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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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einen Liebhaber genommen hast.«
    Cormac vernahm ihr wütendes Luftschnappen und hielt sie fest, als sie aus dem Bett wollte. Er ächzte unter den Schlägen, die sie ihm versetzte, bis er sie unter sich fixiert hatte. Das Ausmaß ihrer Wut ließ ihn noch mehr jubeln. Hier war eine Frau, die eindeutig an die Treue glaubte und diese als eine Frage der Ehre betrachtete.
    »Wie konntest du das von mir denken?«, wollte sie wissen. Beleidigung und Verletzung überlagerten ihre Verärgerung.
    »Nicht aus den beleidigenden Gründen, die du dir vorstellst. Ich verletzte dich und habe dich deiner Meinung nach wegen einer anderen verlassen. Du bist eine leidenschaftliche Frau, Elspeth. Ich fürchtete einfach, dass du blindlings Trost gesucht hast und ein bisschen mehr daraus wurde. Ich sagte mir, dass ich nicht das Recht hätte, mich darüber zu beschweren, und dass ich verständnisvoll sein müsste.«
    Er sagte diese letzten Worten, als ob er sich daran verschluckte, und Elspeth schmunzelte. »Hat es funktioniert?«
    Cormac seufzte und legte seine Stirn an ihre. »Nein. Ich hoffte, dass du mir nicht den Namen des Mannes nennst, denn ich hätte ihn ganz bestimmt umgebracht.«
    Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. »Es gab ein paar Nächte, in denen das Verlangen so heftig war, dass ich mir überlegte, wie ich es stillen könnte.«
    »Das Gefühl kenne ich allzu gut.« Er grinste, als sich ihre Augen zu Schlitzen verengten. »Ich ertrug es – allein. Sehr, sehr allein.«
    »Ich auch, denn mir war klar, dass es nur für ein paar Augenblicke abgeschwächt würde.« Sie streckte die Hand aus, um seine Wange zu streicheln. »Und was ist mit unserem Kind?«
    Er kniete sich zwischen ihre Beine, küsste ihren noch flachen Bauch und legte seine Hand dorthin, während er sie ansah. »Ich bin viel zu glücklich, um irgendwelche schönen Worte zu finden, mein Engel.«
    »Die sind schön genug.«
    »Weiß es deine Mutter?«
    »Ja, und sie hat nichts daran auszusetzen.« Als er ihr die Hände auf die Hüften legte und seine Daumen über dem Zwischenraum ausstreckte, setzte sich Elspeth auf und küsste ihn. »Ich bin das Ebenbild meiner Mutter, mein Herz, und schau dir die Brut an, die sie hervorgebracht hat. Außerdem ist meine Familie geradezu zum Bersten voll mit Frauen, die der Heilkunde mächtig sind, und sie werden alle da sein.«
    Cormac schloss die Augen und zog sie fest an sich, ihre Worte trösteten ihn, wobei er allerdings wusste, dass dieser Trost nicht lange anhalten würde und oft wiederholt werden müsste. »Ich liebe dich, Elspeth.«
    »Und ich liebe dich«, wisperte sie und küsste ihn. »Aber hast du nicht etwas erwähnt, von wegen mich abzulenken, bis keiner von uns beiden mehr gehen kann?«
    Cormac lachte und ließ sie wieder auf das Bett fallen.

Epilog
    »Pressen. Gut gemacht, Mädchen. Kräftig pressen.«
    Elspeth hob ihren schweißgebadeten Kopf vom Kissen ab und funkelte ihre Mutter an. »Ich presse! «
    »Ich kann den Kopf sehen, Mädchen«, sagte Agnes und klopfte Elspeth auf eines der hochgehobenen Knie. »Er ist fast draußen.«
    »Ich verstehe nicht, warum es so verdammt lange dauert«, keuchte Elspeth. »Es scheint doch wohl, als hätte er keinen sonderlich langen Weg.« Sie hörte von fern Agnes, ihre Mutter und Sorcha lachen, während sie den Befehlen ihres Körpers und der Frauen nachkam und presste.
    Sorcha wischte Elspeth den Schweiß von der Stirn. »Bald bist du fertig, Cousine. Ich weiß, dass du das jetzt nicht so siehst, aber du bist mit einer leichten Geburt gesegnet.«
    »Leicht?«, krächzte Elspeth.
    »Ja. Immerhin bist du noch so weit bei Sinnen, dass du sprechen kannst.«
    »Ach ja? Dann bringt Cormac her. Es gibt da ein paar Dinge, die ich ihm gern sagen würde.«
    Das Lachen der Frauen war das Letzte, was Elspeth hörte, bevor die Forderungen ihres Körpers all ihre Kraft und Aufmerksamkeit auf sich zogen. Leise Stimmen, ermunternde Worte und ihr eigenes unschönes Ächzen waren das Einzige, was sie hörte. Dann war da unvermittelt ein überwältigender Schmerz, und sie schrie gellend auf.
    Erst als der Schmerz nachließ, wurde sich Elspeth langsam ihrer selbst und ihrer Umgebung wieder bewusst. Ihr Körper tat weh, und mit einem Ruck erkannte sie, dass alles vorbei war. Dann, gerade als ihr abgespannter Kopf die Stille bemerkte und Ängste in ihr aufstiegen, hörte sie das Wimmern eines Kindes.
    »Mein Kind?« Ihre Stimme war so heiser, dass sie sie selbst kaum erkannte.
    »Es lebt«,
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