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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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haben sich so viele Murrays zusammengefunden. Und Ihr seid ein Junge. Mein Vater sagt immer, jeder unter einundzwanzig Jahren ist ein Junge oder ein Mädchen, manche sollen angeblich sogar nie mehr als das sein, selbst wenn sie so alt und groß geworden sind wie er. Das hat er meinem Cousin Cordell gesagt, als der sechzehn geworden ist und damit prahlte, was er für ein schöner, großartiger Mann sei.«
    »Ja«, pflichtete ihr ein Kind mit bernsteinfarbenen Augen bei, das noch kleiner als Elspeth war. Es setzte sich neben ihn. »Onkel Balfour sagt, ein Junge muss sich erst seine Sporen verdienen, eine Frau und Kinder haben und sich bei beiden Aufgaben Auszeichnungen verdienen, bevor er sich damit brüsten und sich einen Mann nennen darf. Warum blutet er, Elspeth?«
    »Weil er ein paar riesengroße Löcher in sich hat, Avery.« Elspeth grinste kurz, als die anderen Kinder kicherten.
    »Das sehe ich. Wie wurde er verletzt?«
    »Jemand wollte ihn für einen Mord zahlen lassen, den er nicht begangen hat.«
    »Mädchen« – Cormac betrachtete die erstaunliche Ansammlung von elf wunderschönen Kindern, bevor er seinen Blick auf Elspeth heftete – »ich sagte zwar, dass ich unschuldig bin, aber du weißt doch nicht, ob ich die Wahrheit sage.«
    »Doch, das tut ihr«, behauptete Elspeth mit fester Stimme.
    »Keiner kann Elspeth anlügen«, sagte ein großer, schlanker Junge, der sich links von Cormac niedergekauert hatte. »Ich bin Ewan, ihr Bruder, und das ist eine äußerst lästige Sache, das kann ich Euch verraten.«
    Cormac hätte beinahe gelächelt, schaute den Jungen, der ein wenig älter zu sein schien als Elspeth, dann aber streng an. »Also wird sie auch wissen, dass ich ihr die Wahrheit sage, wenn ich behaupte, dass ich nichts als Ärger mit mir bringe – tödlichen Ärger – und dass sie mich einfach meinem Schicksal überlassen soll. Ihr solltet nach Hause eilen, bevor die Gefahr, die mir auf den Fersen folgt, Eure Tore erreicht.«
    Der Junge öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber ganz schnell wieder. Cormac folgte dem Blick des Jungen aus weit aufgerissenen Augen zu seiner Schwester, und seine Augen wurden selbst ein wenig größer. Sie saß sehr aufrecht, ihre wunderschönen Augen waren unverwandt auf ihren unglücklichen Bruder gerichtet. Auf ihrem Gesichtchen lag ein sehr ernster, ein sehr erwachsener Ausdruck. Cormac hatte volles Verständnis für den Jungen, der es nur widerwillig mit diesem Gesichtsausdruck aufnahm.
    »Ewan, warum versuchst du nicht, zusammen mit den anderen Jungen auf die Suche nach etwas zu gehen, aus dem man eine Trage bauen kann«, sagte Elspeth. »Oh, und bevor ihr davonspringt, um zu tun, was man euch gesagt hat, gib mir bitte den Weinschlauch, den du Donald weggenommen hast.«
    »Ich? Niemals«, protestierte der Junge. Doch dann stieß er einen Fluch aus und übergab Elspeth den Weinschlauch, bevor er mit den anderen Jungen verschwand.
    »Es ist nicht wirklich schlimm, wenn der Knabe seinen Kopf Bekanntschaft mit Wein schließen lässt«, sagte Cormac.
    »Ich weiß, doch Donald füllt in seinen Weinschlauch ein herzhaftes Gebräu, und ich glaube, Ihr könnt es besser brauchen. Ewan kann die Widerstandskraft seiner Innereien gegenüber diesem Trank ein anderes Mal testen.«
    Sie zeigte eine erstaunliche Stärke, als sie ihm einen Arm um die Schultern legte und dabei half, sich so weit aufzusetzen, dass er trinken konnte. Nicht nur die Verblüffung darüber ließ ihn ein wenig husten, als er einen Schluck nahm. Wein lief nicht brennend die Kehle hinab, um danach den ganzen Körper mit Wärme zu überfluten.
    »Avery, geh und hol mir etwas Wasser«, befahl Elspeth. Sobald ihre Cousine weg war, schaute sie die beiden noch verbliebenen Mädchen an. »Bega, Morna, eine von euch gibt mir ihren Unterrock, damit ich dem Jungen die Wunden verbinden kann. Genau gesagt brauch ich von jeder ein großes Stück.«
    »Warum nimmst du nicht deinen eigenen?», schimpfte das kleine blonde Mädchen. »Man wird mich tadeln.«
    »Nicht, wenn du dadurch verhinderst, dass das ganze Blut eines Menschen im Boden versickert, Bega.«
    Während sich die beiden kleinen Mädchen abmühten, ihre Unterröcke zu zerreißen, sah Cormac Elspeth an. »Mädchen, das ist keine Aufgabe für ein kleines Kind.«
    »Na ja, Spaß macht es nicht, aber wir wissen nicht, wie lange Payton braucht, bis er Hilfe bringt, also stillen wir die Blutung lieber, falls das geht. Meine Mutter ist Heilerin. Ich
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