haushalt unseren Gästen nichts Besseres zur Verfügung stellen?« Dann ging er zur Tür und brüllte: »Lenisa!« Dem Echo seiner Stimme im Flur folgten schnelle Schritte.
»Ja, Großvater?« fragte Lenisa.
Er wies anklagend mit dem Finger auf den Schlafsack. »Mehr kannst du für einen Gast nicht tun? Laß ein Zimmer für Dom Gavin herrichten und eins für Lady Hammerfell und ihr Mündel.«
»Mutter und Floria kommen her?« stieß Conn hervor.
»Wenn ihr beide unter meinem Dach weilt, sollen sie dann nicht auch hier wohnen?« fragte Storn. »Du betrachtest Bauernhütten doch wohl nicht als den richtigen Ort für deine Mutter und deine versprochene Frau – oder Alastairs versprochene Frau – oder wessen versprochene Frau auch immer sie ist! Und ich glaube kaum, daß sich Burg Hammerfell in dem Zustand befindet, sie zu beherbergen. Ich selbst habe sie hierher eingeladen.«
Alastair sah Conn schweigend an. »Wirklich, Sir, wir sind Euch sehr dankbar für Eure Gastlichkeit.«
Conn hoffte, daß Lord Storn nicht hörte, was Alastair in Gedanken hinzufügte: Vor allem, weil Ihr die Ursache seid, daß wir sie nötig haben.
Wenn er es hörte, ließ er es sich jedoch nicht anmerken. Er sagte nur: »Es sieht ganz so aus, als müßten wir über eine Menge sprechen, und da können wir es ebensogut in aller Bequemlichkeit tun. Ich persönlich bin es vorerst leid, draußen im Schnee zu sein. Komm, Mädchen«, sagte er zu Lenisa. »Wir sollten uns vorbereiten, unsere Gäste zu empfangen.«
»Ist das Abschreiten der Grenzen dermaßen anstrengend?« erkundigte sich Alastair, und Conn fiel ein, daß sein Bruder ja nichts von der jüngsten Brandstiftung wußte. Als Lord Storn das Zimmer verlassen hatte, erzählte er ihm davon und dachte: Vielleicht wird es für Alastair das beste sein, wenn er Lenisa heiratet. Wenigstens kennt sie die Sitten in den Hellers und kann ihn dazu bringen, sich danach zu richten.
»Glaubst du denn wirklich, unsere Mutter und Floria werden hier sicher sein?« fragte Conn, als er seinen Bericht beendet hatte.
»Mach dir keine Sorgen um Floria«, sagte Alastair unbekümmert. »Sie ist von dieser Blutrache nicht betroffen.«
»Auch Domna Erminie wird hier nichts Böses widerfahren«, erklärte Gavin. »König Aidan weiß, daß wir hier sind, und würde eingreifen, wenn uns etwas zustieße. Ich glaube, wir brauchen nicht beunruhigt zu sein.«
Das brachte beide Zwillinge zum Schweigen. Einen mächtigeren Beschützer als den Hastur-König gab es nicht.
Conn kehrte in das Dorf vor den Toren der Ruine von Hammerfell zurück und verbrachte den Vormittag damit, seinem Pferd Bewegung zu verschaffen. Am Nachmittag begleitete er Erminie und Floria nach Stornhöhe. Mit Erleichterung stellte er fest, daß Erminie auf den ersten Blick Sympathie für Lenisa empfand. Es hätte die Dinge gewaltig kompliziert, wenn seine Mutter das Mädchen aus irgendeinem Grund nicht gemocht hätte. Er wagte es kaum, mit Floria zu sprechen oder sie auch nur anzusehen. Die Vorstellung, daß er tatsächlich das Recht haben sollte, sie zu heiraten, war fast mehr, als er verkraften konnte.
Das Gespräch nach dem Abendessen war in der Tat ein Muster an Harmonie. Lenisa muß lange Gespräche mit Lord Storn geführt haben, dachte Conn amüsiert. Er scheint jetzt viel eher bereit, sie mit Alastair zu verheiraten, als noch heute morgen. Und Floria hatte offensichtlich etwas gemerkt, denn sie saß beim Essen neben Conn und nahm ihm gegenüber eine recht besitzergreifende Haltung ein. Conn stellte ohne Verwunderung fest, daß ihm das gefiel, obwohl er gern gewußt hätte,
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