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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond
Autoren: André Marx
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der Explosion losgeschickt, erinnerst du dich? Zu diesem Zeitpunkt wusste er also gar nicht, dass es einen Zeugen geben würde. Außerdem hat Bob keine schwarze Corvette gesehen, also ist es unwahrscheinlich, dass er andersherum vom Fahrer des Wagens bemerkt wurde.« Bob warf dem Ersten Detektiv einen dankbaren Blick zu. Justus' Einwand war logisch und überzeugend wie immer. »Nichtsdestotrotz sind das wertvolle Informationen, die wir im Auge behalten sollten. Was ist denn bei deinen Recherchen herausgekommen, Bob?«, fragte Justus.
    »Nicht viel. Ich habe mir ein wenig Wissen über Jaccard, sein Werk und sein Leben angelesen. Tja, was soll ich sagen? Er war ein berühmter Maler und hat hunderte von Bildern gemalt, die in Museen in der ganzen Welt hängen. Sein Talent zeigte sich schon in jungen Jahren. Er bekam begehrte Stipendien an Kunstakademien und so weiter. Mit siebzehn hatte er seine erste Ausstellung, und von da an ging es steil bergauf. Er heiratete die Halbinderin Nandita Rai, die seine Managerin wurde. Die beiden hatten einen Sohn. Jean Marie Jaccard starb nach einer schweren Krankheit im Alter von achtundsechzig Jahren. Seine Frau Nandita ist inzwischen ebenfalls tot. Was der Sohn heute treibt, habe ich nicht herausfinden können. Wenn ihr mehr wissen wollt: Ich habe ein paar Bücher über Jaccard aus der Bibliothek in der Zentrale deponiert. Außerdem konnte ich eine Adresse ausfindig machen, über die wir sicherlich mehr erfahren können, wenn es nötig sein sollte: Es gibt eine Jaccard-Gesellschaft, die sich mit dem Leben und Werk des Malers beschäftigt, Ausstellungen organisiert und so weiter. Aber da habe ich noch nicht angerufen, warum auch. Interessant ist vielleicht noch, dass einer von Jaccards engsten Freunden, der Maler Raoul Hernandez, hier in der Gegend lebte. Er war Mexikaner, hat sich aber später in Kalifornien niedergelassen, genauer gesagt in Oxnard. Jaccard war daher häufiger in Kalifornien zu Besuch. Sein Freund Hernandez ist aber auch schon seit zehn Jahren tot.«
    »Und was hast du zum Stichwort >Vermächtnis< gefunden?«
    »Eigentlich gar nichts. Jaccard hat bereits zu Lebzeiten einen Riesenhaufen Geld mit seinen Bildern verdient. Das hat er ausgegeben, als er noch lebte, und vererbt, nachdem er gestorben war. Da gibt es kein großes Geheimnis oder so, wenn du das meinst.«
    »Hm«, machte Justus enttäuscht. »Na schön, warten wir ab, was uns der geheimnisvolle Absender zu sagen hat.« Peter kratzte sich am Kopf. »Vor allem soll er uns erzählen, was ein Vermächtnis mit einer Explosion zu tun hat. Oder mit einem Stromausfall. Oder wie auch immer. Das ist nämlich das größte Rätsel, wenn ihr mich fragt.«
    Justus sah auf die Uhr, dann blickte er sich suchend auf dem Pier um. »Ob er wohl schon hier ist?«
    »Gut möglich«, sagte Bob. »Dummerweise wissen wir nicht, nach wem wir Ausschau halten sollen. Der Pier ist ja nicht gerade klein. Und hier treiben sich viel zu viele Leute herum.«
    »Keine Sorge«, antwortete Justus. »Der Absender des Briefes weiß offenbar genau, mit wem er es zu tun hat. Er wird schon mit uns Kontakt aufnehmen, da bin ich ganz sicher. Aber halten wir trotzdem die Augen offen, Kollegen! Schaden kann es nicht!« Justus erhob sich und die drei Detektive schlenderten den Pier hinunter zum Wasser. Dabei beobachteten sie ihre Umgebung ganz genau. Dieser Mann im weißen Leinenanzug dort vorn - er stand schon seit zwei Minuten fröstelnd an eine Laterne gelehnt. Wartete er auf jemanden? Oder die junge Frau, die Hot Dogs verkaufte - sah sie nicht ständig zu ihnen herüber? Justus, Peter und Bob hatten ihre Augen überall. Sie gingen bis zum Wasser, blickten hinaus aufs bleigraue Meer und spazierten langsam an der hölzernen Brüstung entlang und wieder zurück.
    »Schon kurz nach vier«, bemerkte Bob. »Vielleicht haben wir doch etwas falsch gemacht. Vielleicht hätten wir uns auffälliger benehmen sollen. Vielleicht -«
    Jemand tippte ihm von hinten auf die Schulter. Bob drehte sich um. Vor ihm stand ein Junge auf Rollerblades. Er war etwa in seinem Alter und trug eine Baseballmütze, unter der struppiges, hellblondes Haar hervorquoll. Seine verspiegelte Sonnenbrille war so groß, dass sie die Hälfte seines Gesichts verbarg. Wortlos hielt er Bob ein dünnes, grob in Papier gewickeltes Päckchen entgegen. »Verzeihung?«, fragte Bob irritiert. »Das soll ich euch geben«, sagte der Junge unwirsch. Justus drängte sich vor. »Von wem?«
    »Spielt keine
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