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0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen

Titel: 0915 - Die Rückkehr des Schrecklichen
Autoren: Christian Schwarz
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Château Montagne, Frankreich
    Nicole Duval döste auf der Liege am Pool und genoss die wärmende Sonne. Ihr Cheri hatte sich entschieden, ein wenig zu arbeiten und die Französin war gar nicht mal so unglücklich darüber. Hin und wieder brauchte Frau auch mal ihre Ruhe - vor allem, wenn Mann mit seinen ewig gleichen Sprüchen gewaltig nervte.
    Sie nippte an einem Cocktail, seufzte und schob die Sonnenbrille wieder zurecht. Ein leises Brummen drang an ihr Ohr und wurde schnell lauter.
    Ein Kleinflugzeug , dachte Nicole. Ich schätze, eine Piper. Wahrscheinlich sitzt ein Paparazzo drin und versucht, mich nackt zu erwischen. Da könnte er sogar Glück haben… Sie kicherte leise, nahm ihre Sonnenbrille ab und ließ die Blicke an ihrem völlig textilfreien Körper hinab gleiten. Was würde so ein Nacktfoto von mir wohl bringen? Vor allem, wenn ich die Beine noch ein wenig öffne? So vielleicht…
    Nicoles Heiterkeit erlosch jäh, wie so oft in letzter Zeit. Sie dachte an den armen Fooly und sprach sich selbst jegliches Recht ab, derartige Gedanken zu haben, wenn der kleine Drache nicht weit von hier mit dem Tod kämpfte. Aber tat er das tatsächlich? Niemand wusste auch nur im Ansatz, wie es wirklich um den Kleinen stand, was seine Bewusstlosigkeit bedeutete. Was Nicole hingegen ganz genau wusste, war, dass sie fürchterliche Angst um ihn hatte. Würde er nach Merlin der Nächste sein, dessen Verlust sie ertragen mussten?
    Das würde ich kaum schaffen. Bitte, lieber Gott oder wer immer dort oben auch die Fäden zieht, lass ihn durchkommen. Der Kleine ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Gerade er hat es am wenigsten von allen verdient…
    Das Brummen war nun ziemlich laut. Gleich würde das Flugzeug im stahlblauen, wolkenlosen Himmel erscheinen. Wenn sie ihr Gehör nicht täuschte, würde es über den Zinnen des Südturms erscheinen und nach einigen Sekunden irgendwo im ewigen Blau wieder verschwinden.
    Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich richtig liege. Doch, ich glaube, es ist eine Piper. Ich wette mit mir um den neuen Designerbikini, den ich vorgestern in Lyon gesehen habe…
    Nicole sah am Südturm hoch, der sich dreißig Meter von ihr entfernt wie ein gigantischer Finger in den Himmel schraubte. Schmale Fenster und Schießscharten lockerten die mächtige, graue Steinwand auf. Oben wurde der Turm von Zinnen gekrönt.
    Nicoles Blicke erreichten soeben die Zinnen. Sie zuckte zusammen, als habe ihr jemand mit einem Hammer ins Kreuz gedroschen. »Das… das gibt's nicht«, murmelte sie, kniff die Augen zusammen und beschattete sie mit ihrer Hand. Sie fühlte, wie es ihr trotz der Wärme plötzlich eiskalt den Rücken hinunter lief. Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen.
    Soeben schob sich das Flugzeug hinter der Turmkrone hervor. Eine Piper, in der Tat. Nicole hatte in allem recht behalten. Aber daran verschwendete sie keinen Gedanken mehr. Denn auch die Piper löste das Bild des vollbärtigen Mannes nicht auf, der sich zwischen zwei Zinnen über den Turmrand beugte und mit brennenden Augen zu ihr herab starrte. Den Kopf des Kerls bedeckte ein braunes Barett, auf dem eine gelbe Feder wippte.
    »Nein«, flüsterte Nicole und schluckte schwer. »Das gibt's nicht. Das ist völlig unmöglich.« Sie schloss ganz kurz die Augen. Als sie sie wieder öffnete, starrte der Mann noch immer auf sie. In diesem Moment bewegte er sich nach hinten. Der Kopf verschwand hinter den Zinnen.
    »Merde«, entfuhr es Nicole. Sie sprang auf, stieg blitzschnell in Hemd und Bluse. Dann rannte sie durch die Treppenhäuser von Château Montagne in den zweiten Stock, schnappte sich ihren Blaster und den Dhyarra und rannte weiter, dieses Mal nach unten in den Hof. Dort enterte sie den Eingang des Südturms und keuchte die engen, steinernen Wendeltreppen hoch, immer zwei auf einmal nehmend.
    Hoffentlich ist Lord Zwerg nicht ausgerechnet jetzt hier drin… Nicole wusste, dass sich Rhett hin und wieder im Südturm herumtrieb, wenn er irgendwelche Heimlichkeiten hatte.
    Für einen Moment verharrte Duval vor der Blechtür, die auf das Turmdach führte. Dann stieß sie sie mit voller Wucht auf. Während die Tür gegen die Wand knallte, sprang Nicole ins Freie, den Blaster im Halbkreis schwenkend. Sie hatte ihn auf tödlich wirkenden Lasermodus gestellt.
    Hinter ihr krachte die Tür zu. Nicole drehte sich ein paar Mal, schaute hinter einem Blechaufbau nach, sah dann über die Zinnen in den Schlosshof und atmete schließlich erleichtert auf.
    »Du wirst auch
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