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Du kuesst so teuflisch gut

Du kuesst so teuflisch gut

Titel: Du kuesst so teuflisch gut
Autoren: Susan Mallery
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1. KAPITEL
    Vor elf Jahren …
    Ausgerechnet am Nachmittag ihres siebzehnten Geburtstags lag Meredith Palmer auf ihrem Bett und weinte bitterlich. Ihr ganzes Leben war ein einziges Desaster. Nie würde es besser werden. Eigentlich sollten doch gerade die Collegejahre die beste Zeit des Lebens sein. Aber offensichtlich nicht für sie.
    Am besten, sie stürzte sich gleich aus dem Fenster ihres Zimmers im Studentenwohnheim, dann war wenigstens alles ein für alle Mal vorbei. Allerdings wohnte sie nur im dritten Stock, da würde sie wohl am Leben bleiben und als Krüppel enden.
    Langsam richtete sie sich auf und wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen. „Bei der Entfernung zum Boden und der Geschwindigkeit des Aufpralls …“, überlegte sie halblaut und schniefte leise, „und je nachdem, wie ich aufkomme …“ Sie griff nach einem Stück Papier und einem Stift. „Wenn ich mit den Füßen zuerst lande, was unwahrscheinlich ist, aber immerhin sein kann, dann würde der Aufprall …“
    Sie notierte schnell ein paar Zahlen. Die Knochendichte spielte eine Rolle und natürlich der Untergrund, ob weiche Rasenfläche oder harter Beton …
    Frustriert warf sie Papier und Stift zur Seite und ließ sich wieder auf das Bett fallen. „Ich bin wirklich nicht ganz normal“, stöhnte sie. „Anstatt es einfach zu tun, stelle ich mathematische Berechnungen an. Vollkommen blödsinnig. Kein Wunder, dass ich keine Freunde habe.“
    Sie schluchzte. Es war aussichtslos. Sie war nun einmal ganz anders als die anderen und würde es immer bleiben. Ein einsames Leben lag vor ihr.
    Sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde, und presste das Gesicht nur umso fester in das Kissen. „Geh weg!“
    „Ich denke nicht daran.“
    Oh, diese Stimme! Sie kannte sie nur zu gut. Ihr Besitzer war der Traum ihrer schlaflosen Nächte, der Held ihrer romantischen und sexuellen Fantasien. Groß, dunkel und mit mitternachtsblauen Augen …
    Meri stöhnte tief auf. „Ich will nicht mehr leben. Kann mich nicht einfach jemand umbringen?“
    „Das wird nicht passieren.“ Jack setzte sich auf die Bettkante und legte Meri seine warme große Hand auf den Rücken. „Aber, Mädchen, was ist denn los? Heute ist doch dein Geburtstag.“
    „Ja, und das ist furchtbar. Ich hasse mein Leben, es ist schrecklich. Ich bin schrecklich. Und außerdem bin ich fett und hässlich, und das wird sich nie ändern.“
    Sie hörte, wie Jack tief Luft holte. Er war so wunderbar. Nicht nur, dass er hinreißend aussah, er hatte immer Zeit für sie. Er redete mit ihr, als sei sie eine vollkommen normale Person. Nach ihrem Bruder Hunter war er für sie der wichtigste Mensch auf der Welt.
    „Du bist nicht schrecklich“, sagte er leise.
    Natürlich fiel ihr sofort auf, dass er nicht sagte, sie sei nicht fett. Mit ihren 1 Meter 60 war sie nicht besonders groß und wog sicher mindestens dreißig Pfund zu viel. Außerdem hatte er nicht widersprochen, als sie meinte, sie sei hässlich. Jack war nett, aber leider log er nie.
    Ihre Nase war einfach zu groß, und mit der Zahnspange und der unreinen Haut konnte sie nun wirklich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Eher würde ein Zirkus sie für seine Freakshow engagieren.
    „Ich bin abartig“, stieß sie dumpf hervor, das Gesicht immer noch im Kissen vergraben. Durch die Heulerei waren ihre Augen verquollen, und den Anblick wollte sie Jack nicht auch noch zumuten. „Ich wollte mich umbringen, und stattdessen fing ich an zu berechnen, wie sich der Sturz … ach, ist ja auch egal. Auf alle Fälle bin ich nicht normal.“
    „Du hast recht, Meri. Du bist nicht normal. Aber das ist ja gerade das Besondere an dir. Du bist viel besser als die normalen Menschen. Du bist ein Genie. Im Vergleich mit dir sind wir anderen Idioten.“
    Er war kein Idiot, er war absolut vollkommen.
    „Seit ich zwölf bin, bin ich nun schon auf dem College. Da müsste ich doch allmählich mal fertig sein. Ich meine, wenn ich wirklich intelligent wäre.“
    „Aber du hast doch schon mindestens zwei Abschlüsse gemacht und bist schon bei deiner Doktorarbeit.“
    „Und wenn schon …“ Sie drehte sich auf die Seite. Ihr Herz zog sich zusammen, wie immer, wenn sie ihn ansah. Schnell schlug sie die Hände vors Gesicht. „Ich muss irgendwie mein Gehirn abschalten.“
    „Aber warum denn? Damit du so bist wie wir alle?“
    „Ja.“ Sie nahm die Hände herunter und sah ihn an. „Ich möchte so sein wie alle anderen auch, ein ganz normales Mädchen.“
    Er
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