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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond
Autoren: André Marx
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junge Mann brachte ihn zum Krankenwagen, wo er sich auf die Pritsche setzen konnte. Jemand legte ihm eine Wolldecke um die Schulter, maß seinen Puls, stellte ihm Fragen und untersuchte die schmerzende Schulter. »Nur ein blauer Fleck«, hieß es schließlich, und Bob bekam einen Becher Kaffee in die Hand gedrückt. »Dein Kreislauf ist etwas angeschlagen. Du hast einen leichten Schock. Bleib einfach hier sitzen. Wir rufen deine Eltern an, damit sie dich abholen.«
    »Was? Nein. Das ... geht schon. Danke.« Bob versuchte ein Lächeln und nippte an seinem Kaffee, der höllenstark war. Die Straße rund um das brennende Gebäude war notdürftig abgesperrt. Die Menge der Schaulustigen wurde immer größer. Ein Kamerateam tauchte auf. Doch Bob hatte nur Augen fiir die Flammen, die ungebremst in den Himmel loderten, bevor sie sich im schwarzen Qualm verloren.
    Es war ein seltsames Gefühl, als Peter Shaw den Boden unter den Füßen verlor. Als hätte eine göttliche Macht die Schwerkraft ausgeschaltet. Plötzlich schwebte er gen Himmel, weiter und weiter hinauf. Unter ihm glitzerte der Ozean und die Küstenlinie breitete sich als gigantisches Panorama vor ihm aus. Je höher er stieg, desto stiller wurde es. Das Knattern des Motorbootes unter ihm ging langsam im leisen Rauschen des Windes unter. Es herrschte eine himmlische Ruhe. Peter fühlte sich plötzlich, als sei er der einzige Mensch auf der Welt. Am liebsten wäre er ewig weitergeschwebt.
    Die Titelmelodie von >Mission Impossible« riss ihn jäh aus seinen Träumen. Sein Handy. Verdammt! Wieso hatte er es überhaupt bei sich?
    Wer wagte es, ihn anzurufen, während er gerade an der kalifornischen Küste entlangflog? Eigentlich kam dafür nur eine Person in Frage. Peter überlegte einen Moment, ob er es einfach klingeln lassen sollte. Doch schließlich siegte seine Neugier. Justus hielt sich nicht mit Begrüßungen auf. »Zweiter! Wo steckst du?«
    »Wenn du es genau wissen willst: Du störst meine Meditation in der Schwerelosigkeit. Ich hänge nämlich gerade unter einem nagelneuen Gleitschirm und lasse mich von Jeffreys Motorboot in luftige Höhen ziehen. Es ist super, du solltest unbedingt -«
    »Toll, Peter! Aber komm so schnell wie möglich zurück auf den Boden der Tatsachen! Es ist etwas passiert! Wir treffen uns in der Zentrale!«
    Den ganzen Rückweg vom Strand bis zum Gebrauchtwaren-center T. Jonas schwankte Peter zwischen Arger und Sorge. Der Ausflug in luftige Höhen hatte ein abruptes Ende gefunden. Aber Justus hätte nicht darauf bestanden, wenn es nicht wirklich wichtig wäre. Peter schaltete einen Gang höher. Das Gebrauchtwarencenter war genau genommen kaum mehr als ein Schrottplatz, auch wenn sein Besitzer, Justus' Onkel Titus, das nicht gern hörte, da er sich weitgehend vom Schrotthandel verabschiedet und sich auf Trödel aller Art spezialisiert hatte. Doch trotz der ausgeprägten Ordnungsliebe seiner Frau Mathilda war es den beiden niemals wirklich gelungen, das Chaos, das das Gelände beherrschte, zu bändigen. Daher passte der Name >Schrottplatz< nach wie vor.
    Peter raste mit seinem Mountainbike durch das geöffnete, schmiedeeiserne Tor auf den Platz und kollidierte beinahe mit dem Briefträger. Peter riss an den Bremsen und kam Staub aufwirbelnd einen halben Meter vor dem Mann zum Stehen. »He, nicht so stürmisch, junger Mann!«, rief dieser lachend, »'tschuldigung. Aber ich habe es wirklich eilig.«
    »Hier.« Der Briefträger reichte ihm einen Umschlag. »Post für die drei Detektive. Das seid ihr doch, oder?« Peter nickte. »Danke. Schönen Tag noch!« Er steuerte auf den baufälligen, von der Sonne ausgeblichenen Campinganhänger zu, der in der hinteren Ecke gleich neben der Freiluftwerkstatt stand. Der Anhänger fügte sich so gut in das Durcheinander des Schrottplatzes ein, dass man ihn auf den ersten Blick gar nicht wahrnahm. Doch das war Peter, Justus und Bob nur recht, denn in Wirklichkeit war der Anhänger das Hauptquartier der drei ???, die Zentrale. Der äußere Schein trog: Im Innern war der Wohnwagen mit den modernsten Geräten ausgestattet. Im Laufe der Jahre hatten die drei Detektive nicht nur einen Computer und ein Telefon zusammengetragen, sondern auch diverse technische Spielereien und ein vollständig eingerichtetes Kriminal- und Fotolabor.
    Und einen Fernseher. Der ungewöhnlich laut gedreht war, als Peter die Zentrale betrat. Justus hockte davor, das Gesicht nur eine Armlänge vom Bildschirm entfernt. Der Erste Detektiv
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