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Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)

Titel: Die dunklen Farben der Begierde (German Edition)
Autoren: Kristina Lloyd
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auf das Geräusch von herannahenden Schritten, während ihr Finger sich sanft weiter bewegte. Aber nein, da war nichts zu hören.
    Sie hob ihre Hüften an, wobei Feuchtigkeit aus ihrer nassen Spalte drang, die sie kreisend auf dem entflammten Hügel ihrer Klitoris verteilte. Ihre Finger erzeugten mit schnellen Bewegungen eine leichte Reibung. Ihre Atmung beschleunigte sich zu einem abgehackten Keuchen, und die Luft wurde süß und schwer vom Duft ihrer Erregung. Zitternde Erwartung ergriff von ihr Besitz.
    Sie drückte ihr Kreuz durch, schob einen Finger in ihren erhitzten Eingang. In nur wenigen Monaten würde es ein Mann sein, den sie dort fühlen würde, stark und hungrig. Drängend bewegte sie den Finger vor und zurück, während der Daumen ihre Lustknospe immer wieder berührte. Nasse Küsse würde er auf ihrem erwartungsvollen, nackten Körper verteilen. Er würde sie zu genau solchen Höhenpunkten führen wie diesem hier.
    Clarissa stieß einen kleinen Schrei aus, als die köstliche Spannung immer weiter anstieg und sich schließlich entlud. Ihr Körper zuckte, und die Ausläufer ihres Höhepunkts durchflossen sie vollkommen. Doch viel zu schnell waren sie vorbei. Sie ließ sich auf das Bett zurücksinken, und ihre Brüste hoben und senkten sich im Rhythmus ihres flacher werdenden Atems. Die schwächer werdende Glut ließ ihren Körper zur Ruhe kommen, und ihr Mund verzog sich zu einem liebevollen, sanften Lächeln.
    Eine Weile lag sie so vollkommen entspannt da, bis ein leiser Laut an der Tür sie aufschreckte. Alicia rief ihren Namen. Clarissa ordnete ihr Kleid und stellte den Spiegel an seinen Platz zurück.
    «Ich muss wohl eingeschlafen sein», murmelte sie, während sie den Schlüssel umdrehte. Ihre Stiefmutter kam hereingesegelt und zog Wogen von Lavendelduft hinter sich her.
    «Ich dachte, du seist vielleicht hungrig», meinte sie und stellte ein Tablett auf dem Nachttisch ab. «Nimm deinen Vater nicht so ernst, meine Liebe. Er ist manchmal ein Narr. So wie Lord Marldon, dass er heute nicht erschienen ist. Aber sei sicher: Du kannst genauso viel Spaß ohne ihn haben, um Himmels willen, vielleicht sogar noch mehr, wenn er nicht da ist. Deine Kusine Lucy freut sich schon sehr darauf, dich zu sehen. Sie hat gesagt, es würde ihr großen Spaß bereiten, dir London zu zeigen.»
    «Aber Kusine Lucy ist ein echter Stein des Anstoßes», rief Clarissa aus. «Vater wäre damit niemals einverstanden.»
    Alicia legte einen Finger an ihren Nasenflügel. «Dein Vater braucht davon doch niemals etwas zu erfahren», sagte sie. «Schon bald werden wir fort sein, und du kannst tun, was du willst.»
    Clarissa sah ihre Stiefmutter beeindruckt an. Wie machte sie es bloß, dass sie Probleme, groß oder klein, gar nicht erst zuzulassen schien, oder wenn, so doch nur für einen kurzen Moment. Dann zog sie die Stirn kraus.
    «Du hast etwas vergessen», sagte sie resigniert. «Tante Hester. Sie gehört wohl kaum zu Lucys größten Bewunderern.»
    Alicia lächelte geheimnisvoll. «Das lass mal meine Sorge sein. Du wirst feststellen, dass Tante Hester Seiten hat, die man an ihr niemals vermuten würde.»

Kapitel zwei
    Unter dem grellen Licht der Gaslaternen am Haymarket strömten Theaterbesucher hinaus auf die Straße. Zylinderhüte und reichgeschmückte Aufsteckfrisuren schienen über dunklen Anzügen und glänzenden Kleidern zu schweben. Arm in Arm bahnten sich elegante Paare ihren Weg zwischen den Pfeilern des Säulengangs hindurch zu ihren wartenden Kutschen. Andere ließen sich hinauf zum Piccadilly Circus oder hinunter zur Pall Mall davontreiben in dem Meer von schimmernden Seidenroben.
    Lucy Singleton entdeckte in dem Treiben ein bekanntes, gutaussehendes Gesicht, schlug lächelnd die Augen nieder und setzte die Unterhaltung mit ihrem dunkelblonden Begleiter fort.
    «Und was noch viel besser ist», hauchte sie, «ich hörte, dass sie an Olivias Ball teilnehmen wird.»
    Lord Julian Ackroyd blickte in die Menge. «Wer?», fragte er beiläufig.
    «Na, Miss Eulalie Crane, die amerikanische Millionenerbin!» Lucy klopfte ihm mit ihrem geschlossenen Fächer auf seine Brust. «Ich merke, du bist nicht bei der Sache, Julian. Können deine Pariser Huren denn gar so unvergesslich gewesen sein?»
    «Keinesfalls», antwortete er gleichmütig. «Ich habe mich einfach nur gefragt, wer dieser vornehme junge Herr eben war. Jener, der offenbar ein so verführerisches Lächeln verdient hatte.»
    «Ach, der!» Lucy zog ihre Federboa
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