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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau
Autoren: Dämonenkiller
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Kommissar Manfred Krombach von der Mordkommission Münster starrte auf das Loch im Boden der Krypta von St. Lamberti. Er war schon einmal in dieser Krypta gewesen, hatte gesehen, wie die Steinplatten geborsten waren und den Dämonenkiller Dorian Hunter verschlungen hatten. Doch daran erinnerte er sich nicht. Coco Zamis hatte ihm die Erinnerung genommen. Denn hinter Dorian hatte sich der Boden durch die magische Kraft des Dämons Zakum wieder geschlossen.
    Außer Krombach befanden sich noch sein Assistent Olaf Leskien, der Vikar von St. Lamberti, Hans Lettau, sowie Dorian Hunter und Coco Zamis in der Krypta. Der Puppenmann Don Chapman steckte in Dorians verdrecktem Mantel, und weder der Vikar noch die beiden Beamten hatten eine Ahnung von seiner Existenz.
    Der Blick Krombachs, der Dorian streifte, zeigte deutlich, daß er kein Wort von dem glaubte, was der Dämonenkiller ihm erzählt hatte.
    Dämonen! Welch ein Unsinn, schien dieser Blick zu sagen.
    Das Loch, das Coco Zamis und Don Chapman in den Boden der Krypta gesprengt hatten, um den Dämonenkiller aus der Gewalt Zakums und des Ghouls Thoragis zu befreien, hatte einen Durchmesser von fast einem Meter. Die Höhle darunter war nicht mehr zu sehen. Sie war in sich zusammengebrochen, nachdem Dorian, Coco und Don Chapman sie mit der Hilfe des Vikars Hans Lettau verlassen hatten. Es war nur noch feucht glänzende Erde zu sehen.
    Ohne Lettaus Bestätigung, daß es hier eine Höhle gegeben hatte, wären Dorian und Coco längst auf dem Weg zum Revier im Alten Steinweg.
    „Sie haben eine lebhafte Fantasie, Hunter", knurrte der Kommissar. Er sprach Dorian mit seinem richtigen Namen an, denn Lettau wußte inzwischen, daß Dorian sich ihm unter dem falschen Namen Jäger vorgestellt hatte.
    Der Dämonenkiller zuckte mit den Schultern.
    „Ich könnte Ihnen eine ganze Menge mehr erzählen, Krombach", erwiderte er. „Sie würden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen."
    Der Kommissar winkte ab.
    „Noch glaube ich nicht, daß es keine Abbrüche mehr in den Mauern von St. Lamberti gibt, Hunter. Ich werde einen Mann abstellen, der es kontrolliert. Lettau hätte der Baupolizei längst Mitteilung machen müssen. Er kann von Glück sagen, daß in seiner Kirche kein Mensch von den herabstürzenden Trümmern erschlagen worden ist."
    Dorian lächelte schmal. Er wußte, daß der Verfall von St. Lamberti mit dem Tod des Leichenfressers Thoragis gestoppt war. Die zerstörerische Kraft des Ghouls hatte auch das Gebäude befallen, unter dem er gehaust hatte.
    „Wenigstens haben Sie das Loch auf dem Kirchplatz schnell reparieren lassen, Lettau", murmelte der Kommissar.
    Der Vikar starrte Krombach an. „Die Baufirma sagte mir, daß sie erst in zwei Tagen Zeit hätten", erwiderte er. „Die Platten waren auf einmal wieder heil."
    Krombach biß die Lippen zusammen.
    „Genug davon", stieß er nach einer Weile hervor. „Sie und Ihre Frau kommen mit zum Revier, Hunter."
    „Die Nacht ist noch nicht vorbei, Krombach. Der Mörder mit dem Schwert könnte wieder zuschlagen."
    Krombach verzog das eckige Gesicht.
    „Wenn der Täter auch ein Dämon ist, sollte ich meine Leute vielleicht mit Kruzifixen und Weihwasser ausrüsten, wie?"
    „Schaden könnte es nicht", sagte Dorian ernst.
    Der Kommissar blickte ihn wütend an.
    „Kommen Sie", knurrte er und ging auf die Steintreppe zu, die aus der Krypta führte.
    Die anderen folgten ihm. Sie gelangten in die Sakristei und in die kleine Bibliothek. Ein paar Bücher lagen auf dem Tisch. Der Vikar hatte sich offenbar in den letzten Stunden intensiv mit den Ereignissen der Wiedertäuferzeit beschäftigt. Dorians Vermutungen, daß sich der Mörder, der in der vergangenen Nacht ein junges Mädchen im Bogengang am Prinzipalmarkt geköpft hatte, an den Nachfahren der Wiedertäufer rächen wollte, ließen ihm keine Ruhe.
    „Ich hätte gern noch mit Lettau gesprochen, Krombach", sagte Dorian zum Kommissar. „Ich werde danach zu Ihnen ins Revier kommen."
    Krombach zog die dichten Brauen mißtrauisch zusammen. Nur mit Mühe konnte er ein Gähnen unterdrücken.
    „Gut", murmelte er. „Aber Leskien bleibt bei Ihnen."
    Dagegen hatte Dorian nichts. Der schlaksige Assistent Krombachs schien ziemlich beeindruckt zu sein von Dorians Erzählungen.
    Krombach verließ die Sakristei. Wenig später hörten sie, wie die Tür eines Wagens zugeschlagen wurde und ein Motor aufheulte.
    Dorian warf Coco einen kurzen Blick zu.
    Sie wußten beide, daß sie Glück hatten, dem
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