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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond
Autoren: André Marx
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wenigen Sekunden, dass er keine Chance hatte. Der Dieb war einfach zu schnell. Doch dann rammte der Bursche plötzlich einen Spaziergänger und geriet ins Taumeln. Für einen Moment ruderte er mit den Armen und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, aber ein im Weg stehender Mülleimer wurde ihm schließlich zum Verhängnis. Der Junge stürzte. Und Peter sprintete los. Er jagte an Kleinkindern und Rentnern vorbei, sprang über einen angeleinten Hund und schlängelte sich zwischen zwei Kinderwagen hindurch. Der Dieb rappelte sich auf. Sah sich hastig nach Peter um. Setzte sich wieder in Bewegung. Doch dann war der Zweite Detektiv bei ihm. Er bekam den Burschen am Ärmel seines T-Shirts zu fassen. Eine Tätowierung auf dem Oberarm blitzte auf. Peter zog. Doch anstatt den Dieb zu Fall zu bringen, gelang es Peter nur, ihn auf seinen Rollerblades zu drehen. Er machte eine Pirouette, riss sich los und fuhr weiter. Zwanzig Meter weit war Peters Hand nur Zentimeter von der Schulter des Jungen entfernt, doch dann gewann dieser schließlich an Tempo, und der Abstand vergrößerte sich immer mehr. Am Ende des Piers, wo die Menschenmassen sich auflösten, hatte Peter keine Chance mehr. Der Dieb war nun so schnell, dass er es mühelos mit dem Verkehr auf der Straße aufnehmen konnte. Peter wurde langsamer, blieb schließlich stehen und blickte ihm schwer atmend nach, bis er an der nächsten Straßenecke verschwunden war.

Cornflakes gesucht
    »Alles in Ordnung, Peter?«, fragte Bob besorgt, als er und Justus den Zweiten Detektiv endlich eingeholt hatten. »Ja«, sagte Peter immer noch keuchend. »Ich hätte ihn fast gehabt. Aber eben nur fast.«
    Justus starrte finster in die Ferne. Dorthin, wo der Dieb um die Ecke gebogen war. »Warum?«, murmelte er. »Warum spielt uns jemand Briefe von Jean Marie Jaccard zu, nur um sie uns eine Viertelstunde später wieder wegzunehmen? Das ergibt doch keinen Sinn!«
    »Wir sollten die Briefe lesen, so viel steht fest«, meinte Bob. »Und wozu?«, fragte Peter.
    »Damit wir auf etwas aufmerksam werden, vielleicht. Damit wir wissen, was es mit Jaccard und seinem Vermächtnis auf sich hat.«
    Peter seufzte schwer. »Also, ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe immer noch keine Ahnung, was das alles soll. Erst die Explosion, jetzt diese Briefe - wo ist denn da der Zusammenhang?«
    »Ich gestehe, ich weiß es nicht«, sagte Justus. »Aber es muss einen geben. Wir werden der Sache schon auf die Spur kommen. Auf jeden Fall sollten wir uns bemühen, die Briefe so schnell wie möglich aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren, bevor wir die Details vergessen. Das Kurzzeitgedächtnis speichert Informationen nur etwa zwanzig Minuten lang, danach wird es schwierig werden, sich an Details zu erinnern. Bob, hast du etwas zu schreiben dabei?«
    »Aber immer!«, sagte Bob und zückte seinen Notizblock. Die drei setzten sich auf eine nahe gelegene Treppe und schrieben alles aus den Briefen nieder, woran sie sich erinnerten.
    »In Ordnung«, sagte Justus und seufzte. »Das ist schon mal ein Anfang. Und nun zu dem Dieb selbst: Ohne seine riesige Brille und mit anderer Kleidung würde ich ihn wahrscheinlich nicht mal erkennen, wenn er in diesem Moment an uns vorbeiginge. Aber es wäre trotzdem gut, wenn wir einen Anhaltspunkt hätten, wer er ist. Peter, du bist ihm am nächsten gekommen. Ist dir etwas aufgefallen?«
    Der Zweite Detektiv überlegte einen Augenblick. »Seine Rollerblades waren von >Speedsport<, das habe ich gesehen. Aber das dürfte uns nicht viel nützen, die Marke ist ziemlich verbreitet. Ach ja, und dann war da noch ein Tattoo auf dem Oberarm.«
    »Was für ein Tattoo?«
    »Miller.«
    »Miller?«
    »Ja. Miller. Wie der gleichnamige Cornflakes-Hersteller. Der Typ hatte den Namen auf seinen Arm tätowiert, und zwar in genau dem gleichen Schriftzug wie auf den Cornflakes-Pa-ckungen.«
    Justus runzelte die Stirn. »Wer lässt sich denn ein Firmenlogo auf den Arm tätowieren? Überaus ungewöhnlich. Aber umso besser. Über dieses Merkmal können wir den Dieb vielleicht aufspüren. Kommt, Kollegen, fahren wir zurück in die Zentrale! Wir haben ein paar Anrufe zu erledigen!«
    Auf dem Weg zurück nach Rocky Beach trat Justus so schnell wie selten zuvor in die Pedalen. Er hatte Bob und Peter nicht verraten, was er vorhatte, doch die beiden hatten bereits eine Ahnung. Die bestätigte sich, als sie das Telefonat mitverfolgten, das Justus führte, sobald sie die Zentrale betreten hatten.
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