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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond
Autoren: André Marx
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Rolle. Und jetzt nehmt schon!«
    »Moment mal! Wer bist du? Wer hat dich beauftragt? Und was ist das überhaupt?«
    Der Junge sah sich ungeduldig um. »Hör zu, du Wichtigtuer: Ich habe keine Ahnung, klar? Ich kriege zehn Dollar dafür, dass ich euch das hier in die Hand drücke. Der Rest ist mir egal. Und jetzt nehmt schon!«
    Justus verschränkte die Arme vor der Brust. »Erst wenn du uns sagst, wer dich geschickt hat.«
    Der Junge zuckte mit den Schultern. »Dann eben nicht.« Er ließ das Päckchen fallen, drehte sich um und rollte davon. Die drei Detektive waren viel zu verdattert, um ihn aufzuhalten. Kurz bevor er in der Menschenmenge verschwand, wandte er sich noch einmal um und rief: »Ach ja, ihr habt nur eine Viertelstunde Zeit!«
    »Das gibt's doch nicht!«, stieß Peter verblüfft hervor. »Was sollte denn das? Was hat das zu bedeuten?«
    »Das bedeutet, unser Informant möchte noch ein Weilchen inkognito bleiben«, antwortete Justus grimmig und bückte sich nach dem Päckchen. »Zu dumm, dass ich an diese Eventualität nicht gedacht und entsprechende Vorkehrungen getroffen habe.«
    »Niemand ist unfehlbar, Just«, tröstete Bob ihn. »Was ist denn nun in dem Päckchen? Denk dran, wir haben nur eine Viertelstunde. Was immer der Typ damit meinte.« Justus nickte und schlug das Papier zur Seite. Zum Vorschein kamen drei leicht vergilbte und an der oberen Seite aufgerissene Briefumschläge, die mit verblasster Tinte beschrieben waren. »Raoul Hernandez, 12 Sunset Cliffs Boulevard, Oxnard, Kalifornien«, las Justus die Adresse auf dem ersten Umschlag laut vor. Dann hielt er ihn dichter vor die Nase, um auch die kaum lesbaren Absender in der linken oberen Ecke entziffern zu können. »Jaccard«, sagte er und blickte seine Freunde überrascht an. »Na also!«

Jaccards Briefe

    Justus blickte von dem Brief auf und sah Bob und Peter an, die neben ihm auf der Bank saßen und mitgelesen hatten. »Ein Brief von Jean Marie Jaccard an seinen alten Freund Raoul Hernandez, den er offenbar kurz vor seinem Tod geschrieben hat«, sagte der Erste Detektiv. »Aber wie kommt der in die Finger von diesem Skaterburschen?« Justus faltete das Papier zusammen und schob es vorsichtig in den Umschlag zurück. Dann nahm er sich den zweiten Brief vor.

    »Rätsel und Geheimnisse«, murmelte Justus, nachdem er zu Ende gelesen hatte. »Kollegen, mir scheint, als seien wir hier wirklich auf etwas gestoßen.« Er hob den Kopf und sah sich auf dem Pier um. Während der Lektüre hatte er vollkommen seine Umgebung vergessen. Doch nun fiel ihm ein, dass ihr Informant sie vielleicht in diesem Augenblick beobachtete. Der Mann im weißen Leinenanzug stand immer noch an der Laterne. Er sah nicht zu ihnen herüber, aber das bedeutete nichts. »Peter, Bob«, raunte er leise. »Ich werde euch den dritten Brief leise vorlesen. Ihr beide tut so, als würdet ihr mitlesen. Aber ich möchte, dass ihr euch die Leute genau anseht. Vielleicht beobachtet uns jemand.«
    »Okay«, antwortete Peter und begann sogleich, die Menschen auf dem Pier zu mustern.
    Währenddessen nahm Justus sich den dritten Brief vor:

    Einige Sekunden lang sprach keiner der drei Detektive ein Wort.
    »Ist ja richtig traurig«, meinte Bob schließlich. »Schon seltsam. Jaccard ist so berühmt, dass er für mich immer nur ein Name war, nie ein Mensch. Aber dieser Brief ... Er scheint diesem Raoul sehr nahe gestanden zu haben.«
    Justus nickte. »Bevor wir uns jedoch weiter mit dem Inhalt der Briefe befassen: Ist euch etwas aufgefallen? Hat uns jemand beobachtet?«
    »Ich habe nichts bemerkt«, raunte Peter. »Ich auch nicht«, sagte Bob. »Dieser Typ im hellen Anzug da drüben sieht irgendwie merkwürdig aus. Aber er hat kein einziges Mal zu uns rübergesehen.«
    »Und unser Bote, der uns die Briefe gebracht hat?«
    »Keine Spur von ihm.«
    »Tja, dann -«
    Es geschah so schnell, dass keiner der drei Detektive reagieren konnte. Wie aus dem Nichts griff eine Hand von hinten über die Rückenlehne der Bank und entriss Justus die Briefe. Der Erste Detektiv wirbelte herum. Der Junge mit den Rollerblades hatte sich die Briefe in voller Fahrt geschnappt und erhöhte nun sein Tempo.
    Peter sprang von der Bank und nahm die Verfolgung auf. Der Dieb schoss auf seinen Blades durch die Menschenmenge, als sei sie gar nicht vorhanden. Einige Leute schrien erschrocken auf, als er haarscharf an ihnen vorbeischrammte, doch das veranlasste ihn nicht, sein Tempo zu verringern. Peter sah schon nach
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