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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod
Autoren: Laura Griffin
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das nicht erzählt? Schämte er sich dafür? Er musste sich betrogen gefühlt haben. Sie wünschte sich, sie hätte es von ihm selbst erfahren, nicht hintenrum.
    Â»Das macht dir scheinbar ganz schön zu schaffen«, mutmaßte Sophie. »Warum sprichst du ihn heute Abend nicht mal drauf an? Dann könnt ihr das Thema aus der Welt schaffen.«
    Â»Heute Abend sehen wir uns gar nicht. Es ist das Wochenende mit seiner Tochter.« Sie hatte ihn schon seit Freitagmorgen nicht mehr gesehen, als er sich mit einem Kuss verabschiedet und versprochen hatte, Sonntagabend wieder vorbeizuschauen. Sie hatte gelächelt, und als sie ihm nachsah, hatte sie gehofft, dass er ihr nicht vom Gesicht ablas, wie sehr sie diese Worte geschmerzt hatten.
    Sophie wollte gerade etwas sagen, als Mias Handy klingelte. Sie holte es aus der Handtasche.
    Â»Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte sie, ehe sie dranging. »Hi.«
    Â»Hey, hast du Zeit zum Mittagessen?«, fragte Ric.
    Â»Ã„h, ja, warum nicht?« Mia blickte auf die Uhr. »Ich dachte, du bist das ganze Wochenende beschäftigt?«
    Â»Ava ist grad beschäftigt, deswegen hab ich ein bisschen Luft. Treffen wir uns auf den Parkplatz, ich komme eben rein.«
    Â»Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    Â»Ich hatte so das Gefühl …«
    Zwei Minuten später kletterte Mia in seinen Pick-up und legte ihre Handtasche in den Fußraum. Ric packte ihren Arm und zog sie über die Mittelkonsole, bis sie halb auf seinem Schoß lag. Dann küsste er sie gierig.
    Als er von ihr abließ, lächelte sie ihn an. »Wow, was war das denn?«
    Â»Hab dich letzte Nacht vermisst.«
    Sie setzte sich wieder auf ihren Sitz, und er fuhr los.
    Â»Ist es okay, wenn wir deinen Jeep stehen lassen?«, fragte er. »Ich bring dich nach dem Essen wieder her.«
    Â»Klar.« Sie legte den Sicherheitsgurt an und merkte, wie die Anspannung von ihr abfiel. Die Sonne schien. Der Him mel war blau. Statt einen wunderbaren Nachmittag mit Wäschewaschen zu vergeuden, lagen ein paar Stunden mit Ric vor ihr.
    Bei der Fahrt zum Highway sah sie ihn an. Sie hatten nur eine von sieben Nächten voneinander getrennt verbracht, aber sie hatte ihn jetzt schon über Gebühr vermisst.
    Er erwiderte ihren Blick. »Schau mich nicht so an, wenn du was zu essen willst.«
    Â»Wie schau ich denn?«
    Â»So als möchtest du wieder auf meinen Schoß.«
    Â»Keine Chance. Ich hab wirklich Hunger. Wo fahren wir hin?«
    Â»In einen Park.« Sie hatte den Eindruck, dass er nun eher zurückhaltend als fröhlich dreinblickte. »Bist du mit Sandwiches einverstanden?«
    Â»Klar.«
    Â»Truthahn oder Käse?«
    Â»Ist beides okay«, sagte sie. »Ach, übrigens, ich wollte dich anrufen. Wir haben die Resultate von Camille Lanes Kaffeebecher.«
    Er sah sie verständnislos an.
    Â»Hab ich dir das nie erzählt? Ach ja, das war letzten Samstag, ehe der ganze Wahnsinn anfing. Ich hab’s ganz vergessen.«
    Â»Du klingst ja ganz aufgeregt«, meinte er. »Sag schon, was hat Camille Lanes Kaffeebecher damit zu tun?«
    Â»Mitochondriale DNA wird nur über die mütterliche Linie vererbt.«
    Er hob die Augenbrauen.
    Â»Ich erspar dir die Einzelheiten, aber im Prinzip lässt sich zeigen, dass der Blutstropfen auf Laura Thornes Schuh von jemandem stammen muss, der über die mütterliche Linie mit Camille Lane verwandt ist. Das heißt, es kann Kurt Lane sein, aber nicht sein Vater.«
    Â»Das kannst du nachweisen?«
    Â»Ja. Und ich weiß auch, dass du ihn auch schon zur Abgabe einer Blutprobe veranlasst hast, aber das ist schon mal ein Hinweis darauf, was dabei rauskommen wird. Die Chancen stehen gut, dass wir die DNA von Kurt Lane auf dem Schuh finden.«
    Â»Gute Arbeit«, sagte er. Allerdings schien er nicht so aufgeregt zu sein, wie sie erwartet hätte. Vielmehr wirkte er etwas abwesend. Enttäuscht wandte sie sich ab und sah, wie die Landschaft vorbeizog und sie sich San Marcos näherten. Sie fuhren zu einem der Parks am Fluss, doch statt dort abzubiegen, wo sie vermutet hatte, steuerte er einen kleineren Park in der Nähe der Stadtmitte an. Er bog in einen vollen Parkplatz, fand aber gleich einen Platz.
    Ric griff sich die Sandwichtüte, und sie stiegen aus. Einen Augenblick stand Mia mit geschlossenen Augen da und ließ sich das Gesicht von der Sonne wärmen. Dann zog sie die Jacke
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