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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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klar.«
    Das Gespräch mit Fred war angenehm. Er schwor ihnen, dass er der Sache auf den Grund gehen würde. Anscheinend kannte er da jemanden. Was das genau bedeutete, wusste Connor nicht, aber Victoria schien zufrieden zu sein. Connor sah, dass Fred seine Abneigung gegen Fellini ebenso teilte wie die Zuneigung zu Victoria, und dafür mochte er ihn.
    Sie verbrachten einen erfreulichen Nachmittag damit, gemeinsam Pläne zu Fellinis Untergang zu schmieden. Danach kehrten Victoria und Connor in ihr kleines Haus zurück. Es war nur wenig größer als eine Schachtel mit einem Fenster, aber Connor gefiel es. Andererseits konnte auch das natürlich damit zu tun haben, dass er hier mit Victoria zusammen war.
    Am besten gefiel ihm nämlich, dass Victoria seine Frau war und ihn in ihren Armen und ihrem Bett willkommen hieß.
    Auf diese Weise verging auch der Rest des Nachmittags höchst zufriedenstellend.
    Am Abend besuchten sie ein Musical am Broadway. Es gefiel Connor, aber die Schauspieler beeindruckten ihn nicht besonders.
    Victoria war besser.
    Aber er zögerte, es ihr zu sagen. Sie musste alleine darauf kommen. Vielleicht wäre es ja auch denkbar, dass sie ab und zu nach Thorpewold zurückkehrten. Schließlich hatte Thomas ihnen die Burg zur Hochzeit geschenkt. Connor hätte sie ihm auch abgekauft, aber davon wollte der eigensinnige Mann nichts wissen, und Victoria zuliebe hatte Connor ganz gegen seine Natur nachgegeben.
    Ja, dort könnten sie ihr eigenes Theater eröffnen und damit wahrscheinlich eine hübsche Summe verdienen. Sie brauchten zwar das Gold nicht, aber wenn sie nichts Konstruktives taten, würden sie wahrscheinlich beide verrückt werden. Mit der Zeit würden sich hoffentlich auch Kinder einstellen, und dann würde sich ihr Leben erneut verändern, aber im Moment würde es ihn am meisten freuen, Victoria auf der Bühne zu sehen.
    »Du denkst nach«, sagte sie und blickte zu ihm auf.
    »Ich habe gerade an deine Ophelia gedacht«, erwiderte er lächelnd. »Mir würde es gefallen, wenn du als Schauspielerin arbeiten würdest.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht«, gestand sie, »aber ich weiß nicht, in welchem Rahmen. Andererseits, wenn ich keine Schauspielertruppe mehr habe, habe ich sowieso keine andere Wahl mehr - vielleicht ist das auch ein großes Glück.«
    »Ja, vielleicht«, antwortete er.
    Irgendwie würden sie die Zeit schon herumkriegen.

39
    Victoria konnte es kaum fassen, aber es war tatsächlich so: sie trödelte herum. Das sah ihr überhaupt nicht ähnlich, da sie sich immer mit Dingen beschäftigte, die sie voll und ganz beanspruchten. Es war erstaunlich, was es bewirkt hatte, dass sie innerhalb kürzester Zeit ihre Räume, ihre Schauspieler und ihren guten Ruf verloren hatte.
    Sie blieb vor dem Fenster stehen und starrte nach draußen. Alles in allem war es ein guter Monat gewesen. Sie hatte geheiratet, sie hatte wundervolle Flitterwochen verlebt und sie genoss jeden neuen Tag mit Connor.
    Probleme hatte ihr lediglich Bernie, der Agent, gemacht, der dafür gesorgt hatte, dass niemand mehr für sie arbeiten wollte. Das hatte sie nicht wirklich überrascht.
    Aber glücklich war sie darüber auch nicht gewesen.
    Sie stand vor den Scherbenhaufen ihres Theaterlebens.
    Aber trotzdem musste sie lächeln, als sie Connor die Straße entlangkommen sah. Er war im Deli um die Ecke gewesen.
    »Mylady«, sagte er und verbeugte sich, als er vor ihr stand. Dann richtete er sich auf und präsentierte ihr seine Einkäufe. »Truthahn und Käse auf Vollkornbrot, ohne Mayo, aber mit Senf.«
    Sie lachte. »Du klingst heute so zeitgemäß, Mylord.«
    »Ich habe den Text auswendig gelernt«, erklärte er zufrieden, »weil der Mann im Deli mich gestern so finster angesehen hat, als ich versucht habe, ganz normal mit ihm zu sprechen. Ich hatte das Gefühl, ich müsste ihn bei Laune halten. Er macht unverschämt gute Sandwiches, und ich wollte ihn nicht...«
    Das Telefon klingelte. Victoria zuckte überrascht zusammen.
    Seit Tagen hatte höchstens mal jemand aus ihrer Familie angerufen. Aber dieses Klingeln klang irgendwie anders. Sie warf Connor einen Blick zu.
    »Ich habe so ein Gefühl«, sagte sie langsam.
    »Das Schicksal?«, fragte er und packte seine Einkäufe aus.
    »Vielleicht eher eine Magenverstimmung.« Victoria nahm den Hörer ab. »Hallo?« - »Victoria?«
    Sie runzelte die Stirn. Das war niemand von ihren Verwandten, und es war auch nicht Fred. »Ja«, antwortete sie langsam, »am
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