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Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9

Titel: Vampire sind die beste Medizin: Argeneau Vampir 9
Autoren: Lynsay Sands
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1
    Marguerite wusste nicht genau, was sie geweckt hatte.
    Vielleicht ein Geräusch. Vielleicht auch, dass der aus dem Bad ins Zimmer fallende Lichtschein für einen Moment unterbrochen worden war. Möglicherweise aber auch schlicht ihr Überlebensinstinkt. So oder so war sie von einer Sekunde auf die nächste hellwach, riss die Augen auf und bemerkte eine dunkle Gestalt, die sich über sie beugte. Jemand stand neben dunkle Gestalt, die sich über sie beugte. Jemand stand neben ihrem Bett, so düster und unheilvoll wie der Tod. Sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, als sie sah, wie die Gestalt mit beiden Händen etwas in die Höhe hob. Sie erkannte die Geste aus ihrer Jugend wieder, als der Umgang mit Schwertern und ähnlichen Waffen noch an der Tagesordnung gewesen war. Instinktiv rollte sie sich zur Seite, während der Angreifer zum tödlichen Schlag ausholte.
    Als Marguerite auf den Boden plumpste, hörte sie, wie die schwere Klinge die Matratze traf. Aus ihrem erschrockenen Aufschrei wurde ein frustrierter Fluch, weil sie sich im Bettzeug verheddert hatte. Da der Unbekannte mit seinem Schwert aufs Bett gestiegen war und erneut ausholte, gab sie den Kampf mit dem Laken auf und griff stattdessen nach der Nachttischlampe, um den Hieb zu blockieren.
    Der Aufprall ließ einen dumpfen Schmerz durch ihren Arm schießen, und ein weiterer Schrei kam ihr über die Lippen. Sie wandte den Kopf ab von den Funken, die durch den Kontakt von Metall auf Metall durch die Dunkelheit sprühten, und dankte insgeheim dafür, dass das Dorchester ein Fünf-Sterne-Hotel mit hochwertigen Nachttischlampen war, die einem Schwerthieb standhielten.
    „Marguerite?“ Dem Ruf folgte ein Klopfen an die Verbindungstür zum Rest der Suite. Sie und ihr Angreifer hielten gleichzeitig inne und sahen zur Tür. Ihr Angreifer musste sich in dem Moment entschieden haben, es nicht mit zweien ihrer Art aufzunehmen, also sprang er vom Bett und eilte zur Balkontür.
    „So nicht, Freundchen“, murmelte sie, ließ die Lampe los und rappelte sich auf. Sie würde ihren Angreifer nicht davonkommen lassen, nur damit der später zurückkehren und einen erneuten Anschlag auf ihr Leben verüben konnte. Dummerweise hatte sie in ihrem Eifer aber das um ihre Beine gewickelte Bettlaken vergessen, sodass sie noch keinen Schritt getan hatte, als sie der Länge nach hinschlug.
    Sie biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken, und schaute zur Balkontür, wo soeben die Vorhänge aufgerissen wurden. Sonnenschein fiel durchs Fenster in den Raum, und Marguerite sah, dass ihr Angreifer komplett in Schwarz gekleidet war. Stiefel, Hose, langärmeliges Hemd – alles in Schwarz. Und dazu auch noch ein schwarzes Cape und schwarze Handschuhe. Plötzlich drehte er sich zu ihr um und ließ sie erkennen, dass sein Gesicht hinter einer schwarzen Maske verborgen war. Dann trat er hinaus auf den Balkon und ließ die Vorhänge genau in dem Moment zufallen, als die Schlafzimmertür aufflog.
    „Marguerite?“ Mit sorgenvoller Miene kam Tiny zu ihr gelaufen. Sie fuchtelte wild mit den Händen herum und zeigte auf die Balkontür. „Er entwischt uns!“
    Tiny stellte keine Fragen, sondern änderte prompt seine Richtung und eilte zum Balkon. Marguerite schaute ihm verdutzt nach, da ihr bewusst geworden war, dass der Mann nichts weiter trug als eine Boxershorts aus goldfarbener Seide, auf deren Rückseite ein großes rotes Herz prangte. Vor Erstaunen bekam sie den Mund nicht mehr zu, aber als Tiny zwischen den wallenden Vorhängen verschwand, stockte ihr vor Sorge auf einmal der Atem. Sie hatte einen unbewaffneten und fast nackten Mann auf ihren fliehenden Angreifer gehetzt – der ein Schwert besaß!
    Fluchend konzentrierte sie sich darauf, ihre Beine aus dem Laken zu befreien. Jetzt, da ihr Leben nicht länger in Gefahr war, stellte das natürlich überhaupt kein Problem mehr dar. Aufgebracht lief sie ums Bett herum, stürmte zwischen den Vorhängen hindurch und.... stieß mit Tiny zusammen, der soeben ins Zimmer zurückkam.
    „Vorsicht, es ist helllichter Tag!“, ermahnte er sie, umfasste ihre Oberarme und schob sie vor sich her ins Zimmer.
    „Hast du ihn gesehen? Wo ist er hin?“, fragte Marguerite aufgeregt und versuchte, um den breitschultrigen Oberkörper herumzusehen, während Tiny die Balkontür schloss und die Vorhänge zuzog. Durch seine Position wurde der größte Teil des Sonnenlichts von ihr abgehalten, gleichzeitig konnte sie aber auch so gut wie
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