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Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman
Autoren: Sidney Sheldon
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Party nach Hause gekommen. Als er in der Halle zum Aufzug ging, sah er etwas total Unglaubliches. Eine weiße Erscheinung schwebte durch die Halle auf die Tür zum Untergeschoß zu. Der Geist von Susan Boardman, dachte er ungläubig. Er beobachtete, wie der Geist durch die geschlossene Tür verschwand. Er eilte rasch hin und machte die Tür auf. Es war völlig dunkel dort unten. Er schaltete das Licht an.
    Aber da war keine Spur von einem Geist. Er hastete die Treppen hinunter und blieb verblüfft stehen. Hinter dem Gitter der Abstellverschläge lag John Feeney wie tot. Neben ihm lagen mit auf den Rücken gefesselten Händen Mitsue und Kenji. Er öffnete schnell die Gittertür, griff sich das Messer, das auf dem Boden lag, und zerschnitt erst einmal die Fesseln der beiden Kinder.
    Mitsue weinte schluchzend, Kenji versuchte tapfer, nicht zu
weinen.
Jerry Davis untersuchte John Feeney.
„Er ist tot", sagte er, als er sich aufrichtete. „Was wohl die
Ursache war?"
„Susan Boardman", sagte Kenji.

    12. KAPITEL

    In ihrem ganzen Leben hatten Kenji und Mitsue noch keine solche Aufregung gesehen. Die ganze Wohnung schien voller Polizisten und Reporter zu sein. Ein Dutzend Leute stellten Fragen und machten sich Notizen, und die Reporter knipsten Fotos.
    Der Trubel hatte begonnen, nachdem Jerry Davis sie aus ihrem Gefängnis im Keller befreit hatte.
    „Alles in Ordnung mit euch?" hatte er gefragt.
    „Jetzt schon", sagte Kenji und sah hinüber zu John Feeney. „Er wollte uns umbringen."
    „Was wollte er? Warum denn?" fragte Jerry Davis. „Weil wir wußten, daß er der Mörder von Susan Boardman war." „Großer Gott!" stammelte Jerry Davis, der es gar nicht glauben konnte. Und es fiel ihm plötzlich ein, wie eigenartig die Kinder sich in letzter Zeit ihm gegenüber benommen hatten. „Ihr beide habt wohl zuvor gedacht, ich sei das gewesen, nicht?" „Ja, leider", sagte Kenji verlegen.
    Jerry Davis sagte: „Kommt erst mal raus und nach oben. Eure Eltern werden ganz krank vor Sorge sein."
    Als sie ihre Wohnung betraten, stieß ihre Mutter einen erleichterten Freudenschrei aus und kam gelaufen, um sie in die Arme zu schließen.
    „Wo wart ihr denn nur, Kinder?" wollte sie atemlos wissen. „Was ist passiert?" fragte auch ihr Vater. „Wir waren sogar schon bei der Polizei."
    „John Feeney wollte uns umbringen", sagte Kenji.
    Takesh Yamada schüttelte heftig den Kopf. „Erzähl keine so übertriebenen Geschichten, Junge. Wenn ihr beide im Kino wart oder bei Freunden, dann sagt das offen und ehrlich. Für diesmal werdet ihr auch nicht bestraft."
    „Aber sie sagen tatsächlich die Wahrheit", erklärte Jerry Davis, der mitgekommen war. „John Feeney hat wirklich versucht, sie zu töten."
    Mr. und Mrs. Yamada starrten ihn mit offenem Mund an. „Ja, aber wieso denn?"
    „Das ist eine lange Geschichte", erklärte Jerry Davis. „Kann
ich mal bei Ihnen telefonieren?".
„Gewiß doch."
    Sie sahen ihm nach, wie er zum Telefon ging und die Notrufnummer 911 wählte. „Hallo? Ich möchte ..." Er zögerte. Er wollte schon sagen: „... einen Mord melden", als ihm einfiel: Wenn ein Geist jemanden tötet, ist das dann Mord? Die Stimme am Telefon sagte: „Ja, was möchten Sie?" „Ich möchte eine Leiche melden", sagte Jerry Davis. Sollte doch die Polizei sehen, ob das als Mord anzusehen war oder nicht.
    „Starb die Person an einer natürlichen Ursache?" fragte man ihn. Wenn ja, müsse die Sache von einer anderen Abteilung behandelt werden.
    Jerry Davis zögerte wieder. „Nein, ich glaube nicht", sagte er schließlich.
    „Gut, wir schicken jemanden. Wenn Sie uns die Adresse sagen."
    Jerry Davis gab die Adresse und die Wohnungsnummer der Familie Yamada durch und legte auf. „Sie werden jede Minute hiersein."
    Mr. Yamada kam zu ihm: „Was denn für eine Leiche?" „John Feeney."
    „Ich verstehe überhaupt nichts", sagte Takesh Yamada. „Aber es ist auch unwichtig. Alles, was mich beschäftigt, sind im Augenblick meine Kinder und daß sie in Sicherheit sind." Zehn Minuten später kamen zwei Kriminalbeamte.
    „Ich bin Detective Lewis. Das ist Detective Cagney. Jemand hat eine Leiche gemeldet." „Ja", sagte Jerry Davis. „Unten im Keller."
    Detective Lewis sagte: „Wissen Sie die Todesursache?"
„Ein Geist", sagte Kenji.
Alle drehten sich nach ihm um.
    Detective Cagney sagte: „Komm, Junge, wir haben keine Zeit für Spiele."
    „Es stimmt aber", sagte Jerry Davis, „ein Geist hat ihn getötet." Die beiden Detectives
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