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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens
Autoren: Harlan Coben
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seiner kleinen Prinzessin auf dem Dachboden. Wir wissen, dass Carol Culver sie dort versteckt hat. Aber Adam hat, da bin ich mir sicher, nichts von der Sache geahnt. Er ist selbstverst ändlich davon ausgegangen, dass Kathy sie dort versteckt hatte. Ebenso selbstverständlich ist er davon ausgegangen, dass die Bilder mit dem Verschwinden seiner Tochter in Verbindung stehen.«
    »Logisch«, stimmte Myron zu.
    »Ja, sehr.« Win schwenkte den Cognac im Glas und prüfte die Farbe. »Adam Culver versichert sich daraufhin für seine Ermittlungen der Unterstützung Paul Duncans. Mit Fred Nickiers Hilfe machen sie die Herkunft der Fotografien ausfindig. Außerdem stoßen sie auf Gary Grady. Sie fahren mit ihren Ermittlungen fort, kommen aber nicht voran. Paul möchte aufgeben. Adam ist verzweifelt - so verzweifelt, dass er den Täter auf höchst unorthodoxe Weise aus der Reserve zu locken versucht.«
    Win legte eine Pause ein und überlegte. »Hier«, sagte er, » wir d es wirklich interessant. Wir wissen, dass Adam Culver die Fotografien hatte. Wir wissen, dass er ihre Veröffentlichung in einem pornografischen Magazin arrangiert hat. Mir scheint es signifikant, dass die Bilder nur in Nips erschienen sind.«
    Myron beugte sich vor. Sie waren auf der gleichen Wellenl änge. »Das Magazin mit der kleinsten - fast gar keiner - Verbreitung.«
    »Dieser Umstand hat dich von Anfang an irritiert«, sagte Win.
    Myron nickte. »Da wollte jemand, dass nicht allzu viele Leute dieses Magazin zu sehen bekommen.«
    »Jemand wie ihr Vater.«
    »Genau.«
    » Und «, fuhr Win fort, »wir wissen, dass Adam Culver gerne die Casinos von Atlantic City aufsuchte. Er kann deinem Freund Blackjack bei einem seiner Besuche begegnet sein oder zumindest von ihm geh ört haben. Er kann jemand anders angeheuert haben, die Handschrift seiner Tochter zu fälschen. Er besaß wahrscheinlich ein Tonband mit ihrer Stimme aus einem alten Anrufbeantworter. Ergo hat Adam Culver die ganze Sache in die Wege geleitet. Er hat das Magazin an alle verschickt, die mit Kathys Verschwinden zu tun haben könnten. Zum einen natürlich an ihren Verlobten. Aber auch an andere Eingeweihte wie Junior Horton.«
    »Warum hat er seiner Frau eins geschickt?«, fragte Myron.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und Dekan Gordon?«
    »Vielleicht war der Dekan auf einer der auf dem Dachboden versteckten Fotografien zu sehen. Oder Adam hat herausgefunden, dass Kathy in jener Nacht im Haus des Dekans war. Höchstwahrscheinlich wollte Adam nur keine Möglichkeit auslassen. Aber das ist auch nicht besonders wichtig für den Fall. Wichtig ist jedoch die Frage, warum Adam diesmal auf Paul Duncans Unterstützung verzichtet hat.«
    »Weil«, sagte Myron, »Adam herausgefunden hatte, dass Paul mit seiner Frau schlief.«
    Win nickte. »Paul war kein Freund mehr, er war nicht mehr vertrauenswürdig. Adam war jetzt ganz auf sich allein gestellt. Er hat das Paket an Sir Blackjack geschickt und Vorkehrungen getroffen, damit es nicht zu ihm zurückverfolgt werden kann. Dann hat Adam seinen zweiten Hinterhalt vorbereitet, den für Paul und seine Frau. Er hat sie in flagranti ertappt, ist davongelaufen und wurde ermordet.«
    »Und wer hat ihn jetzt umgebracht?«, fragte Myron.
    Win stellte den Cognacschwenker auf einem Cembalo aus dem 17. Jahrhundert ab. Er legte die H ände zusammen und klopfte die Fingerspitzen sachte aneinander. »Es gibt zwei Hauptverdächtige«, sagte er. »Zum einen Paul Duncan. Wir k önnen ihn nicht einfach außer Acht lassen. Er hatte ein Motiv, und er hatte die Gelegenheit, die Tat zu begehen. Zum anderen wollte Adam den Mörder aus der Reserve locken, so viel ist klar. Und möglicherweise hat diese Zeitschrift mehr Staub aufgewirbelt, als er ahnen konnte.«
    »Da gibt's nur ein Problem«, warf Myron ein. »Die Magazine waren noch gar nicht verschickt worden. Adam starb zwei Tage, bevor Blackjack sie verteilt hat.«
    »Dann ist vielleicht vorher jemand hinter Adams Pläne gekommen.«
    »Otto Burke?«
    Win zuckte die Achseln.
    »Aber Otto stand in keiner Verbindung zu Kathy Culver«, sagte Myron.
    »In keiner uns bekannten Verbindung. Das bringt uns zu Teil drei: den Unbekannten. Eine große Unbekannte ist meiner Meinung nach Nancy Serat. Wir können davon ausgehen, dass sie Adam Culver wertvolle Informationen gegeben hat. Aber wir wissen nicht, von wem sie ermordet wurde. Oder was sie meinte, als sie zu Christian sagte, es sei Zeit, dass die Schwestern sich wieder fänden.
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