Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mitternachtsdieb: Roman

Der Mitternachtsdieb: Roman

Titel: Der Mitternachtsdieb: Roman
Autoren: Sidney Sheldon
Vom Netzwerk:
sahen einander an. Cagney sagte: „Scheint, daß wir in einem Narrenhaus sind."
    Der Leichenbeschauer war mit seiner Untersuchung John Feeneys fertig und richtete sich auf.
    „Nun, was ist es?" fragte Detective Cagney. „Herzinfarkt?" Der Arzt schüttelte den Kopf. „Nein, dieser Mann starb an Angst. Sein Herz blieb stehen, weil er einen schrecklichen Schock erlitt." „Das war der Geist", sagte Kenji wieder.
    Detective Lewis wandte sich an die beiden Kinder und an Jerry
Davis. „Also noch einmal genau. Ihr drei schwört darauf, daß
ein Geist kam und sich auf ihn warf."
„Genauso war es", sagte Mitsue.
    „Ich war in der Eingangshalle", sagte Jerry Davis, „als der Geist in das Kellergeschoß hinabschwebte. Ich kam zufällig gerade zurecht, als es passierte."
    Detective Lewis kratzte sich am Kopf. „So etwas ist mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht vorgekommen", sagte er. „Was soll ich jetzt in meinen Bericht schreiben? Getötet von einem Geist? Auslachen und nach Hause schicken würden sie mich. Ach was, ich schreibe Herzinfarkt, und aus."
    „Wenn Sie das tun", sagte Jerry Davis, „machen Sie einen großen Fehler. Sehen Sie, vor einem halben Jahr ist hier in diesem Haus ein Mädchen ermordet worden. Sie hieß Susan Boardman. Die Wohnungstür wurde aufgebrochen, und die Polizei nahm einen Einbruch an." Er wandte sich,. an Kenji. „Erzähl du ihm den Rest."
    Und Kenji sagte: „Als wir in diese Wohnung hier einzogen und meine Schwester mir erzählte, sie habe einen Geist gesehen, lachte ich sie aus, weil ich nicht an Geister glaubte. Aber dann sah ich ihn auch. Es war dieses Mädchen. Sie sagte uns, sie könne nicht erlöst werden, bevor nicht ihr Mörder gefaßt sei. Wir versuchten sie zu fotografieren, aber es war nichts auf dem Bild. Dann gingen wir zu John Feeney und baten ihn, uns zu helfen. Wir sagten ihm, das Geistermädchen wolle uns heute nacht den Namen des Mörders nennen. Was wir nicht wußten, war, daß Feeney selbst der Mörder war. Er lockte uns in den Keller, fesselte uns dort und schloß uns ein. Später kam er wieder und hatte die Absicht, uns zu töten, damit wir ihn nicht verraten konnten."
    Die beiden Detectives hörten aufmerksam und mit steigendem Interesse zu.
    Kenji redete weiter. „Wir hatten ihn nach dem Schmuck gefragt, der damals gestohlen wurde, und er sagte, den habe man nie gefunden. Ich wette, Sie finden ihn in seiner Wohnung."
    Detective Cagney sagte: „Das ist die verrückteste Geschichte, die ich je gehört habe, aber Nachschauen kostet ja nichts." Er wandte sich an seinen Kollegen. „Sehen wir nach."

    Sie brauchten fast eine ganze Stunde, bis sie die Schmuckschatulle tatsächlich fanden. Sie war sorgsam unter einem losen Bodenbrett versteckt, über dem ein Teppich lag. „Ich habe Ihnen doch gesagt, Sie werden sie da finden", erklärte Kenji triumphierend.
    „Im Leben hätte ich das nicht geglaubt", sagte Detective Lewis. „Ein Geist!"
    Jetzt gab es noch mehr Aufregung. Weitere Kriminalbeamte trafen ein, und Zeitungsleute und Fernsehkameras waren da. Die Kinder wurden endlos ausgefragt.
    Schließlich schritt ihr Vater ein. „Es ist zwei Uhr morgens, Leute", sagte er. „Die Kinder müssen endlich ins Bett!" „Richtig", nickte Detective Lewis. Er wandte sich an Kenji und Mitsue. „Ihr beiden habt uns geholfen, einen Mord aufzuklären. Dafür sind wir euch sehr dankbar. Es tut mir leid, daß ihr sogar in Lebensgefahr wart."
    Oben sagte Mitsue zu Kenji: „Wir waren ja auch wirklich in Lebensgefahr, nicht?"
    „Ja", sagte Kenji. „John Feeney wollte uns wirklich töten. Aber Susan Boardman hat uns gerettet."
    „Ich wollte, wir könnten ihr danken", sagte Mitsue. Aber Kenji sagte kopfschüttelnd: „Jetzt ist sie fort, Mitsue. Wir haben sie erlöst. Wir werden sie nie wiedersehen."
    „Glaubst du, sie weiß, wie dankbar wir ihr sind für das, was sie
tat?"
Kenji nickte. „Da bin ich ganz sicher."
    „Gut jetzt", sagte ihr Vater. „Genug geredet. Schlaft jetzt, ihr beiden!"
    Schlafen? Sollte das ein Scherz sein? Wie konnten sie denn nach all den Ereignissen schlafen? Alle beide taten sie in dieser Nacht kein Auge mehr zu. Sie durchlebten beide. noch einmal und immer wieder die schreckliche Gefahr, in der sie geschwebt hatten.

    Nun, da das Geheimnis um Susan Boardmans Tod gelöst war, glaubte die Familie Yamada, alle Aufregung sei endgültig vorbei. Doch tatsächlich begann es jetzt erst richtig. Die beiden Kinder und ein Geist, die gemeinsam einen Mord
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher