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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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sagte ihre Mutter. »Agnes wäscht das Kind, und Sorcha und ich werden jetzt dich waschen.«
    »Aber…«
    »Ihr, du und das herrliche neue Leben, das du zur Welt gebracht hast, begegnet euch gleich. Du hast neun Monate lang gewartet, du kannst also noch ein paar weitere Minuten warten, bis ihr beide gewaschen seid.«
    Elspeth ergab sich resigniert und wartete, wobei sie sich allerdings anstrengte, einen Blick auf Agnes und das Kind, das diese hielt, zu erhaschen. Sorcha und ihre Mutter arbeiteten schnell und gründlich, rollten sie auf dem Bett zur einen und dann zur anderen Seite, als sie das Bettlaken wechselten, wuschen sie am ganzen Körper, richteten ihr Haar und zogen ihr ein frisches Nachtgewand an. Elspeth kam sich allmählich wie ein Kind vor, so klein wie das, das sie eben geboren hatte. Als sie sie gegen einen Stapel von Kissen lehnten und ihr das Kind in den Arm legten, fühlte sie sich schon viel besser. Elspeth nickte zustimmend, weil Agnes das Kind nicht zu fest eingepackt hatte, als diese es langsam auswickelte.
    »Zehn winzige Finger, zehn winzige Zehen, kein…« Elspeths Augen wurden groß. »Es ist ein Mädchen.«
    Agnes konnte ihre Freude nicht verbergen. »Ja, ein Mädchen. Ein hübsches kleines Mädchen mit Eurem schwarzen Haar. Oh, sie ist so süß.«
    Mit der dezenten Hilfe ihrer Mutter legte Elspeth das Kind an. Es kam noch nicht viel Milch, aber das kurze Saugen sollte sie hervorbringen und ihrem Kind zeigen, wo seine Nahrung zu finden war. Es tat etwas weh, aber ihre Mutter hatte sie davor gewarnt, weshalb sich Elspeth auf die Freude, ihr erstes Kind im Arm zu halten, konzentrierte.
    »Wolltest du einen Jungen haben?«, fragte Sorcha.
    »Nein, aber ich habe einen erwartet«, antwortete Elspeth. »Bei den Murrays und Armstrongs werden überwiegend Jungen zur Welt gebracht.« Sie lächelte Agnes an. »Wir alle wissen, worum du in den vergangenen Monaten gebetet hast. Du gehst besser und holst Cormac.«
    »Lasst mich das Kind nehmen, Mädchen«, sagte Agnes und streckte die Arme danach aus. »Cormac wird sie Euch zurückbringen. Wenn sie herumgezeigt wird, und sei es auch nur kurz, stampft nicht das ganze Pack hier hoch zu Euch, um einen kurzen Blick zu erhaschen.«
    Agnes ging und liebkoste das Kind bei jedem Schritt. Nachdem sie noch ein bisschen Wirbel gemacht und sie ein paar Mal geküsst hatten, ließen auch ihre Mutter und Sorcha Elspeth allein. Sie gähnte und hoffte, dass Cormac nicht lange brauchte, bis er kam, denn sonst würde sie tief schlafen.
    Cormac spannte sich an, als er sah, dass Agnes die große Halle betrat. Als Elspeths gellender Schrei durch die Hallen gedrungen war, war er aufgesprungen, doch seine Brüder hatten ihn schließlich wieder auf seinen Stuhl niedergerungen. Seitdem herrschte Stille, und jede schmerzlich lange Minute, die ohne Geräusch oder Nachricht von Elspeth verstrich, steigerte seine Angst. Als Agnes sich ihm näherte, sagte er sich, dass sie nicht so freudig aussehen würde, wenn mit Elspeth etwas nicht stimmte, aber seine Furcht weigerte sich, dieser weisen Schlussfolgerung Achtung zu zollen.
    »Elspeth?«, stammelte er, als Agnes bei seinem Stuhl stehen blieb.
    »Es geht ihr gut«, antwortete Agnes, »sie ist nur erschöpft. Man sieht es ihr nicht an, aber sie ist dafür geschaffen, Euch viele Kinder zu schenken.«
    »Sie hat geschrien.«
    »Ja. Das würdet Ihr auch, wenn Ihr das da aus Eurem Körper pressen müsstet.« Agnes wickelte das Kind langsam aus und hielt es tiefer, damit Cormac es deutlich sehen konnte. »Seht Ihr es? Mengen an schwarzem Haar, zehn winzige Finger und zehn winzige Zehen, und keinen Pimmel!«
    »Ein Mädchen. Wir haben ein Mädchen!« Cormac berührte mit einem zitternden Finger das weiche Haar des Babys, bevor er zusah, wie das Kind mit Agnes im Kreis seiner drei Schwestern verschwand.
    Dougal schaute skeptisch auf die vier gurrenden Frauen. »Agnes ist ein bisschen zu erfreut über das Fehlen eines gewissen Anhängsels bei deinem Kind.«
    Cormac lachte schallend, schüttete den Rest seines Biers hinunter und stand auf. »Agnes, kann ich Elspeth nun sehen?«
    »Ja.« Sie wickelte das Baby wieder ein und legte es Cormac in die Arme, wobei sie seinen erschrockenen Blick überging. »Nehmt das kleine Mädchen wieder mit zu seiner Mutter.« Sie zerrte ihn von seinen Verwandten weg und zog ihn zur Tür. »Junge, Eure kleine Frau hatte eine leichte Geburt, aber es war ihre erste, und da ist klar geworden, dass ihr beide eine
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