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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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gemacht habe.«
    »Sie ist eine McKinnon«, erinnerte Thomas ihn.
    »Das war sie noch nicht, als ich sie drangsaliert habe«, gab Connor zurück.
    »Das gehört der Vergangenheit an«, gab Iolanthe zurück. »Aber wenn du jetzt nicht schneller fährst, mein geliebter Gatte, dann wird mein Abendessen wieder höchst gegenwärtig werden.«
    Connor drückte kurz Victorias Hand und setzte sich dann auf dem Beifahrersitz zurecht. Er war beileibe kein Feigling, aber er legte es nicht unbedingt darauf an, dass Iolanthe sich aus Versehen über seinen Arm erbrach.
    Die Fahrt kam ihm vor wie eine Ewigkeit, aber schließlich waren sie am Gasthof angelangt, und er konnte Victoria endlich wieder in die Arme schließen.
    Sofort wünschten sie Thomas und Iolanthe eine gute Nacht und machten sich auf den Weg zum Schloss.
    »Willst du dein Schwert nicht mitnehmen?«, rief Thomas ihnen hinterher. »Ich meine, nur für alle Fälle.«
    Connor runzelte die Stirn. Er konnte es nicht über seinen eleganten, modernen Anzug schnallen, deshalb würde er es in der Hand halten müssen. Und dann hätte er nur noch eine Hand frei für Victoria, jedenfalls solange sie unterwegs waren. Aber er fühlte sich doch sicherer, wenn er sein Schwert zur Hand hatte. Er blickte Victoria an.
    »Warte hier.«
    Rasch holte er sein Schwert und lief wieder zu seiner Liebsten zurück. Sie stand noch da, wo er sie zurückgelassen hatte, und sah im Mondschein so lieblich aus, dass ihm der Atem stockte.
    Er ging mit Victoria zum Schloss hinauf und konnte kaum glauben, dass jetzt für ihn ein neues Leben begann, ein Leben mit seiner Geliebten. Mitten im Burghof nahm er sie in die Arme und staunte darüber, dass ihm das so ohne Weiteres möglich war. Er lächelte sie an.
    Victoria erwiderte sein Lächeln. »Du bist gut gelaunt.«
    »Wie sollte es anders sein? Die Liebe meines Lebens steht vor mir und ich kann sie in die Arme nehmen.«
    Er begann sie zu küssen. Ihr wurden die Knie weich, und sie hätten sicher nachgegeben, wenn er sie nicht so fest gehalten hätte.
    Kurz hielt er inne, um wieder zu Atem zu kommen, und hob den Kopf. Erschreckt zuckte er zusammen.
    Um sie herum standen die drei Geister aus dem Boar’s Head und starrten sie an. Neben ihnen stand Roderick, der ihn ebenfalls missbilligend anblickte.
    »Na«, sagte Hugh McKinnon streng, »vor der Hochzeit ziemt sich das aber nicht!«
    »Ich habe sie doch nur geküsst!«, rief Connor aus. »Könnt Ihr mir das denn verübeln?«
    »Nein, das können wir nicht, das ist wahr«, gab Ambrose zu. »Also, fahrt fort.«
    »Aber zuerst verschwindet Ihr von hier«, verlangte Connor.
    »Das geht nicht«, erwiderte Fulbert de Piaget freundlich.
    »Und warum nicht?«
    »Weil es als ihre Vorfahren unsere Pflicht ist, auf sie aufzupassen.«
    »Das könnt Ihr später immer noch tun.«
    »Nein, wir tun es lieber jetzt.«
    Wieder stellten sie sich mit verschränkten Armen in Positur. Seufzend blickte Connor Victoria an.
    »Komm, wir gehen zurück ins Gasthaus und planen schon mal die Hochzeit. Eine andere Möglichkeit, für sich zu sein, gibt es wohl nicht.«
    »Das scheint mir auch so«, gab sie lachend zurück.
    Connor wünschte den Gespenstern eine gute Nacht und verließ das Schloss mit Victoria. Es war wohl am besten so. Sie würden sicher noch Zeit genug haben, um sich zu küssen; das hoffte er jedenfalls. Und für den Augenblick tat es ihm auch ganz gut, einfach nur dazusitzen und sein Glück zu genießen.
    Das Glück, eine wunderschöne, temperamentvolle Frau zu haben, die ihn liebte.
    In einer Zeit zu leben, die voller Luxus und Wunder war.
    Und er war lebendig und konnte sich an all dem erfreuen.
    »Merkst du eigentlich, dass du rennst?«, fragte Victoria, die kaum mit ihm Schritt halten konnte.
    »Ich habe es eilig«, erwiderte Connor. »Wir haben viel zu tun.«
    Und so wenig Zeit. Und so wenig Mittel. Er würde einen Ausweg finden müssen, und zwar bald, aber jetzt würde er mit seiner Liebsten erst einmal in das Gasthaus gehen, in dem sie so viele angenehme Abende miteinander verbracht hatten. Und er würde sich an der Tatsache erfreuen, dass sie bald die Seine wäre.
    Er beschleunigte seine Schritte noch mehr.
    Die Zukunft gehörte ihm, und er wollte keinen einzigen Augenblick verpassen.

37
    Das Leben war wirklich ausgesprochen seltsam, fand Victoria.
    Es war jetzt genau fünf Tage her, dass Connor seine Erinnerung wiedergefunden hatte. Ihre Hochzeit war für den kommenden Samstag geplant, und der Earl of Artane
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