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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition)
Autoren: Gwen Wyler
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Berührungen gestern gebraucht und genossen hatte, zog sie eine bequeme und angenehme Unterlage doch entschieden vor. Vorsichtig tastete sie ihr Gesicht ab und seufzte ergeben. Gott sei Dank war ihre Nase nicht gebrochen. Doch schon wieder würde sie eine Woche mit dem Gesicht einer zerknautschten bunten Billardkugel herumlaufen!
    Leise hörte sie die Brandung unten auf die Klippen treffen, was so beruhigend wirkte, dass sie fast wieder eindöste. Das beständige Rauschen des Meeres wirkte wie eine meditative Entspannungs-CD.
    Ob Iain ihre Antwort gestern so gedeutet hatte, wie sie es gemeint hatte? Sie war sich nicht sicher, doch nahm sie sich vor, heute unbedingt ein klärendes Gespräch mit ihm zu führen. Sie wollte keine Ausflüchte, keine Vielleichts oder Hintertürchen mehr. Sie wusste nach den letzten Tagen klarer denn je, was sie wollte, und das war ein Leben mit Iain. Und wenn sie dafür hier in seiner Zeit leben musste, fein.
    Meine Mutter wäre sehr glücklich dachte Mary versonnen, hatte sich doch ihr Wunsch, auch sie möge ihren Seelengefährten finden, erfüllt Zwar war sie sich sicher, das Iain sie auch haben wollte, aber eine kleine Unsicherheit blieb dennoch.
    Frauen brauchen einfach die gesprochenen Worte dachte Mary. Auch wenn die Taten des Mannes eigentlich für sich sprachen.
    Das plötzliche Aufspringen der Tür riss sie aus ihren Gedanken und schnell zog sie instinktiv die Decke bis zum Hals.
    Privatsphäre! Darüber müssen wir auch dringend reden und machte sich eine Notiz auf ihrer imaginären Liste im Kopf. Herein polterte Simon mit ein paar anderen Knaben, die ihr ein Bad vorbereitet hatten. Breitbeinig und über alle Maßen zufrieden stand Simon an der Tür und beaufsichtigte alles.
    „Mylord meinte, dass Ihr nach den Anstrengungen der letzten Tage lieber ein Bad nehmen wollt statt einer Dusche neben der Küche. Und Mairi schickt Euch eine besondere Seife, die Ihr benutzen sollt. Und Ihr müsst die Kleider hier anziehen, wenn Ihr fertig seid. Ich warte solange vor der Tür und bringe Euch dann nach unten.“
    Und so schnell wie alle reingeplatzt waren, waren auf einmal alle wieder fort. Ganz benommen fragte Mary sich, ob gerade ein Orkan durch ihre Kammer gefegt war. Doch das Bedürfnis nach Sauberkeit und die Entfernung der letzten lästigen Strohhalme ließ sie schnell aus ihrem Bett springen und in die wohlige Wärme des Wassers gleiten. Mairis Seife roch verführerisch nach Rosen und Mary seifte sich gründlich damit ein. Irgendwie wusch sie nicht nur den Schmutz der letzten Tage von sich ab und als sie schließlich aus der Wanne stieg, fühlte sie sich in mehrerer Hinsicht wie neu geboren.
    Die Kleider waren eine weitere Überraschung. Viel zu edel für ein Alltagskleid schmiegte sich ein schwarzes Unterkleid eng um ihre schmale Figur und betonte ihre große schlanke Gestalt Durch das einfache Essen und den erzwungenen Verzicht auf ihr Lieblingslaster Schokolade waren sogar noch ein paar Pfund gepurzelt und ließen Mary nun wirklich wie ein Model aussehen. Auch das dunkelrote Überkleid war wunderschön. Mit einem großen eckigen Ausschnitt, der mit einer goldfarbenen Bordüre umsäumt war, wurde es mit goldfarbenen Bändern an den Seiten geschnürt Sie fühlte sich wie eine vornehme edle Dame.
    Was ist hier los? fragte sie sich immer wieder, während sie sich anzog und ihre Haare passend zum Kleid hochsteckte. Das letzte Mal, als man sie in schicke Kleidung gesteckt hatte, war sie von Mairi betäubt und mit Iain heimlich verheiratet worden.
    Was hecken die nun schon wieder aus argwöhnte sie und beäugte misstrauisch das Tablett mit dem Essen.
    Lieber nicht entschied sie, heute brauche ich einen klaren Kopf.
    Sie öffnete die Tür und fand Simon schon ungeduldig zappelnd davor stehen.
    „Kommt, es wird Zeit“ Er griff nach ihrer Hand und zog sie im Laufschritt mit sich fort
    „Zeit wofür?“ hakte sie atemlos nach, doch ein verschwörerisches Grinsen war Simons einzige Antwort. Er führte sie durch die Große Halle nach draußen über den Hof und steuerte den Garten an. Die Leute schauten den beiden verwundert nach und schütteltennur verständnislos die Köpfe. Aber von Mylady war man ja mittlerweile Ungewöhnliches gewohnt.
    „Warte“ keuchte Mary, „lass mich bitte zu Atem kommen“ und blieb einen Moment schwer atmend stehen. Simon dagegen schien noch genügend Energie für zwei zu haben und hüpfte zappelig von einem Bein aufs andere. Mary atmete ein paar Mal tief
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