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Denen man nicht vergibt

Titel: Denen man nicht vergibt
Autoren: Catherine Coulter
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geschlafen hat. Und auch nicht mit Tod Gambol. Sie liebte John.«
    »Ach was, Cleo war ein Flittchen. John wollte mir nicht glauben, erst als ich ihm Fotos von ihr und Elliott zeigte, die ein von mir engagierter Privatdetektiv in einem kleinen Anwesen auf Crane Island aufgenommen hat. Ein richtiges Liebesnest, dieses Crane Island, sehr einsam gelegen, der nächste Nachbar ist einen ganzen Kilometer weit weg. Und nicht nur Elliott hat dieses Liebesnest benutzt, sondern auch John, wie ich hinzufügen möchte. Wenn sie dort mit der jeweiligen Frau des anderen waren, haben sie immer irgendein kleines Beweisstück zurückgelassen, damit der andere es auch sieht. Vielleicht warst du ja auch schon mal da, Nicola?«
    Nick schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Ich kannte sie. Ich mochte Cleo. Sie hat John aufrichtig geliebt, da bin ich mir ganz sicher.« Sie merkte, dass Albia nur noch gut drei Meter von ihr entfernt war. Sie sagte: »Albia, es wird Zeit, dass du zugibst, mir diesen Brief geschickt zu haben, dass du das mit dem Tagebuch erfunden hast, um mich zu retten, damit ich Chicago und John verlasse. Du wolltest mir helfen, nicht? Bitte sag’s mir. Du wolltest mich beschützen, stimmt’s?«
    Albia zuckte mit den Schultern. »Ja, na gut, warum sollte ich es weiter bestreiten. Ja, ich habe den Brief geschrieben, nicht dass er viel genützt hätte. Jetzt bist du wieder da und willst es allen heimzahlen. John hat nicht versucht, dich umzubringen, Nicola.«
    Nicks Herz hämmerte so laut, dass sie fast sicher war, dass Albia es hören und merken musste, wie viel Angst sie hatte. Die Worte purzelten aus ihr heraus, ohne dass sie es verhindern konnte: »Wenn es nicht John war, warst du es dann, Albia?«
    Eine perfekt geschwungene Braue zog sich gut einen Zentimeter hoch. »Ich? Liebe Güte, nein.«
    »Du hast jemanden engagiert, um mich zu überfahren, um meine Wohnung in Brand zu setzen, damit ich in den Flammen umkomme.«
    »Also ich denke eher, dass du selbst deine Wohnung in Brand gesteckt hast.«
    Nick lachte, sie konnte nicht anders. »Ich? Das ist doch Blödsinn.«
    Albia zuckte mit den Schultern. Sie trat einen Schritt zurück und lehnte sich mit verschränkten Armen ans Fenster. Sie wirkte milde amüsiert. »Dann war es also doch dein Liebhaber, der versucht hat, dich umzubringen. Dann war es Elliott Benson. Ich habe ihn angerufen, weißt du. Er hat mir alles über dich erzählt, hat gesagt, der arme John hätte wieder mal die Falsche erwischt. Und er lachte; es war ein äußerst zufriedenes Lachen.«
    »Albia, wer hat Cleo umgebracht?«
    »Tod Gambol. Immerhin ist sie doch mit ihm durchgebrannt, nicht? Wie gesagt, Cleo war ein Flittchen. John war immer so unschuldig, so naiv, so vertrauensselig. Man sagt, dass man sich immer wieder denselben Typ Mensch sucht, egal, wie verdorben dieser Mensch auch ist. John ist dafür ein klassisches Beispiel. Erst Melissa, dann Cleo. Und dann du. Und was hast du ihm alles angetan.«
    »Ich habe überhaupt nichts getan, Albia. Hast du denselben Mann auch nach Los Angeles geschickt, den Mann auf der Harley, der versucht hat, mich umzubringen?«
    »Es reicht mir jetzt mit diesem Unsinn, Nicola. Das alles wird bald vorbei sein. John hat Cleo nicht getötet, er hat auch nicht versucht, dich umzubringen, und ich auch nicht. Ich möchte, dass du jetzt gehst. Ich finde, du solltest so weit wie möglich von hier verschwinden. Ich selbst habe diesbezüglich mein Bestes versucht. Du solltest dich wieder aus dem Staub machen, Nicola.«
    »Nein, diesmal gehe ich nicht, Albia. Ich will wissen, wer versucht, mich umzubringen.«
    Albia musterte kurz einen ihrer tadellos manikürten Fingernägel. »Du bist trotz deines Studiums ganz schön dumm. Ich weiß überhaupt nichts in dieser Sache. Aber mir ist durchaus aufgefallen, wie du und dieser FBI-Agent euch während dieses lächerlichen Dinners, das ihr inszeniert habt, angeschaut habt. Du hast bereits wieder einen anderen. John ist es auch aufgefallen. Er weiß, dass du mit diesem Agenten schläfst. Das ist wirklich traurig, Nicola. Du bist es nicht wert, einen so feinen Mann wie John Rothman zu bekommen.«
    »Wahrscheinlich ist das, deiner Ansicht nach, wohl keine Frau, Albia.«
    »Nun, das mag sein. Ich habe mich seit dem Tod unserer Mutter um ihn gekümmert.«
    »Ich frage mich, ob das wirklich ein Unfall war, wie eure Mutter ums Leben kam.«
    »Was für eine unverschämte Behauptung. Du bist nichts als ein kleines Flittchen mit einem
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