Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Entführung nach Dathomir

Entführung nach Dathomir

Titel: Entführung nach Dathomir
Autoren: Dave Wolverton
Vom Netzwerk:
1
    General Han Solo stand am Kommandokonsolen-Sichtfenster des Mon-Calamari-Sternkreuzers Mon Remonda. Warntöne klingelten wie Glockenspiele im Wind, als sich das Schiff anschickte, vor Coruscant, dem Zentralplaneten der Neuen Republik, den Hyperraum zu verlassen. Es war lange her, seit Han Leia zum letzten Mal gesehen hatte: fünf Monate. Fünf Monate, in denen Han den Supersternzerstörer Eisenfaust des Kriegsherrn Zsinj gejagt hatte. Noch vor fünf Monaten hatte sich die Neue Republik in Sicherheit gewiegt, sich auf dem Höhepunkt ihrer Macht gewähnt. Vielleicht würde die Zerstörung der Eisenfaust Kriegsherr Zsinj stoppen und die Lage sich wieder beruhigen. Han konnte es kaum erwarten, das feuchtigkeitsgeschwängerte calamarianische Schiff zu verlassen, und noch mehr sehnte er sich nach dem Geschmack von Leias Küssen, nach der zärtlichen Berührung ihrer Hand. Er hatte in der letzten Zeit zuviel Düsternis gesehen.
    Das weiße Sternenfeld auf dem Bildschirm löste sich auf, als der Hyperantrieb verstummte, und Chewbacca stieß ein Alarmgebrüll aus: Vor der blauen Samtdecke des Weltraums, dort, wo die nächtlichen Lichter von Coruscants Städten auf dem dunklen Ball des Planeten glitzerten, hingen Dutzende von riesigen, untertassenförmigen Sternenschiffen, die Han sofort als hapanische Schlachtdrachen identifizierte. Zwischen ihnen wimmelten Dutzende von schiefergrauen imperialen Sternzerstörern.
    »Bring uns hier raus!« schrie Han. Er war nur ein einziges Mal einem hapanischen Schlachtdrachen begegnet, aber das hatte ihm genügt. »Volle Schilde! Ausweichmanöver!« Er hielt die drei rückwärtigen Ionenkanonen des nächsten Drachen im Auge, jede Sekunde damit rechnend, daß sie sein Schiff vom Himmel bliesen. Die Blastertürme am Rand der Untertasse drehten sich alle in seine Richtung.
    Die Mon Remonda drehte bei und tauchte planetenwärts ab, den Lichtern von Coruscant entgegen, und Hans Magen zog sich zusammen. Sein Mon-Calamari-Pilot war hervorragend ausgebildet, und da er wußte, daß sie erst fliehen konnten, wenn sie einen neuen Kurs berechnet hatten, stieß er direkt in das Gewimmel der hapanischen Kriegsschiffe vor, so daß sie nicht feuern konnten, ohne sich selbst zu gefährden.
    Wie alle Einrichtungen auf dem Mon-Calamari-Schiff war die Sichtluke ein technologisches Meisterwerk, so daß Han, als sie an der bullaugengesäumten Kommandokuppel eines hapanischen Schlachtdrachen vorbeirasten, deutlich die verdutzten Gesichter von drei hapanischen Offizieren und die silbernen Namensschilder an ihren Kragen erkennen konnte. Han hatte noch nie einen Hapaner gesehen. Ihr Sternsektor war für seinen Reichtum bekannt, und die Hapaner bewachten ihre Grenzen streng. Er wußte, daß sie humanoid waren – denn die Menschen hatten sich wie Unkraut über die Galaxis ausgebreitet –, aber überrascht mußte er feststellen, daß alle drei der weiblichen Offiziere außergewöhnlich schön waren – wie zerbrechliche, lebende Ornamente.
    »Ausweichmanöver abbrechen!« schrie Captain Onoma, ein calamarianischer Offizier mit lachsfarbener Haut, der an der Kontrollkonsole saß und die Sensoren überwachte.
    »Was?« rief Han, überrascht, daß der untergeordnete Calamarianer seinen Befehl widerrief.
    »Die Hapaner schießen nicht, und sie identifizieren sich als Freunde«, erwiderte Onoma und drehte Han ein großes goldenes Auge zu. Der calamarianische Kreuzer brach den tollkühnen Sturzflug ab und wurde langsamer.
    »Freunde?« fragte Han. »Es sind Hapaner! Die Hapaner sind niemandes Freund!«
    »Nichtsdestotrotz sind sie offenbar hier, um irgendeinen Vertrag mit der Neuen Republik auszuhandeln. Die begleitenden Sternzerstörer gehören innen, sie haben sie von den Imperialen erbeutet. Wie Sie sehen können, sind unsere planetaren Verteidigungskräfte nach wie vor intakt.« Captain Onoma wies auf einen Sternzerstörer in einem anderen Quadranten, und Han erkannte seine Markierungen. Leias Flaggschiff, die Rebellentraum. Es war ihm so groß, so gewaltig vorgekommen, als sie es den Imperialen abgenommen hatten, aber neben der hapanischen Flotte sah es klein und unbedeutend aus. Um die Rebellentraum drängten sich Dutzende von kleineren republikanischen Dreadnaughts, deren Hüllen immer noch die Hoheitsabzeichen der alten Rebellen-Allianz trugen.
    Han dachte an seine erste Begegnung mit einem hapanischen Kriegsschiff zurück. Damals hatte er mit einem kleinen Flottenkonvoi unter dem Kommando von Captain Rula
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher