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Die Erben von Hammerfell - 5

Die Erben von Hammerfell - 5

Titel: Die Erben von Hammerfell - 5
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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kennst sie nicht. Aber ich habe mein ganzes Leben unter ihnen verbracht, und meine Ehre verpflichtet mich, für sie zu sorgen. Bildest du dir ein, du tust das, indem du einfach eine der StornFrauen heiratest?«
    »Die Storn-Frau!« sagte Alastair aufbrausend. »Sie und Lord Storn sind als einzige von der Sippe noch übrig. Wenn Storn tot und Lenisa mit einem Hammerfell verheiratet ist, endet die Blutrache auf natürliche Weise, weil keiner mehr lebt, der sie fortführen könnte.«
    »Du planst also, deinen Gastgeber zu ermorden?« fragte Conn sarkastisch. »Ich weiß nicht, was in der Stadt der Brauch ist, aber hier betrachtet man ein solches Benehmen mit Stirnrunzeln.«
    »Das will ich natürlich nicht«, erwiderte Alastair heftig, in diesem Moment richtete Gavin sich in seinem Schlafsack am Feuer auf und stöhnte.
    »Was habt ihr beiden denn schon wieder zu streiten?« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, das nach allen Richtungen vom Kopf abstand. »Wie spät ist es überhaupt? Es ist doch kaum Tag!«
    »Conn beschuldigt mich, den Mord an Lord Storn zu planen«, antwortete Alastair. »Ziemlich frech von meinem kleinen Bruder.«
    »Du bist doch mehr als bereit, deine Verlobung mit Floria zu vergessen«, höhnte Conn. »Wie kannst du da von mir erwarten, daß ich die fernen Unterschiede bei deiner Definition von Ehre verstehe?«
    Alastair nahm den Köder jedoch nicht an, sondern überlegte eine Weile und meinte dann nachdenklich: »Tatsache ist, daß ich nicht mit Floria verlobt bin. Es tut mir leid, daß Königin Antonella so krank ist, aber wegen ihres Schlaganfalls hat die Verlobung nicht stattgefunden.«
    Conn fragte ebenso nachdenklich: »Und wie viele von den Gästen, die an dem Abend da waren, wußten, mit wem von uns Floria verlobt werden sollte?«
    Gavin schaute die beiden belustigt an, als wisse er etwas, das sie nicht wußten. »Und es ist ein so wundervoll traditionelles Ende einer Blutrache, daß die beiden Familien durch eine Heirat vereinigt werden! Ich gehe davon aus, Alastair, daß du tatsächlich Lady Storn – das heißt, die damisela Lenisa – heiraten möchtest?« Alastair nickte, und Gavin fuhr fort: »Und wenn Conn den Wunsch hat, Floria zu heiraten, wird eure Mutter nichts dagegen haben, da sie Floria auch dann zur Tochter bekommt. Ihr braucht also nur noch Lord Edric zu überreden…«
    »Und Floria«, unterbrach ihn Conn, »es sei denn, du siehst in ihr eine Handelsware, die nach Lust und Laune ihres Vaters verschachert werden kann.«
    »Ja, natürlich auch Floria«, stimmte Gavin zu. »Ihr solltet beide mit Floria reden, aber ich bin überzeugt, sie wird einverstanden sein, ihren Beitrag zur Beendigung dieser schrecklichen Blutrache zu leisten. Denn wenn sie Alastair heiratete und die Blutrache ginge weiter, würden ihre Kinder womöglich Opfer dieser Fehde. Doch wird Storn seine Zustimmung geben?«
    Alastair zuckte die Schultern. »Wir werden ihn einfach fragen.« Da öffnete sich die Zimmertür.
»Mich was fragen?« Lord Storn stand im Eingang. Keiner sprach, und doch mußte er die Antwort gehört haben.
Hat er denn laran? wunderte sich Conn.
»Natürlich, Junge«, sagte Storn. »Die Storns haben immer laran gehabt. Die Hammerfells nicht?« Er wartete die Antwort nicht ab. »Du willst also meine Großnichte heiraten, wie?« wandte er sich an Alastair. »Zuerst einmal erzählst du mir von deiner Verlobten, von der, die im Dorf bei deiner Mutter ist.«
»Domna Floria«, sagte Alastair langsam. »Also, seht Ihr, Sir, unsere Familien sind befreundet, und ich kenne sie seit unserer Kindheit. Als nun vorgeschlagen wurde, wir sollten heiraten, schätzte ich mich glücklich. Sie ist ein reizendes Mädchen. Dann lernte ich Lenisa kennen, und jetzt -jetzt liebe ich Lenisa.«
»Tatsächlich?« Lord Storn überlegte. »Das ist alles schön und gut für die ersten paar Monate, junger Mann. Aber was wird euch danach zusammenhalten? Ich gebe nicht viel auf all diesen Unsinn über Liebe und Romantik. Das habe ich nie getan, und das werde ich nie tun. Eine passende Heirat, die von den Eltern arrangiert wird, hat eine bessere Erfolgschance. Auf diese Weise gibt sich keiner unrealistischen Erwartungen hin.« Sein Gesicht wurde ernst. »Fest steht allerdings, daß Lenisa heiraten muß – es sei denn, ich wolle mein Blut ganz aussterben lassen, und das will ich nicht. Aldaran von Scathfell will sie für seinen Bruder, aber ich weiß nicht recht… Ich werde darüber nachdenken, Junge, ja, das werde
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