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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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wollte sie nicht, Elspeth, aber ich verstand nicht, wie das geschehen konnte, was sich verändert hatte und warum. Ich musste Isabel treffen und dann über alles, was sich während unseres lang erwarteten Treffens abspielen würde, in Ruhe nachdenken. Ich brauchte Zeit, um zu erkennen, dass alles, was mir seit so Langem vertraut war, nicht mehr der Wahrheit entsprach. Zum ersten Mal seit ich mir geschworen hatte, niemals mein Wort zu brechen und der Welt zu beweisen, dass nicht alle Armstrongs wie meine berüchtigten Eltern waren, zum ersten Mal fragte ich mich, wie ich mich von dem Versprechen, das ich Isabel gegeben hatte, befreien könnte. Ich hätte sie gerne geohrfeigt für die Beleidigungen dir gegenüber. Ich war verärgert über ihre Forderungen, und ich wünschte mir aus den verschiedensten Gründen verzweifelt, dass sie wegginge. Jetzt hatte ich Esel, der ich wohl bin, erkannt, dass damit etwas absolut nicht stimmte.«
    Es stimmte in der Tat nicht, und Elspeth konnte ihre Hoffnung und ihre Freude kaum verbergen. Cormac sprach, als sei er von seiner früheren Geliebten belästigt worden. Er klang überhaupt nicht wie ein Liebhaber, sondern einfach nur wie ein genervter Mann. Es musste ein großer Schock für ihn gewesen sein festzustellen, dass er so empfand, schon empfunden hatte, bevor sie ihn verlassen hatte, und dass er das gegenüber der Frau empfand, die er zehn Jahre lang angebetet und geachtet hatte und der er so lange nachgelaufen war. Es war nicht verwunderlich, dass er nicht mehr fähig gewesen war, klar zu denken.
    »Ich wünschte nur, du wärest zu diesen Erkenntnissen gelangt, bevor du ihr Geständnis gehört hast, und wärst zu mir gekommen, bevor sie tot war.«
    »Das wünsche ich mir auch, mein Engel«, sagte er weich und hauchte ihr zärtliche Küsse übers Gesicht. »Alles, was ich tun kann, ist, dir zu schwören, dass ich die Wahrheit über sie bereits erkannt hatte und deutlich alles sah, was zwischen ihr und mir geschehen war, und dass ich angefangen habe, mich durch dieses verfluchte Versprechen gefangen zu fühlen. Ich konnte die Zweifel nicht länger abtun. Nachdem du mich verlassen hattest, war ich wütend auf Isabel, weil sie ein derartiges Durcheinander verursachte hatte und dann verschwunden war, aber nach dir sehnte ich mich. Ich lag allein im Bett und dachte nicht an Isabel, sondern ich verzehrte mich nach dir. Ich begriff sogar, dass du und ich uns in der kurzen gemeinsamen Zeit öfter geliebt haben als Isabel und ich in all den Jahren, seit ich sie kennengelernt hatte. Als ich mich den Douglas anschloss und die Bekenntnisse dieser Frau belauschte, wusste ich bereits, dass alles aus und vorbei war, aber ich konnte diese Worte nicht über die Lippen bringen. Das hätte bedeutet, dass ich ein kompletter Esel bin, dass ich all die Jahre verschwendet habe.
    Es war einfach nichts mehr da. Ich fühlte keine Eifersucht, als ich hörte, wie sie lautstark mit Sir Kenneth zugange war. Ich fühlte weder Wut noch Abscheu, als ich hörte, wie sie und ihr Geliebter über die Morde sprachen, die sie bereits begonnen hatten, und über die, die sie planten. Ich kann nicht einmal beschreiben, was ich fühlte, als ich entdeckte, dass sie mir mein Kind vorenthalten hatte und nun versuchte, den Jungen zu benutzen, um mich gefügig zu machen.«
    »Er ist ein sehr lieber Junge«, sagte Elspeth, die mit ihren Händen über seine breite Brust streichelte und das Gefühl seiner warmen Haut genoss.
    »Ich sehe eine Spur von Isabel in seinem Gesicht, aber es berührt mich nicht.«
    »Ich war deswegen etwas beunruhigt«, gab sie zu. »Aber du hättest nicht fürchten müssen, dass ich ihm jemals die Verbrechen seiner Mutter vorwerfe.«
    Cormac umfing ihr schmales Gesicht mit seinen Händen und drehte es sanft zu ihm hin. »Das weiß ich. Meine einzige Angst, als ich ihn zu dir brachte, war, dass du ihn als Beweis für ein noch immer vorhandenes Band zwischen Isabel und mir ansehen würdest. Es gibt keines. Es hat keines mehr gegeben, seit ich dir zum ersten Mal bei Sir Colin in die Augen gesehen habe. Verzeih mir, dass ich zu verstockt und blind war, um zu erkennen, was mit meinem eigenen Herzen los ist, dass ich Angst hatte zuzugeben, dass ich mich irrte und so lange zum Narren gehalten wurde. Ich verletzte dich um einer Frau willen, die es nicht wert war, deine kleinen Pantöffelchen sauber zu machen.
    Du hast mir so viel gegeben, Elspeth. Ja, und ich stopfte mich damit voll wie ein gieriges Kind, gab
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