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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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offensichtlich so liebend gern versetzt hätte. Cormac wusste, dass er all seine Selbstbeherrschung verlieren würde, sollte Sir Colin die kleine, schlanke Frau, die so gelassen vor ihm stand, schlagen.
    Er konnte das, was seine Augen ihm enthüllten, nicht leugnen, obwohl Cormac genau das minutenlang versuchte. Es war schwer zu glauben, dass Elspeth Murray in Sir Colins Gemächern stand, allein und weit weg von der liebevollen Sicherheit auf Donncoill. Cormac wusste nicht so ganz, ob er darüber erfreut war, dass er vor all den Jahren recht gehabt hatte: Elspeth war eindeutig zu einer entwaffnend schönen Frau herangewachsen.
    Volles, wild zerzaustes Haar fiel in schweren Wellen über ihren schlanken Rücken, um verführerisch am Anfang ihrer schlanken Beine zu enden. Ihre Hände waren im Rücken gefesselt, und Cormac musste lächeln. Diese Hände sahen nicht sehr viel größer aus als an jenem Tag, als sie ihm über die Stirn strichen, während er blutend im Schlamm ihres Vaters lag. Ihre Figur war fast zu schlank, zu zerbrechlich und doch weiblich genug, um in seiner Leistengegend Interesse zu wecken. Die Art und Weise, wie ihre Arme nach hinten gezogen wurden, enthüllte die Vollkommenheit ihrer Brüste. Ihre Taille war verführerisch schlank, und ihre Hüften waren anmutig gerundet. Elspeths Gesicht ging in der Fülle ihres Haares und unter ihren großen, strahlenden grünen Augen geradezu unter. In ihrem sanften, herzförmigen Gesicht spiegelte sich von der kleinen, geraden Nase bis hinunter zu dem ein wenig spitzen Kinn kindliche Unschuld. Trotzdem zeugten ihre langen, dichten Wimpern, die ihre großen Augen umrahmten, und die weichen, vollen Lippen von ihrer Fraulichkeit. Sie war ein Bündel von Gegensätzen, das das Blut in Wallung brachte. Elspeth stand so nahe an der Tür, dass er den Eindruck hatte, er könnte leicht seine Hand ausstrecken und sie berühren. Cormac war etwas überrascht, wie sehr er sich bemühen musste, diesem Bedürfnis zu widerstehen.
    Dann sprach sie mit ihrer vollen, tiefen, rauchigen Stimme, und alle Spuren des Kindes, alle Anzeichen von Unschuld waren wie weggeblasen. Sie wurde von ihrem offenen Haar bis zu ihren kleinen, in Stiefeln steckenden Füßen zu einer heißblütigen Verführerin. Cormac verspürte den scharfen Ruck der Begierde. Es schlug so heftig und so schnell zu wie ein Schlag in den Magen. Jeden Mann, der sie sah oder sie sprechen hörte, würde man mit Gewalt davon abhalten müssen, die schweren Tore von Donncoill einzutreten, um zu ihr zu gelangen. Wäre sein Herz nicht schon einer anderen versprochen, würde er, dessen war Cormac sich sicher, heftig in Versuchung geraten. Er fragte sich, ob Sir Colin ihren Reizen einfach erlegen war.
    »Was? Ihr zögert, ein Mädchen zu schlagen?«, verspottete Elspeth den finster dreinblickenden Sir Colin mit ihrer wunderschönen Stimme, die jetzt so voller Verachtung war. »Ich habe lange Zeit geglaubt, dass nichts, was Ihr macht, mich überraschen könnte, aber vielleicht habe ich mich ja getäuscht.«
    »Ihr bettelt geradezu danach, geschlagen zu werden«, sagte Sir Colin. Nur ein leichtes Zittern in seiner Stimme deutete auf seinen Kampf um Selbstbeherrschung.
    »Dennoch steht Ihr da wie ein stinkender Misthaufen.«
    Cormac spannte sich an, als Colin seine muskulöse Hand um ihren langen, schlanken Hals legte und mit kalter Stimme sprach: »Das ist also Euer Spiel, nicht wahr? Ihr versucht mich zu blinder Wut aufzustacheln? Nein, meine hübsche, grünäugige Schlampe, Ihr seid nicht diejenige, die hier aufstachelt.« Drei der fünf Männer in jenem Raum kicherten.
    »Es soll also auf eine Vergewaltigung hinauslaufen, oder? Ihr solltet Euch lieber ganz sicher sein, dass Ihr bereit seid, Eure letzte Brunft auszuleben, wenn Ihr das armselige, kleine Ästlein aus Fleisch in mich steckt. In dem Augenblick, in dem es mich berührt, wird es zu einem dem Untergang geweihten, kleinen Büblein werden.«
    Sir Colins Hand legte sich fester um ihre Kehle. Cormac konnte sehen, wie die Adern seiner dicken Hand anschwollen. Seine eigene Hand legte sich ans Schwert, obwohl er wusste, dass es verrückt war, einzugreifen. Elspeth gab keinen Ton von sich, machte nicht die kleinste Bewegung, hielt ihren Blick aber fest auf Sir Colins zornrotes Gesicht gerichtet. Cormac sah, wie sie ihre Hände im Rücken zusammenpresste, bis die Knöchel weiß hervortraten. Er bewunderte ihren Mut, hielt es aber für tollkühn, diesen Mann so zu reizen, wie sie
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