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Haschen mit Hexen

Haschen mit Hexen

Titel: Haschen mit Hexen
Autoren: Carter Brown
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1
     
    Man
konnte sich ausrechnen, daß Hector Mulvane, der berühmte englische
Schauspieler, im exklusiven Beverly
Hills Hotel einen ganzen Bungalow bewohnen würde. Bei einem Mann von
seiner Statur hätte es mich nicht einmal überrascht, wenn es zwei Bungalows
gewesen wären, einen für ihn und einen für den Butler. Ich klopfte an, und zehn
Sekunden später öffnete mir eine Brünette im Bikini. Sie sah aus wie
fünfundzwanzig, war schlank und hochgewachsen und besaß lange elegante Beine.
Ihre Augen waren von einem verschlafenen Haselnußbraun ,
und ihre Oberlippe wölbte sich pikant.
    »Ich
bin Rick Holman«, informierte ich sie, »und mit Mr. Mulvane verabredet.«
    »Wie
pünktlich Sie sind. Treten Sie doch näher.« Sie öffnete die Tür etwas weiter.
»Ich bin Brenda Mulvane, seine Frau.« Vorübergehend leuchtete Spott in ihren
Augen auf. »Überrascht Sie das, Mr. Holman?«
    »Mich
überrascht gar nichts mehr«, erklärte ich. »Jedenfalls nicht mehr seit dem Tag,
als sich mir Sinn und Zweck der Pubertät offenbarten.«
    »Und
seit jenem Tage sind Sie wohl ein eingefleischter Lüstling?« Sie lachte kehlig.
»Ich muß schon sagen—«, ihr britischer Akzent wurde deutlicher, »— Ihrem
Gesicht sieht man die Ausschweifungen nicht an.«
    Sie
schloß die Haustür, wandte sich um und ging mir ins Wohnzimmer voran. Unter dem
winzigen Querstreifen aus roter Baumwolle wippte ihr Popo sportlich straff. Der
Lüstling in mir spitzte kurz die Ohren, dann kuschte er wieder. Es war einer
der heiligsten Rick- Holman -Grundsätze, daß Mädchen
auch wie Mädchen aussehen mußten, das heißt: voll dort, wo Fülle hingehörte,
und wippend weich, wo es sich geziemte. Brenda Mulvane war in dieser Beziehung
ein Versager und außerdem die Frau eines zukünftigen Klienten.
    Der
große britische Schauspieler lag bequem in einem Liegestuhl ausgestreckt und
trug lediglich modisch bunte Hawaii-Shorts. Das dicke, graubraune Haar trug er
sauber von einem Seitenscheitel weggebürstet, und sein Bart war mit militärischer
Exaktheit gestutzt. Ein dickes Haargeflecht bedeckte seine nackte Brust, und um
die Mitte bestand er nur aus straffen Muskeln. Für einen Mann, der mindestens
fünfundfünfzig sein mußte, war er in ausgezeichneter Verfassung.
    »Darling«,
sagte seine um dreißig Jahre jüngere Frau, »dies ist Mr. Holman.«
    Die
durchdringend blauen Augen musterten mich unter den buschigen Brauen hervor,
dann nickte er. »Hol’ uns was zu trinken, Liebste, ja?« Genüßlich kratzte er
sich die Brust. »Nehmen Sie Platz, Holman. Was möchten Sie?«
    »Bourbon
auf Eis, bitte.«
    Er
verzog das Gesicht. »Diese verbrecherische Abneigung der Amerikaner gegen
echten Whisky! Aber bitte — jedem sein eigenes Gift.« Dann sah er zu der
geduldig wartenden Brünetten auf. »Für mich Scotch mit Soda, Liebling, und
untersteh’ dich, Eis hineinzutun.«
    »Eines
Tages«, gurrte sie leise, »packe ich deinen Du-weißt-schon-Was in Eis und fülle
dir oben ein paar harte Drinks ein. Dann werden wir ja sehen, ob Scotch
wirklich so ein tolles Aphrodisiakum ist, wie du immer behauptest.«
    »Faszinierend...«
Mulvane machte eine Pause und sah seiner Frau nach, wie sie zur Bar ging und
die Drinks mixte. »Brenda hat sich unglaublich verändert seit jenem Tag, als
sie in einer Schneewehe fast erfroren wäre. Nachdem ich sie herausgezogen
hatte, mußte ich sie bis auf die Haut entkleiden und so lange kneten, bis sie
wieder warm wurde. Meinen Sie, das hätte in ihr eine Art Fetischismus für Eis
geweckt?«
    »Sie
beide sind so wahnsinnig witzig«, grunzte ich, »daß meine Zehen sich vor Verlegenheit
winden.«
    »Sie
sind ganz schön keß , Holman «,
sagte er. »Hab’ ich recht?«
    »Unbedingt«,
nickte ich überzeugt.
    »Ich
bin es gewöhnt, daß die Leute mir mit Respekt und Bewunderung an den Lippen
hängen«, meinte er vergnügt. »Weil ich nämlich der große Hector Mulvane bin.
Woher glauben gerade Sie das Recht nehmen zu können, mir grob zu kommen?«
    »Vielleicht
ist er einfach schwul, Darling?« warf die Brünette über ihre Schulter hin.
»Vielleicht geht es ihm gegen den Strich, von anderer Leute heterosexuellem
Spaß zu hören?«
    »Ach,
ich glaube eher, du bist einfach nicht sein Typ, meine Beste«, meinte er
leichthin. »Deshalb kann er sich nicht in Phantasien darüber ergehen, wie er
deinen kühlen weißen Körper ins volle pralle Leben zurückkneten würde!«
    »Wenn’s
nach mir gegangen wäre, hätte man Sie neben ihr in der
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