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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens
Autoren: Harlan Coben
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sich ein Urteil zu erlauben? Glauben Sie etwa, das wäre uns leicht gefallen?«
    Myron zuckte die Schultern. »Sie haben nicht aufgehört. Nicht einmal, nachdem Kathy Sie gesehen hat.«
    »Ich liebe Carol.«
    »Sagen Sie.«
    »Adam Culver war mein bester Freund. Er hat mir sehr viel bedeutet. Aber was seine Familie angeht, war er ein Schweinehund. Er hat finanziell für sie gesorgt, aber das war's auch. Fragen Sie Jessica, Myron. Sie wird es Ihnen bestätigen. Ich war immer da. Schon, als sie noch ein ganz kleines Mädchen war. Wer hat sie ins Krankenhaus gebracht, als sie vom Fahrrad gefallen ist? Ich. Wer hat die Schaukel gebaut? Ich. Wer hat sie in ihrem ersten Semester zur Universität gefahren? Ich.«
    »Haben Sie sich auch als Osterhase verkleidet?«, fragte Myron.
    Er sch üttelte den Kopf. »Sie verstehen das nicht.«
    » Korrigiere : Es ist mir scheißegal. Da besteht ein gewisser Unterschied. Und jetzt zurück zu dem Tag, als Kathy Sie und Carol überrascht hat. Erzählen Sie mir, was passiert ist.«
    In seinem Gesicht zeigte sich Ärger. »Sie wissen doch, was passiert ist. Sie hat uns überrascht.«
    »Waren Sie nackt?«
    »Was?«
    »Befanden Sie und Mrs. Culver sich im Taumel der Leidenschaft?«
    »Ich werde diese Frage keiner Antwort würdigen.«
    Es war Zeit, ihn ein bisschen aufzur ütteln. »Welche Stellung? Missionarsstellung, von hinten oder wie? Hat einer von Ihnen Handschellen oder eine Schweinchenmaske getragen?«
    Duncan wechselte den Standort und baute sich direkt vor Myron auf. Das hielten sie alle f ür schrecklich bedrohlich, über einem sitzenden Feind zu stehen. Tatsächlich konnte Myron einen Tiefschlag mit der Handfläche anbringen, bevor der andere auch nur die Faust geballt hatte.
    »Ganz vorsichtig, junger Mann«, sagte Paul.
    »Wie hat Kathy auf den Anblick von euch Turteltäubchen reagiert?«
    »Sie hat gar nicht reagiert. Sie ist weggerannt.«
    »Ist einer von Ihnen ihr gefolgt?«
    »Nein. Wir waren ehrlich gesagt beide viel zu schockiert.«
    »Das möcht ich wetten. Haben Sie jemals mit Kathy über diese Geschichte gesprochen?«
    Paul trat zur ück, drehte sich um und setzte sich auf den Stuhl neben Myron. »Sie hat es mir gegenüber nur ein einziges Mal erwähnt.«
    »Wann?«
    »Ein paar Monate später.«
    »Was ist passiert?«
    - Er sah weg und seine Augen suchten hektisch nach einem sicheren Ort. »Das auszusprechen, fällt mir schwer.«
    Myron nickte mit gespieltem Mitgef ühl. »Erzählen Sie.«
    »Kathy hat sich an mich herangemacht.«
    »Und Sie?«
    »Was?«
    »Haben Sie sich drauf eingelassen?«
    Wieder blickte er ver ärgert. »Natürlich nicht.«
    »Sie haben ihr einen Korb gegeben?«
    »Ich habe so getan, als wüsste ich nicht, wovon sie spricht.«
    »Hat sie dann aufgehört?«
    »Nein. Aber ich habe sie ignoriert.«
    »Ich würde trotzdem wetten, dass Sie ganz schön erregt waren. Mutter und Tochter. Beides schöne Frauen. Ihre Phantasien müssen auf Hochtouren gelaufen sein.«
    Der Ärger wurde zu Wut. Endlich nahm er seine Lesebrille ab. Äußerst dramatisch. »Das ist die letzte Warnung, Freundchen.«
    »Mhm. Und jetzt erzählen Sie mir von Fred Nickier.«
    Provozier ihn. Schnelle Themenwechsel. Bring ihn aus dem Gleichgewicht, und lass es ihn nicht wiedergewinnen.
    »Von wem?«
    »Für einen Bullen«, sagte Myron, »sind Sie ein lausiger Lügner. Neunzehnhundertachtundsiebzig. Sie haben eine Anklage wegen Kinderpornografie gegen ihn niedergeschlagen. Ich weiß alles über Sie und ihn, Paul. Ich weiß nur nicht, was er mit dieser Sache zu tun hat.«
    »Er hat mir hin und wieder geholfen. Bei meinen Fällen.«
    »Auch als Kathy Culver vermisst wurde?«
    »Könnte man so sagen, ja.«
    »Und wie?«
    »Ich wüsste nicht, warum ich es Ihnen nicht erzählen sollte.« Er hustete hinter vorgehaltener Faust. Die Hand zitterte. Der Golden Retriever öffnete ein Auge, rührte sich jedoch nicht. »Adam hat bei sich auf dem Dachboden Fotos von Kathy gefunden. Er hat sie mir unter dem Siegel der strengsten Verschwie genheit gezeigt. Eins davon hatte den Namen eines Fotostudios auf der R ückseite, Forbidden Fruit. Ich konnte es nicht finden. Also haben Adam und ich Nickier einen Besuch abgestattet. Nickier hat uns erklärt, dass Forbidden Fruit jetzt Global Globes heißt. Er hat mir die Adresse gegeben.«
    »Und dann sind Sie hingegangen und haben alle Bilder und Negative von Kathy gekauft?« Eine rhetorische Frage. Lucy hatte Paul Duncan schon anhand eines Fotos
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