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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man
Autoren: Jeffery Deaver
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Minuten beschäftigt.«
    »Kein Problem«, sagte Sellitto und tätschelte sich den Bauch, als suchte er nach den verlorenen Pfunden. »Ich piepse sie an.«
    »Lass sie uns jetzt noch nicht ablenken.«
    »Warum? Was macht sie denn gerade?«
    »Ach, irgendwas Riskantes«, sagte Rhyme und widmete sich wieder dem seidigen Klang der Trompete. »Was sonst?«
    Sie drückte die Wange an die Hauswand und roch die nassen Ziegel.
    Ihre Hände schwitzten, und die Kopfhaut unter der verstaubten Dienstmütze und dem hochgesteckten feuerroten Haar juckte wie verrückt. Dennoch verharrte sie völlig reglos, als ein uniformierter Beamter sich dicht neben sie schob und das Gesicht ebenfalls an die Mauer presste.
    »Okay, folgende Lage«, sagte der Mann, wies mit dem Kopf nach rechts und erklärte, dass sich unmittelbar hinter der Hausecke ein leerer Parkplatz befinde, auf dem ein Fluchtwagen stehe, der nach einer Verfolgungsjagd vor einigen Minuten einen Unfall erlitten habe.
    »Noch fahrtüchtig?«, fragte Amelia Sachs.
    »Nein. Ist gegen einen Müllcontainer geknallt und hinüber. Drei Täter. Sie wollten abhauen, aber wir haben einen erwischt. Der zweite sitzt noch im Wagen, hat irgendein ellenlanges Jagdgewehr und bereits einen Streifenbeamten angeschossen.«
    »Ist der Kollege schwer verletzt?«
    »Nein, zum Glück nicht.«
    »Hat der Kerl ihn immer noch im Visier?«
    »Nein, unser Mann befindet sich ein Haus weiter westlich und ist außer Sichtweite.«
    »Was ist mit dem dritten Täter?«
    Der Officer seufzte. »Tja, der hat’s leider ins Erdgeschoss dieses Gebäudes hier geschafft.« Er deutete auf die Mauer, an der sie standen. »Und er hat sich mit einer Geisel verbarrikadiert. Einer schwangeren Frau.«
    Sachs sog die vielen Informationen in sich auf und verlagerte dabei ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, damit der Arthritisschmerz in ihren Gelenken nachließ. Verdammt, tat das weh. Sie las das Namensschild an der Brust ihres Begleiters. »Womit ist der Geiselnehmer bewaffnet, Wilkins?«
    »Mit einer Faustfeuerwaffe. Mehr wissen wir nicht.«
    »Wo stecken unsere Leute?«
    Der junge Mann zeigte auf zwei Beamte hinter einer Mauer am Ende des Parkplatzes. »Zwei weitere sind auf der Vorderseite und halten den Geiselnehmer in Schach.«
    »Hat schon jemand die ESU verständigt?«
    »Keine Ahnung. Als wir unter Feuer geraten sind, hab ich mein Funkgerät verloren.«
    »Tragen Sie eine kugelsichere Weste?«
    »Nein. Ich war dabei, den Verkehr zu regeln… Was, zum Teufel, sollen wir jetzt machen?«
    Amelia stellte ihr Motorola auf eine andere Frequenz um. »Spurensicherung, Einheit Fünf Acht Acht Fünf an Zentrale.«
    »Hier Captain Sieben Vier. Was gibt’s?«
    »Wir haben einen Zehn-dreizehn auf einem Parkplatz östlich der Sechs Null Fünf Delancey. Officer verwundet. Brauchen sofort Verstärkung, Krankenwagen und ESU. Zwei Verdächtige, beide bewaffnet, einer mit Geisel. Ein Verhandlungsführer wäre nicht schlecht.«
    »Roger, Fünf Acht Acht Fünf. Benötigen Sie einen Beobachtungshubschrauber?«
    »Negativ, Sieben Vier. Einer der Täter hat ein Jagdgewehr und keine Hemmungen, auf unsere Uniformierten zu schießen.«
    »Wir schicken so schnell wie möglich Verstärkung, aber der Secret Service hat die halbe Innenstadt abgesperrt, weil der Vizepräsident vom JFK hierher unterwegs ist. Es wird also länger dauern. Gehen Sie nach eigenem Ermessen vor. Ende.«
    »Roger. Ende.«
    Mr. Vice President,
meine
Stimme kriegen Sie nicht mehr, dachte Amelia.
    Wilkins schüttelte den Kopf. »Wir können unmöglich einen Verhandlungsführer in die Nähe des Apartments lassen. Nicht solange der Schütze noch in dem Wagen hockt.«
    »Ich arbeite daran«, erwiderte Sachs.
    Sie schob sich zur Hausecke vor und warf einen Blick auf den Wagen, eine tiefer gelegte Schrottkarre, deren Front an einem Müllcontainer klebte. Die Türen standen offen, und man konnte einen schmächtigen Mann mit Gewehr erkennen.
    Ich arbeite daran…
    »Sie da im Wagen, Sie sind umstellt«, rief sie. »Lassen Sie die Waffe fallen, oder wir eröffnen das Feuer. Sofort!«
    Er duckte sich und zielte in ihre Richtung. Amelia ging in Deckung und rief über Funk die beiden Beamten im hinteren Bereich des Parkplatzes. »Befinden sich Geiseln im Auto?«
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Positiv«, sagte der Officer. »Bevor er angefangen hat zu ballern, hatten wir einen Moment lang freie Sicht.«
    »Okay. Können Sie ihn erwischen?«
    »Wahrscheinlich durch die
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