Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)
Autoren: Ava Luna Aarden
Vom Netzwerk:
Im Schatten des Verrats
     
    Hazel-Roman
    von
    Ava Luna Aarden

     
     
     
    E-Book 1. Ausgabe März 2013
    Copyright © Ava Luna Aarden
    Umschlaggestaltung: Ava Luna Aarden

     

    Für Annette S.

     
     
     
     
     
    1. Kapitel
     
    Lautes Klopfen am Tor dröhnte durch die stürmische Nacht.
    "Aufmachen! Im Namen Seiner Majestät! Öffnen Sie die Tür!"
    Lady Hamilton Graham sandte ein Stoßgebet zum Himmel und wies mit vor Angst zitternder Stimme den Diener an: "Jones, öffnen Sie!"

    Die Laternen flackerten, als ein nachtkalter Windzug in die Halle fegte, und warfen ein unruhiges Licht auf die angespannten Gesichter der Wartenden. Eine Truppe von Leibgardisten Seiner Majestät drängte mit gezogenen Säbeln herein. Ihr Hauptmann trat vor und musterte die kleine Gruppe von Menschen.
    "Wo ist er?", fragte er herrisch.
    Lady Graham erwiderte höflich: "Worum geht es, mein Herr?"
    "Das wissen Sie sehr gut!", knirschte der Hauptmann wütend. "Wir suchen Ihren Gatten, Lord Hamilton Graham." Er entrollte ein Papier mit dem großen Siegel Seiner Majestät des Königs Georg II. und hielt es der Dame des Hauses vor.
    "Das ist der Haftbefehl. Die Anklage lautet auf Hochverrat."
    Lady Graham fasste sich erschrocken ans Herz.
    "Also, wo ist er?"
    Ein junger Mann trat ein paar Schritte vor. "Mein Vater ist nicht zu Hause!", sagte er. Der Hauptmann packte ihn grob am Arm und zerrte ihn gänzlich in den Lichtkreis des Leuchters. "Sein Sohn, hm?", meinte er, und verächtlich: "Du Milchgesicht!"
    Sein Blick wanderte weiter und maß das blasse junge Mädchen, das hinter der Mutter stand, und die beiden alten Diener.
    "Ich weiß, dass er hier ist! Das Haus stand seit gestern Abend unter Bewachung. Ist er so feige, dass er sich hinter seinem Weib und seinen halbwüchsigen Kindern verschanzen muss?"
    Lady Graham brach in lautes Schluchzen aus.
    "Durchsucht das ganze Haus!", befahl der Hauptmann mit einer weit ausholenden Geste.
    In diesem Moment zerriss ein Schuss die Stille. Er kam von oben.
    Lady Graham entrang sich ein Schrei, sie hastete, dicht gefolgt von den Leibgardisten, die Treppe hinauf. Auf den oberen Stufen wurde sie von dem Hauptmann eingeholt, er drängte sie zurück und erreichte als erster den oberen Treppenabsatz an der Galerie. Der Junge wollte hinterher, doch seine Schwester hielt ihn zurück, sie verfolgten mit Bestürzung, wie die Mutter dicht hinter dem Hauptmann den Flur entlang eilte.
    Der Hauptmann riss die Tür zum letzten Zimmer auf und fuhr mit einem Laut des Entsetzens zurück. Ihm bot sich ein grauenhaftes Bild:
    mitten im Herrenzimmer, zwischen Schreibtisch und Klubgarnitur, lag Lord Hamilton Graham ausgestreckt auf dem Rücken, die rauchende Pistole noch in der Hand, sein Kopf lag zur Seite gedreht, eine entsetzliche Wunde, blutig, von versengter, verkohlter Haut umgeben, klaffte auf seiner Schläfe, die weit aufgerissenen Augen starrten blicklos ins Leere.
    Lady Graham entrang sich ein entsetzlicher Schrei, sie stieß den Hauptmann beiseite, eilte zu ihrem Gatten, kniete neben ihm nieder und legte die Hand auf seine Brust.
    "Er ist tot!", schrie sie den Hauptmann und seine Leute an: "Ihr habt ihn mir gemordet!"
    Und verzweifelt aufschluchzend warf sie sich über den leblosen Körper.
    Der Hauptmann fluchte.
    "Und nun?", fragte einer seiner Leute.
    "Lasst uns Meldung machen!", knurrte der Hauptmann und verließ ohne weitere Worte zu verlieren das Haus.

Als die Tür hinter den Soldaten ins Schloss fiel, standen alle für einen kurzen Moment wie erstarrt und lauschten den sich entfernenden Schritten. Jones, der Diener, fasste sich als erstes. "Schnell!", rief er. "Sie müssen fort!"
    Er fasste Lady Graham unter dem Arm und wollte ihr helfen aufzustehen, aber weil sie eine abwehrende Geste machte, drängte er zuerst ihre beiden Kinder hinunter in den Keller, zerrte im Vorratsraum zwei schwere Mehlsäcke beiseite und hob die Falltür, die sich darunter befand. Er senkte eine Leiter hinunter, zündete eine Blendlaterne an, drückte sie dem Jungen, der schon halb hinabgestiegen war, in die Hand und half dem Mädchen hinterher. Er kletterte hinterdrein und half dem Jungen die geheime Tür zu öffnen, die in die Wand eingelassen war.
    "Und Vater?", fragte das Mädchen unruhig.
    "Frag jetzt nicht!", flüsterte ihr Bruder, fasste ihre Hand und zog sie hinter sich her.

    Jones war ins Herrenzimmer zurückgekehrt, in dem sich Lady Graham mit einem letzten Kuss von ihrem Mann verabschiedete. Der Diener geleitete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher