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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders
Autoren: Lynn Kurland
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höchsten Tönen geschwärmt und konnte gar nicht genug positive Adjektive finden, um deine Vorstellung zu beschreiben. Ich glaube, er hat deine Leistung sogar >glänzend< genannt, und du weißt selbst, dass er dieses Wort normalerweise nur für seine eigene Prosa verwendet.«
    »Er hat >glänzend< gesagt?«, wiederholte sie erstaunt.
    »Ja, ich konnte es auch kaum fassen. Also, bist du interessiert?«
    »An was?«
    Er gab einen ungeduldigen Laut von sich. »Ist das noch der Jetlag? Ich brauche eine Königin!«
    Victoria blickte Connor an. »Du brauchst eine Königin? Für das schottische Stück?«
    Connor begann zu lächeln.
    »Victoria«, sagte Stu streng, »du machst mir Sorgen.«
    »Morgen geht es mir wieder besser«, erwiderte Victoria. »Ja, sicher, ich würde schrecklich gern den Part der Königin übernehmen.«
    »Da ist noch etwas.«
    Sie konnte es kaum erwarten. »Ja, was denn?«
    »Marv meinte, dein Hamlet sei perfekt gewesen. Ja, genau das waren seine Worte, er sei perfekt gewesen.«
    »Perfekt?«, echote Victoria. »Er hat gesagt, der Schauspieler, der den Hamlet gespielt hat, sei perfekt gewesen?«
    »Ja, ich habe dir doch gesagt, dass er alles in den höchsten Tönen gelobt hat.«
    Victoria blickte Connor an. »Er hat gesagt, der Hamlet sei perfekt gewesen.«
    Connor riss die Augen auf.
    Victoria räusperte sich. »Ich gebe zu, ich fand das auch.«
    »Ja, ich habe versucht, den Typen zu finden, aber es gibt keinen Connor MacDougal in Schottland. Na ja, es gibt schon welche, aber sie sind keine Schauspieler.«
    Victoria blickte Connor an. »Du hast nach diesem Connor MacDougal gesucht?«
    »Ich habe verzweifelt nach ihm gesucht.«
    »Verzweifelt?«
    »Victoria, wenn du kein vernünftiges Gespräch führen kannst, stelle ich dich nicht ein. Was ist los mit dir?«
    Victoria lächelte. »Nun, ich weiß, wo du diesen Connor MacDougal, nach dem du gesucht hast, finden kannst, aber zuerst will ich wissen, was du von ihm willst.«
    »Ich will ihm die Hauptrolle geben. Eigentlich hätte Fellini sie übernehmen sollen«
    »Warte einen Moment, Stu.«
    »Was soll das heißen, warte einen Moment?«
    »Connor ist hier, direkt neben mir. Ich frage ihn, ob er interessiert ist.«
    »Er ist hier? Wie hast du denn das geschafft?«
    »Ich habe ihn vor einem Monat geheiratet.«
    »Bekomme ich euch beide zusammen zu einem Sonderpreis?«
    »Vergiss es. Connor ist sehr teuer.«
    »Ich bezahle jede Summe.«
    »Du hast aber viel Vertrauen in Marv Jones’ Meinung.«
    »Ja, das hättest du doch auch.«
    Victoria lächelte. »Ich habe Connor auf der Bühne gesehen, deshalb muss ich ihm zustimmen. Warte mal.« Sie legte die Hand über die Muschel. »Hast du Interesse an ein bisschen Theater?«
    Connor sah ein wenig blass aus. »Er hat dir den Part der Lady Mac... ?«
    »Psst!«
    »Er hat dir den Part dieser schottischen Königin angeboten, die sich ständig im Schlaf die Hände wäscht?«
    »Ja, und du sollst die Rolle dieses niederträchtigen schottischen Lords übernehmen.«
    Connor schluckte.
    »Es ist wie eine Schlacht, Mylord, nur auf einer anderen Bühne.«
    »Mit falschen Schwertern.«
    »Nein, die Schwerter sind echt, nur stumpf.«
    Er lächelte. »Nun ja, wenn mir die Rolle schon angeboten wird ...«
    Victoria lachte. »Gut, Stuart, wir sind dabei.«
    »Wunderbar.«
    »Frag ihn, ob er noch eine Hexe braucht«, warf Connor ein.
    Victoria nickte. »Hey, Stu, wie sieht es denn mit den Hexen aus?«
    »Na ja, jetzt wo du es erwähnst, ich suche noch eine. Was machst du eigentlich? Betreibst du jetzt auch noch eine Casting-Agentur?«
    »Meine Familie ist plötzlich im Bühnenfieber«, erklärte Victoria.
    »Na, hoffentlich ist es nicht ansteckend.«
    »Wie meinst du das?«
    »Da ist etwas im Busch. Du glaubst es nicht, was Fellini vorhat.«
    »Erzähl es mir«, erwiderte sie.
    »Er leidet unter Größenwahn. Er behauptet - ich traue mich kaum, es wiederzugeben -, er sei in der Zeit zurückgegangen und hätte das Globe gesehen. Und er habe Shakespeare kennengelernt, und der Meister höchstpersönlich habe ihm geraten, in die Gegenwart zurückzugehen und bei seinen Stücken Regie zu führen, weil nur er es könne.«
    »Er will also Shakespeare begegnet sein«, wiederholte Victoria und blickte Connor vielsagend an. »Und, was hältst du davon?«
    »Er ist ein armer Irrer«, erwiderte Stuart mit Nachdruck. »Montag beginnen wir mit den Proben.«
    »Wir werden da sein.«
    »Victoria, du bist ein Traum!« »Stu, ich werde gleich
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