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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition)
Autoren: Gwen Wyler
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gehalten. Doch als sie sich plötzlich hochgerissen und auf Iains Pferd gezogen und in seinen Armen wiederfand, musste sie schwer Abbitte leisten. Ohne seine schnelle Reaktion wäre sie glatt vom Pferde gefallen. Iain versuchte so sanft wie möglich mit ihr umzugehen, als er sie auf seinen Schoß setzte, dann legte er einen Arm um sie und hielte sie fest. Gut eingewickelt gegen den kälter werdenden Abendwind betrachtete Iain das wieder mal zerschundene Gesicht. Doch trotz der Prellungen war sie ihm nie schöner vorgekommen. Kurz legte er seine Wange gegen ihr Haar und schloss erleichtert die Augen. Er dankte Gott, dass er sie unversehrt wieder in den Armen halten konnte und sie keine bleibenden Verletzungen davongetragen hatte.
    Von der Anspannung der letzten Tage und den heutigen Ereignissen völlig erschöpft, schlief sie den ganzen Weg und wachte erst wieder auf, als Iain sie spät abends im Burghof vom Pferd hob.
    „Gott sei Dank Ihr seid wohlauf.“
    Mairi kam mit einer Gruppe Frauen aus der Halle gestürmt und begrüßte die Heimkehrer überschwänglich.
    „Was ist mit ihr? Warum müsst Ihr sie tragen? Was ist mit ihrem Gesicht passiert?“ Besorgt musterte sie Mary in Iains Armen.
    „Nur erschöpft und müde“ beruhigte Iain sie und lief zur Tür.
    „Nicht doch, lass mich runter, deine Schulter.“ Besorgt versuchte Mary, sich aus Iains Armen zu befreien. Der festigte seinen Griff jedoch nur noch mehr und ging unberührt weiter. Amüsiert blickte er in Marys sorgenvolles Gesicht. „Vorhin hatte ich nicht den Eindruck, dass du dir wegen meiner Schulter Sorgen machst, im Stall warst du alles andere als zurückhaltend.“
    Heiße Röte schoss Mary in die Wangen, als sie an ihr dortiges Verhalten dachte und wie sie Iain im wahrsten Sinne des Wortes angesprungen hatte.
    „Es ist alles gut“ raunte er ihr zu und stieg, wie um seine Worte zu bestätigen, im Laufschritt die enge Treppe hoch.
    Hinter ihnen erscholl ein spitzer Schrei und Rodina, die Küchenmagd, lief zu Simon um ihn abwechselnd in den Arm zu nehmen und auszuschimpfen. Sie hatte sich schon solche Sorgen gemacht, nachdem sie festgestellt hatte, dass ihr Sohn verschwunden war. Auch sein Zettel mit dem Hinweis, wo er war, konnte die Mutter nicht wirklich beruhigen. Nun war sie heilfroh, ihn wieder gesund in die Arme zu schließen. Das erinnerte Mary an Etwas.
    „Wie kommt es eigentlich, dass Simon bei den McKinnons aufgetaucht ist?“
    Verwundert und leicht beleidigt schaute er sie an.
    „Glaubst du allen Ernstes ich lasse dich alleine und ungeschützt aus der Burg? Egal ob Verwandter oder nicht, dich vertraue ich keinem so ohne weiteres an. Ein Trupp meiner Leute ist euch die ganze Zeit gefolgt und hat vor Kyles Burg Posten bezogen. So haben wir auch die Botschaft abgefangen, die McKinnon an Lachlan sandte, indem er den Austausch festlegte. Da wussten wir dann genau, was vorgefallen war und wie wir handeln mussten. Und Simon“ jetzt flog ein belustigtes Lächeln über seine Lippen, „Simon ist dein glühendster Beschützer. Wir merkten erst, dass er uns folgte, als wir kurz vor McKinnons Burg waren. Und da die Wachen nie so richtig auf Kinder achten, konnte er sich unbehelligt einschmuggeln.“
    „Er hat schon immer gesagt, dass keiner ihn so richtig wahrnimmt, weil er so klein und schmächtig ist.“
    „Ein Glück für uns. Nun, das wird sich von nun an ändern, denn er hat sich tapfer geschlagen und uns sehr geholfen.“
    Mary kuschelte sich zufrieden in seine Arme und ließ sich von Iain direkt in ihre Kammer tragen, wo er sie sanft aufs Bett legte. Nach einem kleinen Gute-Nacht-Kuss drehte Mary sich um und warsofort eingeschlafen. Iain dagegen blieb noch eine Weile auf dem Bett sitzen und betrachtete die schlafende Frau vor sich.
    Mein!
    Und wenn er ihre Worte richtig verstanden hatte, für immer.
    „Willkommen zu Hause“ flüsterte er leise und mit einem letzten Kuss auf die Wange verließ der die Kammer, er musste sich noch dringend um etwas Wichtiges zu kümmern.
    Mary erwachte spät am nächsten Tag und streckte sofort die Hand nach Iain aus, doch das Laken war leer und kalt. Bedauernd seufzte sie, ein bisschen Kuscheln am Morgen wäre jetzt schön gewesen. Sie hatte noch keine richtige Lust aufzustehen und schob sich die beiden Kissen in den Rücken. Dabei entfernte sie so manchen piksenden Strohhalm sowohl aus ihrer Kleidung als auch aus den Haaren. Eine Nummer im Stroh wurde eindeutig überbewertet. So sehr sie Iains
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