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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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auffüllen könnte, auch wenn diese Münzen hier nicht aus derselben Zeit zu stammen scheinen.«
    »Warum kauft denn eigentlich jemand eine solche Menge mittelalterlicher Münzen?«, fragte Thomas.
    Gideon lächelte. »Das ist eine lange Geschichte. Wenn es dich interessiert, erzähle ich sie dir später einmal. Aber jetzt bringen wir die Truhe erst einmal ins Gasthaus. Ich kann Megan im Augenblick nicht so lange allein lassen.«
    Victoria sah zu, wie die drei Männer die schwere Kiste hochwuchteten, und sie folgte ihnen, als sie sie zum Gasthof trugen. In der Eingangshalle begegnete ihr Jennifer.
    »Das ist gut«, sagte Jennifer.
    »Nein, das ist großartig«, korrigierte Victoria sie. »Sein Ego ist gerettet. Scharen von potentiellen Opfern brauchen keine Angst mehr vor ihm zu haben, und die Kühe werden weiter friedlich auf ihren Weiden grasen und nicht auf undurchsichtige Weise den Weg nach Thorpewold finden.«
    Jennifer lachte. »Schließlich bist du diejenige, die sich in ihn verliebt hat. Er kann nichts dafür, dass er ein mittelalterlicher Laird ist.«
    »Ich mache ihm ja auch keinen Vorwurf. Er ist, was er ist, und ich will ihn gar nicht ändern.« Sie blickte ihre Schwester lächelnd an. »Mittelalterliche Ritterlichkeit hat etwas für sich.« »Ja, bestimmt. Warum kommen bei uns die Männer nicht so von der Universität? Connor hat doch nicht noch einen Bruder, oder?«
    »Er hat einen Cousin, aber ich glaube, er musste dableiben, um die Clanführung zu übernehmen. Du musst dich wohl mit dem begnügen, was Manhattan so hervorbringt.«
    Jennifer lachte. »Der Himmel stehe mir bei.« Sie lächelte wehmütig. »Ich beneide dich. Er ist ein toller Mann.«
    Victoria war noch nie beneidet worden, zumindest nicht, soweit sie wusste, und schon gar nicht wegen ihres Liebeslebens.
    Aber sie musste zugeben, dass sie sich ebenfalls beneiden würde.
    Im Gang blieb sie stehen und lauschte dem Gelächter, das aus der Bibliothek drang. Sie hörte Thomas und Gideon heraus, aber am herzlichsten lachte Connor. Das war etwas, was sie nie zu hoffen gewagt hatte.
    Und schon gar nicht von seinem sterblichen Ich.
    Sie lächelte Jennifer zu und folgte ihr ins Wohnzimmer. Die Männer überließen sie ihrem Schatz.
    Das Leben war schön.
    Besser konnte es gar nicht mehr werden.

38
    Connor beugte sich über die Theke und spähte in die Glasdosen. Er hob eine hoch, schnüffelte daran, dann stellte er sie wieder hin und nieste herzhaft.
    »Was, bei allen Heiligen, ist das?«
    »Himbeerblätter«, antwortete Victoria.
    »Und zu was dienen sie?«
    Die Frau hinter der Theke, die eine Silberkugel an der Seite der Nase und einen Ring durch eine Augenbraue trug, seufzte müde. »Frauenbeschwerden.«
    Connor trat zurück. »Ich glaube, ich lasse das besser.«
    »Ja, das ist wohl das Beste.«
    Connor befand sich mit Victoria in Tumult in der Teekanne und fragte sich, wie es ihr wohl gelungen war, ihre Zuschauer aus diesem Raum, in dem es so duftete, eine Etage höher ins Theater zu locken. Aber vielleicht waren die Leute hier härter im Nehmen als er.
    Das musste man wohl auch sein, um eine Stadt wie Manhattan zu überleben. Die letzten vierzehn Tage waren wie ein Wirbelsturm über ihn hinweggezogen. Am Anfang hatte der Verkauf des Schatzes gestanden, und geendet hatte vorläufig alles damit, dass er sich mit Victoria in ihre winzige Bleibe zwängen musste, die in einem Teil der Stadt lag, in dem man nicht zu schlafen schien. Zwischen diesen beiden Punkten hatten eine wunderbare Hochzeit und höchst angenehme Flitterwochen auf Artane stattgefunden.
    Es war kein Wunder, dass Thomas und Iolanthe sich dort so häufig aufhielten. Connor war natürlich schon viele Male davor am Meer gewesen, aber ein Schloss, das so dicht an der Küste stand, hatte etwas Magisches.
    Vielleicht hatte es aber auch etwas damit zu tun, dass er dort mit Victoria zusammen gewesen war.
    Er warf seiner Frau einen Blick zu und musste unwillkürlich lächeln. Bei allen Heiligen, sie war prachtvoll, in jeder Hinsicht. Zärtlich strich er ihr über das Haar.
    Sie lächelte ihn kurz an, dann wandte sie sich wieder ihrem Gespräch zu.
    »Moonbat, ich möchte doch nur mit Mr Chi sprechen.«
    »Er meditiert.«
    Connor schürzte die Lippen. Er kannte die Geschichte von dem Mann, der Victorias Räumlichkeiten übernommen hatte und sein Geld damit verdiente, dass er anderen Leuten beibrachte, wie man sich in seltsamen Positionen verrenkte. Victoria konnte diesen Menschen nicht
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