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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition)
Autoren: Gwen Wyler
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Moment abgelenkt, hatte Kyle seine Chance genutzt und seinen versteckten Dolch gezogen und rammt ihn Lachlan nun mitten ins Herz.
    Unglaube huschte als Letztes über Lachlans Gesicht, bevor er tot zu Boden brach.
    „Diesmal waren die Stoßzähne des Wildschweins schneller als die Biene. Fahr zur Hölle, elendiger Bastard“ keuchte Kyle und griff schnell nach seinem Schwert. Doch nicht schnell genug, um sich die nächste Schwertspitze vom Hals zu halten.
    Langsam folgte Kyle dem Schwertlauf hinauf bis zu seinem Träger und schluckte schwer. Iains Blick hätte nicht eisiger sein können und Kyle erschauderte. Betont langsam ließ Kyle sein Schwert fallen und stand nun unbewaffnet und mit hängenden Armen vor seinem Angreifer. Die Kampfgeräusche ringsum verstummten langsam. Iains Männer hatten die restlichen Fergussons überwältigt und alle starrten nun wie gebanntauf die beiden Lairds.
    „Ihr habt es gewagt, mich zu hintergehen und mein Weib in Gefahr zu bringen. Ihr habt Verrat am eigenen Blut begangen, Ihr verdient es nicht mehr, zu leben.“ Iains Stimme war so frostig wie der kälteste Winterwind, der einem in den langen, dunklen Monaten um die Ohren pfiff. Schon sickerte Blut durch den ersten Hautritz an Kyles Hals.
    Ein hoher Schrei gellte durch die Halle und Morgana stürzte hervor. Noch bevor irgendein Krieger sie aufhalten konnte, stellte sie sich vor ihren Mann.
    „Wenn Ihr ihn töten wollt, müsst Ihr zuerst mich töten, denn ich war der Grund für seine Tat.“
    Unerschrocken stand diese zierliche Frau vor dem großen Krieger und blickte ihn entschlossen an. Iains Schwertseite lag genau an ihrem Hals und es würde ihn nur eine kleine Bewegung mit der Hand kosten, ihren Hals vom Rumpf zu trennen.
    „Macht es nicht noch schlimmer, Weib, und geht“ zischte Kyle ihr zu, doch Morgana blieb stur stehen.
    „Lieber sterbe ich mit meinem Mann, der versucht hat mein Leben zu retten, als feige seiner Hinrichtung beizuwohnen. Jeder Mann, der Ehre im Leib hat, hätte das Gleiche getan, es blieb gar keine andere Wahl.“
    „Natürlich hatte er eine Wahl“ schnauzte Iain sie an.
    „Als Verbündeter hätte er mir vertrauen sollen um gemeinsam gegen die Feinde vorzugehen. Stattdessen hat er den Tod meiner Gattin billigend in Kauf genommen und mich hintergangen.“
    „Ich wusste, Ihr würdet sie nicht alleine lassen. Es ist zu offensichtlich, wie sehr Ihr an Mary hängt. Warum habe ich wohl den kleinen Jungen nicht entlarvt?“ schaltete Kyle sich leise ein.
    Mit unbeweglicher Miene starrte Iain das Paar vor sich an. Er konnte seinen unbändigen Zorn kaum unter Kontrolle halten. Nur mit Mühe schaffte er es, nicht einfach seinen Gefühlen nachzugeben und Kyle mit einem schnellen Schwertstreich für seinen Verrat zu töten. Doch seine warnende Stimme der Vernunft bahnte sich erfolgreich einen Weg durch seine lodernde Wut. Morgana hatte Recht. Im umgekehrten Fall hätte er genauso gehandelt. Er hätte auch versucht, alles zu unternehmen, um Mary zu schützen. Langsam ließ Iain sein Schwert sinken. Ein allgemeines Aufatmen ging durch die Halle.
    „Dafür steht Ihr in meiner Schuld.“
    Auf Kyles zustimmendes Nicken drehte er sich um und blickte sich suchend um. Callum eilte auf ihn zu und gab ihm die beruhigende Bestätigung, die er hören wollte. Nach einem kurzen, heftigen Schulterklopfen, fing Callum plötzlich an, Iain genauestens zu untersuchen und abzutasten. Iain stieß ihn verwirrt von sich.
    „Was soll das?“
    „Ich achte nur auf meine Gesundheit und muss wissen, ob ich in nächster Zeit deiner Frau aus dem Weg gehen muss.“
    „Hast du was an den Kopf bekommen?“
    „Deine Frau hat eine sehr anschauliche Art, mir Konsequenzen vor Augen zu führen. Und zu meiner und ihrer Beruhigung solltest du dich schnellstens auf den Weg zum Stall machen. Ich kümmere mich hier um Alles.“ Mit diesen Worten und einem letzten kräftigen Schlag auf die Schulter schob er Iain grinsend Richtung Tür.
    Der Anblick im Stall ließ Iain im Laufschritt innehalten. Mary stampfte vor Robert aufgebracht auf und ab und fluchte ohne Punkt und Komma eine Schimpftirade vor sich her. Der arme Kerl wusste gar nicht, wie er damit umgehen sollte, so benahm sich eigentlich keine Lady. Deshalb stand er nur ergeben aufrecht und wachsam vor ihr. Simon war im Stroh vor lauter Erschöpfung eingeschlafen und bekam Gott sei Dank nichts davon mit. Als Robert Iain erblickte huschte Erleichterung über sein Gesicht und Iain wagte zu
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