Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Brut hinter der Mauer

Die Brut hinter der Mauer

Titel: Die Brut hinter der Mauer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
National Parks.
    Dick Chilmark gehörte zu den Lehrpersonen, die bei den Schülern beliebt waren. Er gab Sport und Mathe. Hin und wieder half er auch bei Physik aus. Mit seinen einunddreißig Jahren gehörte er zu den jüngeren Lehrpersonen, und er kleidete sich auch so.
    Jeans, Pullover, T-Shirts, einfach cool und locker. Das blonde Haar wuchs ziemlich lang und fiel ihm als gewellter und weicher Pony bis in die Stirn. Trotz der blonden Haarpracht gehörte er zu den Menschen, die schnell braun wurden, so machte er stets auf seine Schüler den richtigen sportlichen Eindruck.
    Er und Malcolm duzten sich ebenfalls, da nahm es Dick nicht so genau.
    »Sag mal, Malcolm, kennst du dich eigentlich hieraus?«
    »Klar doch.«
    »Auch im Park?«
    »Aber sicher.«
    »Ich nicht.«
    Der Fahrer lachte, bevor er über einen Honda-Fahrer fluchte, der riskant überholt hatte. »Weshalb seid ihr denn dahingefahren, wenn das Gebiet keiner kennt?«
    »Das frage ich mich auch.« Er hob die Schultern. »Wie das so ist, auf einmal fiel der Name. Alle waren begeistert, zudem wollten die Schüler sehen, was mit der Umwelt geschieht, wenn sie noch intakt ist und wachsen kann, ohne daß die Hand eines Menschen eingreift. Das ist mal interessant.«
    »Glaube ich dir.«
    »Aber du kennst das Gebiet — nicht?«
    Malcolm gab eine zögernde Antwort. »Ja — ich war schon einige Male dort, Dick.«
    Dem Lehrer war der ungewöhnliche Stimmenklang nicht entgangen. »Du hast so komisch geredet. Ist da was?«
    »Nicht daß ich direkt wüßte.«
    »Aber indirekt.«
    Malcolm lachte. »Dir kann man wohl auch schlecht etwas vormachen, wie?«
    »Nur selten.«
    »Nun ja, ehrlich gesagt, mir gefällt das Gebiet nicht so sehr. Es ist mir einfach zu düster. Wir werden sicherlich Nebel bekommen, denn dort gibt es einige Nebelinseln, und das Tal des Unheils gehört dazu.«
    »Moment mal, was hast du gesagt? Tal des Unheils?«
    »Ja, habe ich dir nicht davon erzählt?«
    »Kein Wort.«
    »Komisch.« Malcolm hob die Schultern. »Ich dachte, ich hätte die Geschichte erwähnt.«
    »Welche denn?«
    »Nun ja, du weißt, daß viel geredet wird. Dieses Tal des Unheils besteht zu einem großen Teil aus Sumpf. Vor unheimlich langer Zeit soll dort etwas geschehen sein. Angeblich haben es Dämonen in ihren Besitz genommen oder fremde Wesen aus dem All. So genau weiß ich das nicht. Man erzählt es sich.«
    Dick Chilmark lachte. »Das ist toll, wirklich. Erleben wir da tatsächlich eine Gespenstergeschichte?«
    »Viele meiden das Tal.«
    Der Lehrer winkte ab. »Hauptsache du nicht. Sonst müßten wir zu Fuß gehen. Mit all dem Gepäck wäre das schlecht. Glaubst du denn auch daran?«
    »Ich stamme aus Plymouth.«
    »He, das ist nicht weit entfernt.«
    »Eben, und da glaubt man noch an die alten Geschichten.« Auf sich ging er nicht mehr ein, und Dick Chilmark fragte auch nicht weiter. Er griff zum Mikrofon, räusperte sich zweimal, stieß einen Pfiff aus, damit auch alle Schüler richtig wach wurden — einige hingen nämlich wie Schlaffies in den Sitzen.
    »He, ihr müden Gesellen, hört mal zu! Werdet wach! Reibt euch den Schlaf aus den Augen, denn hier vorn sitzt jemand, der euch eine Neuigkeit verkünden will.«
    »Machen wir Pause?« rief jemand.
    »Nein, noch nicht, aber es geht um unser Ziel, das wir bald erreichen werden. Wer von euch war schon einmal dort?«
    »Keiner!« riefen gleich drei.
    »Dann wißt ihr auch nicht, daß der Ort, wo wir den Rest der Fahrt verbringen, auch das Tal des Unheils genannt wird oder?«
    Es entstand eine Schweigepause. Mit dieser Eröffnung hatte niemand gerechnet.
    Dick lachte in das Mikrofon. »Wollt ihr nicht wissen, weshalb man es so nennt?«
    »Klar doch!« schrie ein Mädchen. »Da ist es immer so unheilig und auch sumpfig.«
    »Genau, Linda.« Er räusperte sich. »Vor sehr langer Zeit, müßt ihr wissen, soll dieses Tal von Dämonen oder Kreaturen vom anderen Stern besetzt worden sein. Sie haben es einfach überfallen und lauern darauf, wieder aus dem Sumpf steigen zu können.«
    »Hat man sie denn gesehen?« fragte jemand.
    »Bisher noch nicht. Vielleicht solltet ihr die Augen mal richtig aufhalten.«
    »Machen wir. Was ist mit Nessy?«
    »Was soll damit sein?«
    »Das hat doch auch keiner gesehen.«
    Dick lachte leise. »Da wäre ich mir nicht so sicher. Wir jedenfalls werden uns mal auf die Suche machen und auch die Kameras schußbereit halten. Allerdings möchte ich euch noch warnen. Das Tal wird oft von Nebelfeldern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher