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Vanilla High (German Edition)

Vanilla High (German Edition)

Titel: Vanilla High (German Edition)
Autoren: Henry Milk
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              Vanilla High
     
             Roman
     
     
                   von Henry Milk
     
     
     
       Ich würde mich im Gegensatz zu meinem Protagonisten behandeln lassen, die Unsterblichkeit wählen.         Henry Milk Mai 2012
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
                               1. Teil
     
    „Es ist immer wieder schön in deinem Park, ein Ort der Mysterien.“ - „Übertreibe nicht, Arul. Um dich rum wachsen ein paar Gewürze, ein paar Blumen, ein bisschen Ganja.“ - „Ich liebe dein Ganja. Die Bitter-Schokoladen-Kekse sind zu dem sehr lecker.“ Ich spüre, dass mein Bruder ins Haus will, zu seiner Familie. „Wann brichst du morgen auf, Arul?“ - „Ich denke, ich werde früh aufwachen, wie immer, nach einer traumlosen Nacht,“ - „Das ist das Ganja, Arul. Du hast deine Träume schon vorher!“ - „Ich werde morgen dann gegen neun nach Saint Denise fahren. Grüß mir die Kinder von mir.“ Wir blicken uns in der Dunkelheit an. Die Lampen in diesem kleinen Paradies sind hier hell genug, um den Ausdruck seiner Augen zu erkennen. „Grüße Devi, Anil und Anita.“ Er leert sein Weinglas und gibt mir die Hand. „Bis bald Arul!“ Dann bin ich allein mit all diesen Pflanzen und ihren geheimnisvollen Stoffen. Dort vorne steht Bourbon-Vanille. Sie, unsere Außerirdischen, werden high von Bourbon. Ich bin gerne hier in Saint Pierre, so ziemlich im Süden der Insel. Für Ende August ist es recht warm mit 25 ° C und das kurz vor Mitternacht. Der Schokoladenkeks hat sein geheimnisvolles Werk begonnen und der schwere Wein aus Deutschland tut sein übriges. Sie haben dort begonnen, Shiraz anzubauen. Ein Shiraz aus Baden. Ich kenne Deutschland nur flüchtig, ein Teil der Europäischen Föderation, der nicht ganz so heftig unter dem Klimawandel gelitten hat. Jetzt baut man dort guten Shiraz an. Ich erinnere mich noch, in meiner Jugend Shiraz aus Südafrika getrunken zu haben. Inzwischen hat die Namib fast Kapstadt erreicht. Jetzt im Winter lässt es sich auf La Reunion gut aushalten, die schwül heißen Sommer mit ihren heftigen Zyklonen sind eine andere Geschichte. Die wären eigentlich ein Grund, Reunion zu verlassen, aber Reunion ist der interessanteste Platz auf der Erde, auch für mich, Arul Ramassamy, schwarzes Schaf der Familie, seitdem ich zum Katholizismus konvertiert bin. Mag sein, dass ich im Inneren noch ein bisschen Hindu geblieben bin. Das liegt dann an meinen tamilischen Genen. Dies Insel ist seit etwa fünf Jahren der Hot-Spot der Erde, seit dem -sie- hier sind und sie rauchen unsere Vanille und werden high davon. Ich zünde einen Zigarillo an; es sind ein paar, die ich abends rauche. Ganja rauche ich nicht gerne. Es schmeckt mir nicht. Sie, die Tabok, tauchten vor fünf Jahren hier auf, im Jahr 2043. Das genaue Datum habe ich vergesse, aber es war kurz nach einem heftigen Zyklon. Sie haben unglaubliche Macht. Sie könnten in wenigen Sekunden alles auf der Erde zerstören; sie kontrollieren den Weltraum. Die Mächtigen der Erde wissen das und haben Reunion in Ruhe gelassen. Seit 2043 gehört Reunion nicht mehr zu Frankreich. Reunion gehört den Tabok, aber uns geht es gut. Das Ganja lässt meine Gedanken mäandrieren. Oder ist es dieser hervorragende Wein aus Deutschland? Ich mag die Kombination. Von Ganja ohne Rotwein halte ich Abstand.
    Ich führe eine Hassliebe zu den Tabok. Sie scheinen weise zu sein. Mit ihrer Technik könnten die fundamentalen ökonomischen und ökologischen Probleme der Menschheit gelöst werden, mit ihrer Technik könnte die Menschheit aufhören zu bestehen, wie sie ist. Sie haben die Unsterblichkeit mitgebracht. Dafür hasse ich sie. Dadurch bin ich nicht nur schwarzes Schaf der Familie, da ich daran glaube, dass Jesus für uns gestorben ist, auferstanden von den Toten, um uns den Weg zum Paradies zu zeigen, sondern auch eine Art Gedankenverbrecher, der das Projekt der menschlichen Unsterblichkeit ablehnt. Auf der Erde wird es kein Paradies geben, auch nicht mit den Tabok. Nein, ich bin nicht nur schwarzes Schaf der Familie, enterbt, sondern innerlich fast ein Terrorist, aber eigentlich bin ich Journalist, Journalist des Mementos, der seit fünf Jahren wöchentlich erscheint. Ich gehöre der Auslandsredaktion an und bin einer der wenigen Privilegierten, die die Welt bereisen, denn diese Insel liegt unter Quarantäne, aber das ist durchaus
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