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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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einen Tritt in den Hintern. Connor zu treten wagte sie nicht.
    »Hey«, sagte Thomas. »Wer war das?«
    »Ein Geist«, erwiderte Victoria zornig. »Warum demoliert ihr meinen Bühnenraum? Ich habe nur den einen.«
    Connor zog eine kleine Truhe unter der Bühne hervor und stellte sie ihr vor die Füße. Er lächelte sie an.
    Sein Gesicht war schmutzig, und so wie er aussah, ging ein
    Großteil der Löcher auf seine Rechnung. Aber sein Lächeln brachte sie unwillkürlich dazu, zurückzulächeln.
    »Das ist ja toll«, erklärte Thomas. »Ich kriege einen Tritt in den Hintern, und du wirst angeschmachtet.«
    »Das liegt daran, dass ich mich all die Jahrhunderte lang so gut benommen habe«, erwiderte Connor von oben herab. Er winkte Victoria. »Komm her, meine Lady, und sieh dir an, was wir gefunden haben.«
    Sie blickte ihm über die Schulter. »Es sieht aus wie eine Holzkiste.«
    »Es sieht aus wie eine Schatzkiste«, korrigierte Jennifer sie und trat neben Victoria.
    »Sie könnte voller Gold sein«, meinte Connor enthusiastisch. »Ein Engländer hat sie hier vergraben. Er war sehr gut gekleidet.«
    Thomas blickte sich um. »Hat jemand eine Brechstange?«
    »Ich habe ein Taschenmesser.« John McKinnon trat vor und hockte sich neben Connor. »Sag mal, Connor, wie konntest du wissen, dass es hier war? Hast du beobachtet, wie es vergraben wurde? Warum sollte denn in der letzten Zeit jemand eine Antiquität an diesem Ort deponiert haben?«
    Victoria bekam einen Hustenanfall. Connor fiel nicht gleich eine Antwort an, deshalb überschüttete Thomas seinen Vater mit einem Wortschwall. Als Connor die Truhe aufgebrochen hatte, war John McKinnon vollends verwirrt.
    Aber Connor grinste triumphierend. »Das glänzt, was?«, sagte er zu Victoria.
    »Das ist sicher eine Menge wert!«, erklärte Thomas. »Jetzt braucht ihr wohl doch nicht zu hungern.«
    »Wir hätten so oder so nicht gehungert«, wies Victoria ihn zurecht. »Aber wenn es dich glücklich macht ...«
    John blickte seinen Sohn an. »Ich verstehe es immer noch nicht. Warum sollte jemand alte Münzen in einer verfallenen Burgruine vergraben, während ein großer Kerl wie Connor zusieht? Natürlich kann einem die idyllische Landschaft hier die Sinne vernebeln, aber ...«
    »John, mein Lieber«, rief Mary. »Mir ist ein bisschen kalt. Würdest du mich und deine reizende Frau in den Gasthof zurückbegleiten?«
    Sie zwinkerte Victoria zu.
    »Nun ...«, sagte Victorias Vater zweifelnd.
    »Brr«, machte Mary und rieb sich die Arme.
    Stirnrunzelnd entfernte sich John. »Du kannst mir die ganze Geschichte ja später erzählen, Victoria«, sagte er zu seiner Tochter.
    »Ja, klar, Dad«, erwiderte Victoria. Sie wartete, bis die kleine Gruppe weit genug weg war, dann wandte sie sich an ihre Geschwister.
    »Und wer macht denn jetzt die Löcher wieder zu?«
    »Du«, meinte Jennifer prompt. »Aber erledige es gleich heute, sonst bekommst du vor der Hochzeit deine Finger nicht mehr sauber. Komm, Megan, du siehst ein wenig erhitzt aus. Das sind doch nicht schon die Wehen?«
    »Es kann jeden Moment losgehen«, erwiderte Megan.
    »Dann lass uns besser zum Gasthof gehen«, sagte Jennifer. »Schließlich willst du doch dein Baby sicher nicht hier oben auf der Burg zur Welt bringen, oder? Obwohl, du hättest immerhin ein tolles Publikum!«
    »Darüber macht man keine Witze, Jenner.«
    »Megan, ich glaube, du hast im Moment nur keinen Sinn für Humor. Gideon, bleib nicht so lange.«
    »Ich komme sofort«, rief er hinter ihnen her.
    Victoria blickte ihren Schwestern nach. Das Gespenstertrio aus dem Gasthof folgte ihnen auf dem Fuß. Sie schienen eine Menge mit Jennifer zu bereden zu haben, und Victoria fragte sich, ob sie wohl die nächste auf ihrer Liste war.
    Lächelnd dachte Victoria, dass Jennifer das sicher überleben würde. Für sie war es zu guter Letzt ja auch segensreich gewesen.
    Sie wandte sich wieder den Männern zu und legte Connor die Hand auf die Schulter. »Und, was denkst du?«
    »Ich denke, ich habe einen Weg gefunden, dich zu ernähren«, sagte er lächelnd. »Was meint Ihr, Lord Blythwood?«
    »Ich heiße Gideon«, antwortete Gideon und lächelte ihm zu. »Das sieht ja alles nicht schlecht aus. Zufällig habe ich Name und Telefonnummer eines Münzhändlers dabei.« Er schwieg einen Moment. »Ich habe einen Freund, der erst kürzlich eine große Menge mittelalterlicher Münzen von diesem Händler erworben hat. Der Händler wäre bestimmt froh, wenn er seinen Bestand wieder
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